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Der Streit zwischen Verband und Liga eskaliert

Der Streit zwischen Verband und Liga eskaliert

Die am 11. August startende European Trophy, an der auch Salzburg und die Vienna Capitals teilnehmen, könnte ohne den deutschen Meister und Titelverteidiger Eisbären Berlin sowie die Adler Mannheim stattfinden.

Grund ist der andauernde Streit zwischen dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) und der Deutschen Eishockey Liga (DEL) um einen neuen Kooperationsvertrag.

Die Eisbären wären in der "West Division" des mit 24 Teams besetzten und qualitativ stärksten europäischen Club-Turniers Gegner der Salzburger.

Grund: Ausbleibender Kooperationsvertrag


Ursache der Komplikationen für die Vereine ist der noch immer nicht geschlossene Kooperationsvertrag zwischen DEB und Deutscher Eishockey-Liga (DEL). So lange dieser Kontrakt nicht geschlossen ist, zählt die DEL für den Weltverband als "wilde Liga".

DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke reagierte unaufgeregt: "Rechtlich ist die Haltung des DEB zu vertreten. Inwieweit diese Haltung aber politisch in Hinblick auf die Kooperations-Verhandlungen Sinn ergibt, mögen andere entscheiden."

Gerade was die European Trophy anbelange, verhalte es sich so, dass die IIHF gegen das Turnier Stimmung mache und es sich wünschen würde, "dass die nationalen Verbände, also auch der DEB, die Trophy nicht anerkennt. Aber auch darüber hinaus hat nach meinem Kenntnisstand der Weltverband einzelnen nationalen Verbänden nahegelegt, Spiele der European Trophy nicht zu genehmigen", bestätigte Tripcke.

IIHF droht Gegnern der Deutschen

Die Clubs wollen sich nicht fügen. Eisbären-Manager Peter John Lee sieht sich nicht an das Verbot des DEB gebunden. "Momentan sind die DEL-Clubs formal gar nicht Mitglied im DEB, und deshalb brauchen wir auch keine Genehmigung vom Verband, internationale Spiele auszutragen", kommentierte Lee das Schreiben, das er lediglich als Druckmittel des Verbandes in den Verhandlungen für einen neuen Vertrag mit der DEL sieht.

Allerdings räumte Lee ein, dass den Berliner Gegnern aus Schweden, Tschechien, Finnland, Österreich und der Slowakei seitens des Weltverbandes IIHF Sanktionen drohen, würden sie gegen ein Team aus einer "wilden Liga" spielen.

Klubs noch gelassen

Eine Teilnahme der Eisbären Berlin an der European Trophy betrachtet Lee nicht als gefährdet. "Ich sehe die Verhandlungen zwischen DEB und DEL in Sachen eines neuen Kooperationsvertrages auf einen guten Weg", sieht Lee optimistisch einer Einigung zwischen der Profiliga und dem Verband entgegen.
Sollte der Vertrag bis zum Start der Trophy am 11. August noch nicht ratifiziert sein, hofft Lee trotzdem, dass der DEB ein wenig Entgegenkommen zeigt.

Denn schließlich habe die DEL im Mai ihre Spieler für die Nationalmannschaft abgestellt, obwohl der Vertrag zu dem Zeitpunkt formal schon gekündigt war.