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Hughes: "War schon immer mehr der Passgeber"

Hughes:

Olimpija Ljubljana ist eine der ganz großen Überraschungen der laufenden Saison der Erste Bank Eishockey Liga.

Die Slowenen liegen derzeit hinter Tabellenführer Black Wings Linz auf Rang zwei. Dahinter lauern mit einem Spiel weniger die Liga-Größen Salzburg und KAC.

„Wir haben einen ausgezeichneten Torhüter. Er hilft uns enorm und mit ihm ist unsere gesamte Defensive stärker geworden. Bevor er bei uns war, habe ich ihn nicht gekannt, aber er ist definitiv einer der besten Goalies der Liga“, schwärmt John Hughes, der in der vergangenen Saison zum Youngster des Jahres gewählt wurde, gegenüber LAOLA1 von seinem neuen Teamkollegen.

Beste Defensive

In der Tat ist der derzeitige Erfolgslauf der „Drachen“ zu einem großen Teil Verdienst des neuen Torhüters Jean Philippe Lamoureux, denn Ljubljana stellt mit lediglich 50 Gegentoren die beste Abwehr aller EBEL-Klubs. Statistisch gesehen weist nur Robert Kristan (94,43 %) von Liga-Konkurrent Medvescak Zagreb eine bessere Fangquote auf als der US-Amerikaner.

Der Slowene in Diensten des kroatischen Meisters verpasste allerdings verletzungsbedingt den Saison-Start und hat daher elf Spiele weniger auf dem Buckel als Lamoureux, der mit 93,87 % die zweitmeisten Schüsse auf seinen Kasten parierte.

Der beste Assistgeber

Doch der Schlussmann ist nicht der einzige Erfolgsgarant in den Reihen der Slowenen. Denn was der 27-jährige Torhüter für seine Abwehr, ist der eingangs erwähnte John Hughes für die Offensiv-Abteilung.

Der Kanadier schließt nahtlos an seine atemberaubende Vorsaison mit 69 Punkten (17 Tore und 52 Assists) in 57 Spielen an und ist auch heuer an über einem Drittel aller Ljubljana-Tore beteiligt. Erneut glänzt der 23-Jährige vor allem als Vorbereiter und führt mit 21 Assists die Ligawertung an.

„Ich war schon immer mehr der Passgeber, als der Scharfschütze. Mein ganzes Spiel ist darauf abgestimmt, aber ich muss tatsächlich etwas eigensinniger werden, denn es kommt des Öfteren vor, dass ich aus aussichtsreicher Position noch einen Mitspieler suche, anstatt selbst abzuschließen“, so Hughes.

Hughes im Salzburg-Dress gegen seinen nunmehrigen Kollegen Groznik

Abgang bei Salzburg

Auch wenn der Kanadier vergangenes Jahr zum „Youngster des Jahres“ gewählt wurde, seine Rookie-Saison bestritt Hughes bereits 2008/09 im Dress der Bullen aus Salzburg.

Aus der OHL fand er seinen Weg nach Österreich, wo er beim amtierenden Meister wie eine Bombe einschlug. 17 Tore und 41 Assists sind die stolze Bilanz seines ersten Jahres in der Mozartstadt, dennoch trennten sich danach die Wege des 21-Jährigen und der Salzburger.

„Sie gingen einen anderen Weg, als ich das wollte. Ich war für so ein Commitment noch nicht bereit, denn sie verlangten von mir, den ganzen Sommer über in Salzburg zu bleiben. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, in eine bessere Liga zu wechseln. Ich entschied mich dann für den Transfer nach Finnland“, erklärt Hughes seinen Abgang.

Doch im hohen Norden wurde der ehemalige Bulle nicht glücklich. Bei Tampere stand er nur sechs Mal auf dem Eis und verbuchte lediglich einen Punkt. Dass dieser eine Zähler ein Assist war, muss wohl nicht extra erwähnt werden.

„Kurz vor meiner Ankunft in Finnland hat der Klub einen neuen Trainer verpflichtet, mit dem ich nicht konnte. Der General Manager mochte mich, aber der Coach hatte für mich keine Verwendung. Das war für mich keine optimale Situation“, erklärt der Center, der schließlich über die zweite deutsche Liga wieder zurück in die EBEL wechselte.

„Ich wollte wieder in diese Liga, weil sie auf dem richtigen Weg ist und auch international ein gutes Renommee hat. Als das Angebot von Ljubljana kam, musste ich nicht lange überlegen.“

Hughes fühlt sich wohl

Prompt zeigte Hughes im Dress der Drachen sein großes Potential und weckte durch seine Auftritte die Begehrlichkeiten anderer Klubs.

„Ich hatte nach dem ersten Jahr zwar Angebote von anderen Vereinen, aber ich habe mich entschieden zu bleiben, denn ich mag die Stadt sehr und ich wurde von Anfang an sehr fair behandelt“, fühlt sich der Stürmer in seiner neuen Heimat wohl.

„Ich kann derzeit nur Gutes über Ljubljana sagen. Mir ist bewusst, dass es in der Vergangenheit Probleme gab, aber seit ich hier bin, wäre mir nichts Negatives aufgefallen.“

Doch der Vertrag läuft nach diesem Jahr aus und erneut werden wohl Klubs aus dem In- und Ausland die Fühler nach dem 23-Jährigen ausstrecken. Eine Garantie, dass er in Slowenien bleiben wird, kann Hughes zwar nicht geben, Wechselwille sieht aber definitiv anders aus.

„Man muss abwarten, wie alles weitergeht und was wir sportlich erreichen werden. Aber ich denke, wir werden uns in diesem Jahr im Playoff sehr gut verkaufen und nicht schon in der ersten Runde die Segel streichen. Natürlich spielt die finanzielle Seite auch eine Rolle, aber prinzipiell plane ich hier zu bleiben. Ich komme mit meinen Mitspieler sehr gut aus und auch der Trainer ist ein super Typ.“