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Meyer: "Österreich kommt bei der EM weiter

Meyer:

In weniger als 70 Tagen blickt ganz Volleyball-Europa nach Österreich und Tschechien, wo von 10. bis 18. September die EuroVolley stattfindet.

Einen Vorgeschmack in Sachen Volleyball-Prominenz gab die Galanacht am Freitag im Wiener Uniqua-Tower.

Im Platinum-Saal sorgte die Präsentation des EM-Songs „Get it on“ sowie der EM-Maskottchen für einen Hauch von Europameisterschaft.

Wie es sich für einen Event von Welt gehört, kamen die Eröffnungsworte von niemand geringerem als dem Präsidenten des europäischen Verbands (CEV) André Meyer.

Der Luxemburger stand anschließend auch LAOLA1 bereitwillig Rede und Antwort. Im Interview erklärte er in bestem Deutsch, was Österreich die EM bringen wird und was er den heimischen Spielern rät:

LAOLA1: Herr Meyer, Österreich freut sich auf die Volleyball-EM. Was erwarten Sie von dieser?

André Meyer: Wenn ein solcher Event organisiert wird, gibt das einen großen Schub. Das gilt auch in Österreich. Hier wurde bisher sehr gute Arbeit gemacht, aber dieser letzte Schub fehlt noch, damit Österreich zu den Top-Mannschaften in Europa stoßen kann.

ÖVV-Team: Nur noch wenige Monate Zeit

LAOLA1: Unser Nationalteam machte in der European League aber zuletzt schon Fortschritte.

Meyer: Ich habe die Entwicklung eurer jungen Mannschaft verfolgt. Es fehlt nur etwas Winziges, damit ihr erfolgreich seid. Aber ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft das in den verbleibenden Monaten bis zur Europameisterschaft noch schafft. Dann wird es wirklich ein großer Event für Österreich werden.

LAOLA1: Das heißt, Sie trauen Österreich den Aufstieg in die EM-Zwischenrunde zu?

Meyer: Ich bin fest davon überzeugt, dass Österreich in die zweite Runde kommt.

LAOLA1: In Österreich fristet Volleyball noch ein Schattendasein, das Zuschauer- und Medieninteresse hält sich in Grenzen. Kann sich das durch die EuroVolley ändern?

Meyer: Ja, das kann sich durch eine EM ändern. Man darf nicht vergessen, dass Volleyball bis 1972 ein Randsport war. Die Olympischen Spiele 1972 in München sorgten für einen Boom. Volleyball wurde in Europa und der Welt so richtig bekannt. Deshalb glaube ich, dass das Großereignis EM helfen wird, dass Volleyball aus seinem Schattendasein heraustritt und in jene Position kommt, die es verdient.

LAOLA1: Viele sind der Meinung, dass es in Österreichs Volleyball noch zu wenige Profis gibt. Wo könnte man aus Ihrer Sicht den Hebel ansetzen?

Meyer: Österreich ist, wie die meisten Länder in Europa, relativ klein. Wenn man wirklich sehr gute Spieler haben möchte, kommt man nicht daran vorbei, als dass man die Spieler ins Ausland schickt. Mit Deutschland, Italien und Serbien befinden sehr hochrangige Ligen in der Nähe. Das Problem in Österreich ist, dass es nur vier, fünf sehr gute Vereine gibt. Der Unterschied zu den restlichen Vereinen ist viel zu groß. Die Spieler müssen raus, müssen lernen, wie das gemacht wird. So werden sie auch zu den Spielern, die das Nationalteam braucht. Damit werden auch Idole für die Jugend und auch ihre Nachfolger geschaffen.

Das Interview führte Reinhold Pühringer