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Williams gegen Muguruza um sechsten Wimbledon-Titel

Williams gegen Muguruza um sechsten Wimbledon-Titel

Bei ihrer Jagd nach dem Rekord von Steffi Graf hat sich Serena Williams auch von Maria Sharapova nicht aufhalten lassen.

Die Weltranglisten-Erste feierte mit dem 6:2,6:4 im 20. Duell mit der Russin den 18. Sieg und erreichte am Donnerstag damit ohne große Mühe das Finale von Wimbledon.

Dort trifft die 33-jährige Amerikanerin auf die zwölf Jahre jüngere spanische Außenseiterin Garbine Muguruza.

Die 21-Jährige besiegte die ehemalige Wimbledon-Finalistin Agnieszka Radwanska aus Polen zuvor mit 6:2,3:6,6:3 und zog zum ersten Mal in ihrer jungen Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier ins Endspiel ein. Williams kämpft am Samstag hingegen zum bereits achten Mal um die Trophäe.

Fünfmal, zuletzt 2012, hat sie das Traditionsturnier an der Church Road bereits gewonnen.

Anlauf auf Nummer 21

"Es ist großartig für sie und großartig für mich. Sie hat mich schon einmal geschlagen. Es wird kein einfaches Match, ich werde kämpfen müssen", sagte Williams beim Verlassen des Centre Courts.

Vor einem Jahr unterlag sie Muguruza bei den French Open in Runde zwei mit 2:6,2:6. Bei den diesjährigen Australian Open gewann Williams das Achtelfinal-Duell dann 2:6,6:3,6:2.

Im englischen Tennis-Mekka war die 1,82 m große Muguruza bei zwei Einzel-Antritten zuvor nicht über die zweite Runde hinausgekommen. Williams hat ihrerseits bereits 20 Grand-Slam-Titel gewonnen. Nur zwei fehlen ihr noch auf die deutsche Rekordhalterin Graf.

"Darüber können wir später sprechen", hatte die Amerikanerin zuletzt immer wieder betont. Ein Sieg fehlt außerdem noch, und der zweite "Serena-Slam" mit aufeinanderfolgenden Siegen bei allen vier Grand-Slam-Turnieren wäre perfekt.

Gegen Sharapova zeigte Williams jedenfalls die beste Leistung im bisherigen Turnier.

Ende mit einer skurrilen Situation

Doch Muguruza ist nach ihrem märchenhaften Lauf auch gegen die Beste der Branche alles zuzutrauen. "Ich bin im Finale von Wimbledon, aber jetzt will ich das Turnier auch gewinnen", sagte die Weltranglisten-20. frech.

In jedem Fall wird sie im neuen Ranking erstmals in die Top Ten vorstoßen.

Historisches hat sie bereits vollbracht: Muguruza ist die erste Spanierin in einem Wimbledon-Einzel-Finale seit Arantxa Sanchez-Vicario im Jahr 1996.

Die in Caracas als Tochter einer Venezolanerin und eines Spaniers geborene Muguruza hatte auf dem Weg in ihr erstes großes Endspiel bereits die ehemalige Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki (DEN) und die zuletzt überragend aufspielende French-Open-Halbfinalistin Timea Bacsinszky (SUI) ausgeschaltet.

Das Match gegen Radwanska endete nach 1:56 Stunden mit einer skurrilen Situation. Beim Stand von 30:30 stoppte die Polin mitten im Ballwechsel auf Anraten ihrer Box, die einen Ball im Aus gesehen hatte.

Doch das Hawk-Eye zeigte, dass Muguruzas Ball knapp die Linie berührte.

Die 2012 gegen Williams im Finale gestandene Radwanska verlor die Challenge, der Punkt zum 40:30 ging an Muguruza, die anschließend ihren ersten Matchball verwandelte und sich vom Publikum feiern ließ.