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"Fall aus den Top 100 wäre nicht dramatisch"

Die Generalprobe für die US Open lief in dieser Woche für Österreichs Tennis-Herren beim ATP-Turnier in Winston-Salem so gar nicht nach Wunsch.

Während es für Jürgen Melzer eine Auftaktniederlage gegen Igor Andreev setzte, musste Andreas Haider-Maurer gegen den Argentinier Carlos Berlocq sogar vorzeitig aufgeben.

Beim Stand von 5:7, 1:4 warf Österreichs Nummer zwei wegen Schwindelgefühlen das Handtuch.

"Bis zu den US Open wieder fit"

Einen Tag später gibt der 24-jährige Waldviertler bei LAOLA1 aber Entwarnung: "Bis zu den US Open bin ich sicher wieder fit. Ich war einfach nicht gut beinander."

"Schon im Training davor war mir ein bisschen schlecht. Im Match war mir dann schwindelig. Mittlerweile geht's mir aber schon wieder besser."

Fiebriger Virus in Kitzbühel

Eine verschleppte Erkältung scheint der Grund für die körperlichen Probleme zu sein. Bereits vor drei Wochen in Kitzbühel fing sich Haider-Maurer einen fiebrigen Virus ein.

"Drei Tage später bin ich dann aber schon nach Nordamerika geflogen", erinnert sich "AHM" zurück.

"Das habe ich wahrscheinlich ein bisschen mitgenommen. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich klüger gewesen, Cincinnati abzusagen und zwei Tage länger zu pausieren."

Am Weg der Besserung

Die extrem schwülen Bedingungen in North Carolina taten am Sonntag ihr Übriges, um eine gelungene Generalprobe für die US Open zu verhindern.

"Fieber hatte ich davor keines. Vielleicht nach dem Match - da ist es mir nicht gut gegangen. Da habe ich dann allerdings keine Temperatur mehr gemessen."

24 Stunden später sah die Welt sowieso schon wieder anders aus. "Derzeit habe ich sicher kein Fieber mehr und ich bin mir auch sicher, dass es jetzt immer besser wird."

Hauptaugenmerk auf der Regeneration

In den nächsten Tagen steht vorerst trotzdem nur leichtes Training mit dem Hauptaugenmerk auf der Regeneration auf dem Programm. Am Donnerstag geht der Flug nach York.

"Dort werde ich dann wieder ordentlich trainieren", so Haider-Maurer, der ab Dienstag neben Coach Karel van Wyk auch auf die Unterstützung von Freundin Iris Khanna und Manager Bernd Haberleitner zählen kann.

Die fehlende Matchpraxis - auf Hardcourt hat Haider-Maurer seit der Sandplatz-Saison nur zwei Spiele absolviert - bereitet ihm kein Kopfzerbrechen.

Beinahe die Sensation gegen Söderling

"Das wird kein Problem werden. Ich habe in Cincinnati und Winston-Harlem zwei Matches gehabt. Zwar habe ich beide verloren, dass irritiert mich aber nicht. Im vergangenen Jahr habe ich auch nichts gewonnen und mich hier dann zum ersten Mal für ein Grand-Slam-Turnier qualifiziert."

Damals brachte Haider-Maurer in der ersten Runde sogar den schwedischen Top-Star Robin Söderling in Bedrängnis. Erst nach fünf hartumkämpften Sätzen konnte sich schlussendlich doch der große Favorit durchsetzen.

"Letztes Jahr habe ich hier gut gespielt. Deshalb glaube ich schon, dass es mir auch heuer wieder liegen wird. Mein Ziel ist es aber vorerst einmal, wieder hundertprozentig fit zu werden", will es "AHM" Schritt für Schritt angehen.

Ruhe bewahren im Kampf um die Top 100

Cool bleiben will der Weltranglisten-74. auch im Kampf um die Top 100. Von seinen insgesamt 684 Punkten muss er heuer nämlich noch 307 verteidigen. Alleine 156 davon in der Wr. Stadthalle, wo er 2010 das Endspiel gegen Melzer erreichte.

"Den Druck hat jeder Spieler. Wenn man vier, fünf Monate nicht gut spielt, fällt man zurück - das ist in den Top 100 nun einmal so. Das Entscheidende ist, wie man damit umgeht. Sicher denkt man daran.  Man muss aber schauen, dass man das so gut wie möglich ausblendet."

"Hab heuer doch schon viel gewonnen"

"Ich habe heuer ja doch schon viel gewonnen. Daher kann mir jetzt nicht mehr soviel passieren", so Haider-Maurer, der zur Nummer 100 einen Polster von 139 Punkten vorweisen kann.

"Natürlich kann ich heuer auch noch aus den Top 100 fallen. Das ist in meiner Situation aber nichts Dramatisches. Im ersten Jahr ist es immer sehr schwierig, den Verbleib in den Top 100 zu verteidigen."

Christian Frühwald