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"Ich habe die ganze Zeit Krämpfe gehabt"

Für Jürgen Melzer sind die French Open schon wieder vorbei, bevor sie für die meisten anderen Spieler überhaupt begonnen haben.

Am ersten Tag des Grand-Slam-Turniers musste der Niederösterreicher nach fünf Sätzen gegen den Deutschen Michael Berrer (Nr. 114 der Welt) die Segel streichen.

Zum dritten Mal in seiner Karriere sind die French Open für Melzer damit schon in der 1. Runde zu Ende.

Nach seiner Niederlage bezog er Stellung zu seiner Pleite. Jürgen Melzer über...

... sein erstes Fazit: Es gibt zumindest eine positive Sache nach diesem Match: Ich habe fünf Stunden gespielt, die Hüfte ist okay und ich habe keine Schmerzen gehabt. Vor vier Tagen hätte ich niemals gedacht, dass hier überhaupt etwas gehen könnte. Warum ich (im Match) so müde bin und dann so eingebrochen bin? Keine Ahnung! Es ist kurios! Ich war schon vor Beginn der Sandplatzsaison in Monte Carlo ziemlich kaputt war und hab deshalb einen Bluttest machen lassen und dabei auch nach dem Pfeiffer'schen Drüsenfieber gesucht. Die Werte waren zwar erhöht, es war aber nichts Akutes, dass darauf hingewiesen hätte, dass ich dieses Drüsenfieber vielleicht im Februar gehabt hätte.

... seine Vorbereitung auf Paris: Ich habe vor Paris (aufgrund seiner Hüftverletzung; Anm.) nichts gemacht und hier in Paris vielleicht einmal eine Stunde trainiert. Ich sollte aber trotzdem zumindest bis in die zweite Runde kommen. Mir war ziemlich schlecht. Das kommt aber v. a. von den entzündungshemmenden Pulvern, die ich nehmen musste.

... Probleme mit dem Handgelenk: Ich hab die ganze Zeit (während dem Berrer-Match; Anm.) Krämpfe gehabt. Und wenn man dann zum Schluss beim Aufschlag auch noch über dem rechten Popo Krämpfe bekommt - das passiert, wenn man müde ist - dann bekommt man Krämpfe überall. Es ist schad drum, weil ich glaube, wenn ich normal weiterspielen hätte können, dann hätte ich die Partie noch gewonnen. Auf Grand Slam-Ebene muss man aber nun einmal drei Sätze gewinnen. Und da zählt die Fitness dazu.

... über die ersten beiden Sätze: Ich war sehr zufrieden, war im Tiebreak super konzentriert, hab keine dummen Fehler gemacht. Im zweiten Satz hab ich mich auch noch gut gefühlt. Was halt fehlt, ist, dass man dann vielleicht einmal eine Rückhand früher nimmt und "hineingeht". Die Vorhand war überraschenderweise okay, weil mit der hatte ich im Training am meisten zu kämpfen gehabt. Der Aufschlag war allerdings ein Wahnsinn, da ich im Training kaum serviert habe. Es ist mit Krämpfen viel schwieriger zu servieren als zu retournieren.

... seinen größten Höhepunkt in Paris vor zwei Jahren: Ich bin niemand, der großartig in der Vergangenheit lebt, auch wenn ich 2010 hier im Halbfinale war. Was zählt ist trotz der Niederlage, dass ich heute überhaupt spielen konnte. Ich hoffe, dass ich bis Wimbledon wieder voll in Gang sein werde. Es sind noch vier Wochen bis dahin. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder bei Kräften sein werde und voll trainieren kann.

... die weitere Saisonplanung: Ich werde in Halle, s'Hertogenbosch und Wimbledon spielen.