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Djokovic sauer: "Kein blauer Sand für mich!"

Djokovic sauer:

Für Novak Djokovic war beim ATP-Masters-1000 in Madrid im Viertelfinale Endstation.

Der Weltranglisten-Erste unterlag am Freitag im Duell mit seinem serbischen Landsmann Janko Tipsarevic in zwei Sätzen 6:7(2) und 3:6. Damit ist neben Rafael Nadal auch der Titelverteidiger des mit 3,09 Mio. Euro dotierten Sandplatz-Events ausgeschieden.

Tipsarevic bekommt es im Halbfinale mit Roger Federer. Der als Nummer drei gesetzte Schweizer behält gegen den Spanier David Ferrer (5) in 1:22 Stunden mit 6:4 und 6:4 die Oberhand.

"Kein blauer Sand für mich"

"Ich möchte diese Woche so schnell wie möglich vergessen und auf die richtigen Sandplätze gehen", sagte ein saurer Djokovic nach seinem Viertelfinal-Aus. In etwas mehr als zwei Wochen wird Djokovic auf seine erste French-Open-Krone losgehen.

"Es hat mich zumindest eine Woche gekostet, um zu versuchen, mich an diesen Belag zu gewöhnen. Irgendwie ist es mir gelungen, hier Matches zu gewinnen und ein ganz gutes Niveau zu spielen."

Doch ähnlich wie Nadal will Djokovic den blauen Sand nicht mehr bespielen. "In meinen Augen gibt es da keine Diskussion - es ist sehr einfach: Kein blauer Sand für mich."

Nadal-Bezwinger ohne Chance

Das zweite Halbfinale ist bereits komplett.

Der als Nummer 10 gesetzte Argentinier Juan Martin del Potro hatte mit Alexandr Dolgopolov keine Probleme und besiegte den Ukrainer nach 1:24 Stunden mit 6:3, 6:4.

Im Kampf um den Finaleinzug kommt es zum Duell mit Tomas Berdych (6). Der Tscheche schießt den spanischen Nadal-Bezwinger Fernando Verdasco (15) mit 6:1 und 6:2 vom Platz.

Tiriac entschuldigt sich

Auch wenn Djokovic wohl nicht absichtlich ausgeschieden ist, so war das vorzeitige Aus der Nummer 1 wohl ein weiterer Schlag ins Gesicht von Ion Tiriac.

Nach der Boykott-Drohung von Lokalmatador Rafael Nadal hat der Turnierchef Verständnis für die Kritik am blauen Sand geäußert und sich entschuldigt.

Nadal hatte nach seinem Achtelfinal-Aus gegen Verdasco am Donnerstagabend beklagt, er habe sich auf dem ungewohnten Belag nicht so gut wie sonst bewegen können.

Kritik an ATP

Nadals Onkel und Trainer Toni bekräftigte am Freitag im spanischen Rundfunk, der Weltranglisten-Zweite werde nicht mehr bei dem Turnier antreten, wenn sich nichts ändere.

Es sei empörend, dass die Profi-Organisation ATP ihre Genehmigung für die rutschige blaue Asche gegeben habe.

"Hätte er auf mich gehört, hätte er dieses Jahr schon nicht gespielt", erklärte Toni Nadal. Auch Djokovic hatte sich der Kritik angeschlossen.

Tiriac nimmt Spieler in die Pflicht

Tiriac meinte, die Plätze seien tatsächlich zu rutschig. Da täglich an ihnen gearbeitet werde, würden sie sich aber kontinuierlich verbessern. Angesichts von mehr als zehn Millionen Dollar Preisgeld für Herren und Damen bei dem Turnier nahm Tiriac die Spieler auch in die Pflicht:

"Diese Art Geld kommt nicht von Mutter Teresa. Die Spieler müssen etwas zurückgeben", sagte der Rumäne. Es wäre bedauerlich, wenn es für 2013 Absagen geben würde.

Fluoreszierende Bälle?

Dass der rumänische Veranstalter schon von der nächsten Neuerung spricht, nämlich fluoreszierende Tennis-Bälle in grün oder orange, wird wohl noch weiter Öl ins Feuer der Topstars gießen.

Der findige Geschäftsmann sorgt mit seinem Turnier seit Jahren immer wieder für Aufsehen, u.a. hatte er vor einigen Jahren auch Topmodels als Ballmädchen aufgeboten. Für Nadal und Co. scheint nun aber der Spaß ein Ende zu haben.