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Armstrong darf keine Triathlon-Wettkämpfe bestreiten

Armstrong darf keine Triathlon-Wettkämpfe bestreiten

Gegen den ehemaligen US-Radprofi Lance Armstrong gibt es neue Doping-Vorwürfe.

Wie die US-Anti-Doping-Agentur (USADA) am Dienstag mitteilte, wurde der siebenfache Tour de France-Gewinner in einem Schreiben darüber informiert, dass gegen ihn und fünf weitere Mitglieder seines früheren Rennstalls US Postal Service Team entsprechende Anschuldigungen erhoben werden.

Gleichzeitig wurde der 40-jährige Texaner, der seit Ende seiner Radsport-Karriere 2011 im Triathlon startet, für alle Wettkämpfe gesperrt.

Werden die sieben Toursiege aberkannt?

In dem 15 Seiten umfassenden Schreiben informierte die USADA Armstrong darüber, dass mutmaßliche Dopingproben von ihm aus den Jahren 2009 und 2010 "vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden."

Armstrong wurde sofort gesperrt, zudem könnten dem 40-jährigen Texaner laut USADA-Schreiben seine sieben Tour de France-Siege nachträglich aberkannt werden.

Armstrong hat bisher jegliches Doping bestritten und wies auch die neuen Vorwürfe konsequent von sich. "Ich habe nie gedopt und bin im Gegensatz zu vielen meiner Ankläger 25 Jahre als Ausdauer-Athlet angetreten, ohne das meine Leistung plötzlich angestiegen ist", betonte er.

Armstrong wies zudem darauf hin, dass er mehr als 500 Mal auf Doping hin kontrolliert worden ist und alle Tests bestanden habe.

Ehemalige Kollegen belasten Armstrong

Die USADA hingegen betont im Schreiben, dass "mehrere Fahrer mit Wissen aus erster Hand", aussagen würden, dass Armstrong zwischen 1998 und 2005 EPO und Testosteron genommen, Blut-Transfusionen genutzt sowie Doping vertrieben und verwaltet habe.

Die Profis, so heißt es weiter, würden zudem bezeugen, dass der Radstar bereits vor 1996 mit dem menschlichen Wachstums-Hormon HGH gedopt habe.

Die USADA behauptet, dass Armstrong zusammen mit fünf Team-Mitgliedern, darunter Ärzte und Physiotherapeuten sowie der sportliche Leiter, Johan Bruyneel, zwischen 1998 und 2011 an massiven Doping-Verschwörungen beteiligt war.

Armstrong bisher davon gekommen

Armstrong-Anwalt Robert Luskin bezeichnet die neuen Anschuldigungen als "ein Produkt von Böswilligkeit und Groll und ohne Beweise."

Seine Aussage begründet er damit, dass sich die Behauptung einer überspannenden Doping-Verschwörung gegen vier Teams und einen Zeitraum von 14 Jahre richte, letztlich aber Armstrong der Einzige sei, dem Doping angelastet werde.

Trotz zahlreicher Anschuldigungen und Zeugen-Aussagen, unter anderem von seinen ehemaligen Team-Mitgliedern Tyler Hamilton und Floyd Landis, ist Armstrong bisher straffrei davongekommen.

Im Februar hatte die US-Staatsanwaltschaft ihre fast zweijährigen Untersuchungen gegen ihn ohne Angabe von Gründen eingestellt.

USADA will sauberen Sport schützen

Unter Führung von Cheffahnder Jeff Novitzky versuchten die Ermittler zu klären, ob während Armstrongs Zeit beim von der Regierung gesponserten amerikanischen Rennstall US Postal ein Dopingprogramm aufgebaut worden ist.

Die USADA indes hatte bereits vor vier Monaten angekündigt, ihre Ermittlungen gegen Armstrong fortzuführen. "Anders als die US-Staatsanwaltschaft ist es unsere Aufgabe, vielmehr den sauberen Sport zu schützen als Strafrecht durchzusetzen", sagte USADA-Chef Travis Tygart damals.