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Wie soll Rogan diese beiden nur schlagen?

Wie soll Rogan diese beiden nur schlagen?

Dieser Mittwoch ist für Markus Rogan ein besonderer Tag. Nicht nur wegen des WM-Rennens über 200 m Lagen, auf das Österreichs Schwimm-Star seit mehr als einem halben Jahr hingearbeitet hat.

Denn der 27. Juli hatte für den Wiener schon 2001 eine Riesenbedeutung bekommen, als er bei der Fukuoka-WM mit Langbahn-Silber über 200 m Rücken seine überhaupt erste Medaille einheimste.

Ab da ging es mit ihm aufwärts, und auch mal wieder abwärts. Diesmal will Rogan aber wieder nach oben.

Motivation hält sich in Grenzen

"Hier eine Medaille zu gewinnen, ist die schwierigste Aufgabe meiner Karriere", hatte der 29-Jährige schon im WM-Vorfeld gemeint. Und sein Vorhaben ist seither nicht einfacher geworden.

"Die 200 m Lagen werden anstrengend. Meine Bestzeit über 200 m Kraul gibt mir Motivation, aber nicht so viel, wie ich erhofft hatte", erklärte Rogan am Dienstag.

Als 21. hatte er am Montag in seinem ersten Bewerb bei diesen Titelkämpfen das angestrebte Semifinale der Top 16 um 4/10 Sekunden verfehlt.

Sensationelle Konkurrenz

Dazu kommen die ersten Eindrücke von den beiden Favoriten über die kürzere Lagenstrecke - Titelverteidiger Ryan Lochte und Olympiasieger Michael Phelps.

"Ryan ist in fantastischer Form", urteilte der Wiener auf Basis seiner ersten in der China-Metropole gewonnenen Eindrücke. Kurz danach wurde er in der Dienstag-Finalsession durch Lochtes Sieg über 200 m Kraul bestätigt.

Erster Geschlagener war Phelps. Rogan: "Michael ist auch gut drauf, wenngleich er nicht der Phelps von Beijing ist."

Praktisch unschlagbar

Bei den Spielen 2008 hatte der 26-Jährige davor nie erreichte acht Goldmedaillen geholt, nun ist er erst auf dem Weg zurück zu dieser Stärke.

"Es ist hier vielleicht eher der Phelps von Athen 2004", fuhr Österreichs "Sportler des Jahres 2004" fort. "Aber auch damals hat er sechs Goldene gemacht."

Soll heißen, dass das US-Duo unter normalen Umständen nicht schlagbar sein wird. Für Rogan und ein paar andere bleibt also die Hoffnung auf Bronze.

Schlechte Erfahrungen gemacht

Der OSV-Star ist in der Nennliste die Nummer sechs. Zwischen ihm und den beiden US-Favoriten liegen in dieser Reihenfolge der Brasilianer Thiago Pereira, der Ungar Laszlo Cseh und der Brite James Goddard.

Pereira hat nach der Rom-WM 2009 den gleichen Weg wie Rogan beschritten, beide sind zu Coach Dave Salo nach Los Angeles gegangen.

Pereira war über 200 m Lagen bei Olympia und WM jeweils nur "Blech" geblieben. "Er will nicht noch einmal Vierter werden", weiß Rogan über seinen Trainingspartner.

Experten tippen anders

Gemäß einer Umfrage des vom Weltverband (FINA) herausgegebenen Magazins "Aquatics World Magazine" spielen im Medaillenkampf weder Pereira noch Rogan eine Rolle.

Lochte erhielt in der Befragung von Schwimm-Experten eine 62-prozentige Siegchance zugeschrieben, Phelps 33 Prozent, die restlichen fünf Prozent fielen Goddard zu.

Über 200 m Kraul ist das Magazin jedenfalls falsch gelegen, wurde doch Phelps vor Lochte und dem Südkoreaner Park Taw-hwan statt dem Deutschen Paul Biedermann gereiht.