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Sprinter Mullings nicht bei WM dabei

Sprinter Mullings nicht bei WM dabei

Mit den Sprint-Superstars Usain Bolt und Asafa Powell, aber ohne den unter Dopingverdacht stehenden Staffel-Weltmeister Steve Mullings werden Jamaikas Leichtathleten bei der WM in Daegu/Südkorea (27.8.-4.9.) auf Medaillenjagd gehen.

"Wegen eines ungeklärten Punktes" wurde Mullings nicht für die 50-köpfige WM-Mannschaft nominiert, bestätigte Ludlow Watts, Schatzmeister des jamaikanischen Verbandes, am Montagabend (Ortszeit).

Lebenslange Sperre droht

Dem 29-Jährigen Sprinter soll bei den Landesmeisterschaften Ende Juni die Einnahme einer sogenannten maskierenden Substanz nachgewiesen worden sein, die Dopingmittel verschleiern kann.

Mullings war 2004 schon einmal wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden.

Sollte sich der neuerliche Verdacht bestätigen, droht dem Trainingspartner von US-Sprinter Tyson Gay eine lebenslange Sperre.

Die drittschnellste Zeit

Mullings galt bei der WM als Medaillenkandidat über 100 und 200 m.

Über die längere Sprintdistanz hatte er die jamaikanische Meisterschaft gewonnen, über 100 m lief er in 9,80 Sekunden die bisher drittschnellste Zeit dieses Jahres.

Nach dem Ablauf seiner ersten Dopingsperre hatte er bei der WM 2009 in Berlin zusammen mit Bolt, Powell und Michael Frater die Goldmedaille über 4 x 100 m geholt.

Die größten Medaillenhoffnungen des jamaikanischen Frauen-Teams ruhen auf den Titelverteidigerinnen Shelly-Ann Fraser-Pryce (100 m ), Brigitte Foster-Hylton (100 m Hürden) und Melaine Walker (400 m Hürden) sowie 200-m-Olympiasiegerin Veronica Campbell-Brown.

Sondergenehmigung erhalten

Im US-Team stehen erwartungsgemäß alle acht Einzel-Weltmeister von Berlin 2009:

Allyson Felix (200 m), Sanya Richards-Ross (400 m), Brittney Reese (Weitsprung), Kerron Clement (400 m Hürden), Dwight Phillips (Weitsprung), Christian Cantwell (Kugelstoßen), Trey Hardee (Zehnkampf).

Auch dabei ist LaShawn Merritt (400 m), der bis 27. Juli dieses Jahres eine 21-monatige Dopingsperre wegen der Einnahme des anabolen Steroids DHEA verbüßt und eine Ausnahmestartgenehmigung für die WM erhalten hatte.

Doch kein Red Bull

Auch Sprinter Michael Rodgers, der erst vor kurzem positiv getestet worden ist, wurde vom US-Verband nominiert.

Der 26-Jährige hatte laut seinem Agenten in einem Nachtclub in Italien einen Energydrink konsumiert, der ein verbotenes Stimulanzmittel enthielt. "Mike dachte, dass er Red Bull trinkt. Aber es war ein anderer Energydrink, einer, der eine verbotene Substanz enthält", sagte Tony Campbell.

Damit könnte Rodgers, mit 9,85 Sekunden die Nummer vier der Jahresweltbestenliste über 100 m, mit einer Verwarnung davonkommen, schlimmstenfalls droht ihm jedoch eine mehrmonatige Sperre und die Zuschauerrolle bei der WM.