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Beste Badminton-Spielerin darf nicht zu Olympia

Beste Badminton-Spielerin darf nicht zu Olympia

Für Claudia Mayer ist eine Badminton-Welt zusammengebrochen.

Die 27-Jährige ist als 80. beste Österreicherin der für die Olympia-Nominierung gültigen Weltrangliste, das Ticket nach London will der Österreichische Verband (ÖBV) aber an die Nummer 84 (Simone Prutsch) vergeben.

Im ÖBV beruft man sich auf einen Beschluss, wonach Kandidaten für Großereignisse dem Kader angehören müssen.

"Ich habe geglaubt, dass im Sport nach der Rangliste entschieden wird", erklärte die enttäuschte Mayer, die nicht ausschließlich im Wiener Leistungszentrum trainieren wollte und deshalb ihren Kader-Platz verlor.

Abmachung gebrochen?

Mayer war nach ihren Worten zuletzt im August 2011 vom Verband informiert worden, dass man für eine Olympia-Nominierung Mitglied im Nationalkader sein müsse.

Aus diesem hatte sie der Verband zwei Jahre zuvor eliminiert - entgegen einer vorherigen Abmachung, wie Mayer behauptet.

Eine von der zweifachen Staatsmeisterin im Hinblick auf Olympia angestrebte Rückkehr wäre erst wieder im Herbst 2012 möglich, erfuhr sie von dem für den Leistungssport zuständigen Vizepräsidenten Alexander Almer.

"Ich war am Boden zerstört"

Auch eine Vorsprache bei ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel verlief für Mayer, die sich in der Weltrangliste vom 148. Platz verbessert hat, negativ.

Man halte sich bei der Nominierung an den Vorschlag der Verbände, wiederholte Mayer dessen Position. "Das war ein Schock, ich war am Boden zerstört", sagte die BWL-Studentin.

"Ich habe gezeigt, dass mein System funktioniert, meine beste Saison gespielt, mich auf dem Papier für Olympia qualifiziert, kann mich aber nicht darüber freuen."

"Kleiner Fisch" will nicht anecken

Mayer versteht die Verbands-Position nicht. "Dort glaubt man zu wissen, was für einen Sportler am besten ist. Erfolge anderer Sportarten wären nicht denkbar, wenn alle gemeinsam in einem Leistungszentrum trainieren müssten."

Die Gewinnerin der Botswana International hat die Hoffnung beinahe schon aufgegeben, denn Unterstützung gibt es kaum.

"Niemand will anecken. Ich bin nur ein kleiner Fisch. In einer Sportart, die populärer ist, wäre es vielleicht anders."