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Fivers vs. Hard geht in die n�¤chste Runde

Fivers vs. Hard geht in die n�¤chste Runde

Der Zwist zwischen Meister Fivers und dem HC Hard geht auch nach der Saison weiter.

Während der vergangenen Spielzeit lieferten sich die beiden HLA-Klubs nicht nur auf dem Parkett erbitterte Duelle. Auch außerhalb der Spielhallen war man sich nicht immer gut gewogen.

Die Vorarlberger beschwerten sich mehrfach über die harte Spielweise der Fivers, welche die Anschuldigungen aus ihrer Sicht entkräfteten und ihrerseits die Harder kritisierten.

Nun geht der Streit der beiden Halbfinalgegner der letzten Saison in die nächste Runde.

Bilyk als Streitthema

Fivers-Manager Thomas Menzl tätigte gegenüber LAOLA1 folgende Aussage, welcher der HC Hard vehement wiedersprechen will.

„Sergiy Bilyk hatte ein Angebot aus Hard vorliegen, aber Geld ist nicht alles. Er fühlt sich in der Fivers-Familie sehr wohl und wenn er in Österreich weiter Handball spielt, dann nur bei den Fivers“, sagte der Manager der Wiener.

Daraufhin meldete sich Hans Jörg Füssinger, seines Zeichen Manager der Harder, bei LAOLA1 zu Wort, um die Situation aus seiner Sicht richtig zu stellen.

„Sergiy Bilyk hat sich unserem Trainer Markus Burger bei einem Trainerlehrgang in Innsbruck im Rahmen des Nationalteamspiels angeboten. Wir haben ihm kein Angebot gemacht, sondern er wollte zu uns. Er hätte bei uns sogar weniger verdient, als bei den Fivers. Die Darstellung, dass wir ihn mit Geld versucht hätten von den Fivers loszueisen ist also falsch“, widerlegt Füssinger die Aussage Menzls, die Harder hätten den Torhüter mit einem finanziellen Mitteln ködern wollen.

Keine Information über Verhandlungen

Der Fivers-Macher widerspricht auf Anfrage von LAOLA1 jedoch dieser Aussage und erklärt, dass er von Seiten seines Torhüters eine andere Sicht der Dinge erfahren habe, wonach die Vorarlberger auf den gebürtigen Ukrainer zugekommen wären.

„Kollege Füssinger und ich haben seit den parallelen Verhandlungen mit Martin Abadir eine Vereinbarung getroffen, dass wir uns gegenseitig darüber informieren, wenn wir Spieler des jeweiligen anderen Vereins verpflichten wollen. Das war ausgemacht und hat im Falle Abadir am Anfang funktioniert, am Ende dann aber nicht mehr.“

„Heuer war es so, dass er mich vier Tage vor dem Halbfinale zwischen Fivers und Hard angerufen hat und mich darüber informiert hat, dass Hard in Gespräche mit Christoph Edelmüller eintritt. Das habe ich sehr interessant gefunden, da man ja weiß, dass Hard eher langfristig plant und schon früh Spieler verpflichtet. So war das vom Zeitpunkt her eine Geschichte, die aus meiner Sicht klar darauf abgezielt hat, für Unruhe zu sorgen. Da hat der Spieler nicht mitgespielt und sagte er würde in Gespräche vor und während der Halbfinalserie nicht eintreten. Das fand ich großartig von Edelmüller und für mich war das Thema somit erledigt“, holt Menzl weiter aus, um sein nachfolgendes Argument zu untermauern.

„Wie Füssinger das im letzten Jahr vergessen hat mich über die Verhandlungen mit Abadir zu informieren, hat er es auch bei Sergiy Bilyk nicht getan.  Das ist zur Vorgangsweise von Hard zu sagen. Bilyk hat mir gegenüber gesagt, dass die Initiative von den Vorarlbergern ausging.“„

Kein Zweifel an Bilyks Aussage

Menzl  ist sich sicher, dass nicht der Hard-Manager, sondern sein Spieler die Wahrheit sagt.

„Dass Bilyk auf die Harder zugekommen ist,  glaube ich nicht. Ich bin sehr sehr sicher, dass dem nicht so ist. Ich bin geneigt dem Bilyk viel mehr zu glauben, da ich ihn seit 1999 kenne und ihn als hochehrlichen Sportler und fairen Verhandlungspartner kennengelernt habe. Den Herrn Füssinger habe ich nicht als solchen kennen gelernt, wie die zuvor aufgezählten Beispiele deutlich machen. Für mich ist klar, wem ich glaube.“

Füssinger wiederum nimmt zu diesen Anschuldigungen wie folgt Stellung.

„Edelmüller hatte keinen Vertrag für die nächste Saison und ich habe Thomas Menzl darüber informiert, dass wir mit Edelmüller Kontakt aufnehmen und gemeinsam mit dem Spieler vereinbart, dass wir die Gespräche erst nach dem Finalspiel weiterführen. Edelmüller hat sich total fair verhalten. Martin  Abadir hat bei uns im letzten Jahr einen gültigen Vertrag unterschrieben und dann angekündigt, dass er bei den Fivers bleibt und nicht zu uns kommen wird. Aber das ist schon Schnee von gestern. Mir geht es um Bilyk und dass er auf uns zugekommen ist und die Aussage von Herrn Menzl, dass er dem Ruf des Geldes nicht erlegen sei, einfach falsch ist. Um meine Person geht es hier gar nicht. Tatsache ist, dass Sergiy Bilyk Markus Burger angesprochen hat. Insofern bin ich aus dem Schneider und es interessiert mich auch nicht wirklich, ob Herr Menzl mich für fair oder unfair hält.“

Bilyk bringt Licht ins Dunkle

Da Aussage gegen Aussage steht, kontaktierte LAOLA1 den einzigen Zeugen, der Licht in die Sache bringen kann: Sergiy Bilyk.

„Ich wollte mit den Fivers meinen Vertrag verlängern und der Verein wollte ebenfalls weiterhin mit mir arbeiten.  Allerdings kamen wir finanziell nicht zusammen.  Für mich war klar, wenn ich mit den Fivers nicht verlängere, möchte ich dennoch in Österreich bleiben. Ich bin auf die Harder zugekommen und habe einen Termin mit dem Manager ausgemacht. Ich habe versucht eine neue Mannschaft zu finden, wenn es mit den Fivers nichts wird. Das ist ganz normal. Die Initiative ist von mir ausgegangen“, beendet der gebürtige Ukrainer, der seit kurzem österreichischer Staatsbürger ist, unaufgeregt die Diskussion um seine Person und den angeblichen Ruf des Geldes.

Somit geht diese Runde an die Vorarlberger, wobei es mit Sicherheit nicht das letzte Mal war, dass die beiden Vereine und ihre Verantwortlichen nicht einer Meinung sind.

Sebastian Rauch