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"Man kann Golf nie komplett verstehen"

Am Ende war es ein ein deutlicher und souveräner Sieg. Bernd Wiesberger feierte bei der Ballantine's Championship in Icheon (KOR) seinen ersten Erfolg auf der European Tour.

Nach einem soliden Start und Rang 18 nach Tag legte der 26-jährige Burgenländer "die besten drei Runden seines Lebens" hin.

Die Folge war ein Sieg mit 5 Schlägen Vorsprung, der mit einem Siegerscheck von 367.500 Euro belohnt wurde.

Das Sieger-Interview von European Tour Radio:

Frage: Gratulation zum Sieg. Was ist das für ein Gefühl?

Wiesberger: "Es ist ein unfassbares Gefühl, jetzt hier zu sitzen nach der Runde, das Ganze einsickern zu lassen, die Trophäe in der Hand zu halten. Es war eine wundervolle Woche in Korea, die lange Reise nach Asien hat sich ausgezahlt. Ich möchte nicht sagen, dass es sich abgezeichnet hat, aber nach dem Top-Ten-Platz vergangene Woche in Indonesien habe ich mich sehr gut gefühlt. Die Runden Freitag, Samstag und heute Sonntag waren Wahnsinn."

Frage: Ihre Karriere ist noch jung, Sie hatten auch schon Rückschläge, aber jetzt scheint es rasant bergauf zu gehen.

Wiesberger: "Bis jetzt war die Saison auch nicht überzeugend, aber die letzten zwei Wochen waren ansteigend. Als Sportler hat man immer seine Höhen und Tiefen, aber die letzten zweieinhalb, drei Jahre gehen in einer kontinuierlichen Bewegung nach oben. Jetzt bin ich Top 100 in der Weltrangliste, das war das Ziel für mich heuer. Ich hoffe, dass ich das bestätigen und mich noch weiter verbessern kann. Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl, als Sieger hier zu sitzen."

Frage: Wie sehr halfen Ihnen heute die Erfahrungen von zwei Siegen auf der Challenge Tour und vier Top-Ten-Plätzen im vergangenen Jahr auf der European Tour?

Wiesberger: "Ich glaube sehr viel. Man kann Golf nie komplett und richtig verstehen und auch nie zu hundert Prozent erlernen. Aber diese Erfahrungen, die man über die Jahre bekommt, in der Situation, wenn man um einen Turniersieg mitspielt, sind natürlich unbezahlbar. Die haben mir natürlich auch heute sehr geholfen. Ich war noch nie in der Situation, dass ich fünf Schläge Vorsprung hatte vor der Finalrunde, aber ich habe mich gut gefühlt und sehr motiviert von den wunderbaren Fans hier in Korea. Das ist eine unglaublich sportbegeisterte und golfbegeisterte Nation. Vor so einem tollen Publikum zu gewinnen, ist eine Ehre."

Frage: Nach Markus Brier und Martin Wiegele sind Sie der dritte österreichische Toursieger. Was bedeutet der Sieg?

Wiesberger: "Ich hoffe, dass der Sieg ein gewisser Jumpstart ist für die jungen Talente in Österreich. Wir haben einen sehr gut organisierten Verband, der sehr stark an der Vision 2016 in Rio arbeitet. Wir wollen viele Jugendliche dazu motivieren, weiter Golf zu spielen. Ich hoffe, das ist ein Beitrag dafür, dass Golf noch populärer in Österreich wird und wir noch mehr Spieler und Sieger auf der European Tour haben werden. Ich hoffe, dass sich Martin nach den zwei Hüftoperationen schnell wieder regeneriert und wir ihn schnell wieder auf der European Tour begrüßen dürfen. Und ich hoffe natürlich, dass Markus Brier gute Wochen in Spanien und Madeira hat."

Frage: Wie werden Sie feiern?

Wiesberger: "Auf dem Flughaben vor der Abreise um Mitternacht mit meinem Coach und einem Bekannten aus Jakarta werden wir den einen oder anderen Drink haben. Und ich bin mir sicher, dass wir auch zu Hause die eine oder andere Feier haben werden."