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NFL-Powerranking nach Week 3

NFL-Powerranking nach Week 3

Dass Super-Bowl-Champion Green Bay nach drei Saison-Spielen mit ebenso vielen Siegen dasteht, fällt beileibe nicht unter die Kategorie Überraschung.

Die Namen der ebenfalls noch unbesiegten Teams dafür sehr wohl. Da wäre einerseits Divisions-Konkurrent Detroit, andererseits Buffalo – beides im letzten Jahrzehnt klassische Loser-Franchises. Alle anderen Mannschaften gingen bereits zumindest einmal als Verlierer vom Platz.

Die ersten drei Wochen brachten jedenfalls einige Aufschlüsse über die Kräfteverhältnisse der 32 NFL-Teams in dieser Saison. LAOLA1 wagt in seinem Powerranking eine Einstufung und wird dies im Saisonverlauf in regelmäßigen Abständen wiederholen.

1 GREEN BAY PACKERS (3 Siege – 0 Niederlagen): Der Titelverteidiger legte eine souveränen Saison-Start hin, besiegte mit New Orleans und Chicago dabei zwei Kontrahenten von anspruchsvollerem Niveau. Die Offense um Star-Quarterback Aaron Rodgers funkt, ebenso die Laufverteidigung. Gröbere Sorgen bereitet jedoch die Pass-Defense – im Schnitt 359,3 Passing-Yards des Gegners sind zu viel.

2 NEW ENGLAND PATRIOTS (2-1): 1327 Passing-Yards nach drei Spielen: Macht Tom Brady so weiter, torpediert er den Uralt-Rekord aus dem Jahr 1984 von Legende Dan Marino (5084 Yards). So beeindruckend das offensive „Werkl“ rennt, so schnell sollten die Patriots ihre defensiven Probleme fixen. Mit 377 Passing-Yards gibt man bislang als einziges Team mehr ab als Green Bay, im Schnitt kassierte man 26,3 Gegenpunkte. Gefährlich, falls das offensive Feuerwerk einmal nicht zünden sollte oder Fehler unterlaufen - siehe Bradys vier Interceptions bei der überraschenden Pleite gegen Buffalo.

3 BALTIMORE RAVENS (2-1): Das Mega-Blackout in Tennessee hinterlässt Fragezeichen, aber ansonsten wirkt die Truppe um Quarterback Joe Flacco bislang bärenstark. Offensiv jederzeit für Punkte gut, defensiv eine Macht. Vor allem das klare 35:7 in Woche 1 gegen Rivale Pittsburgh hinterließ Eindruck.

4 NEW ORLEANS SAINTS (2-1): Die einzige Niederlage resultierte aus dem 34:42-Gemetzel gegen Champion Green Bay. Es folgten Siege gegen Chicago (30:13) und – jedoch erst nach spektakulärer Aufholjagd – gegen Houston (40:33). Kein leichtes Auftaktprogramm. Quarterback Drew Brees (1059 Yards, 9 TDs, 2 Interceptions) agiert in Topform, das Laufspiel ist durch Rookie Mark Ingram und Darren Sproles variantenreicher. Wie manch anderes Top-Team sollten sich die Saints jedoch Gedanken über ihre bisherige Defensiv-Performance machen…

Die Lions arbeiten sich in der NFL-Hackordnung nach vor

5 NEW YORK JETS (2-1): Das 24:34 in Oakland ist ein Rückschlag für den Mitfavoriten auf die Super Bowl, der sich mit Buffalo überraschend mit einem neuen Divisions-internen Konkurrenten in der AFC East konfrontiert sieht. Alles in allem bietet die „Gang Green“ dennoch ein gutes Package an, für Kopfschütteln sorgt bislang lediglich die statistisch zweitschlechteste  Laufverteidigung der Liga (im Schnitt 136,7 Yards). Die beiden folgenden Gastspiele in Baltimore und New England werden zeigen, ob man mit den Jets rechnen kann.

6 HOUSTON TEXANS (2-1): Das jüngste NFL-Mitglied ist aufgrund Indys Schwäche Topfavorit auf die AFC South und würde im Fall der Fälle erstmals an den Playoffs teilnehmen. Nach zwei Siegen zu Saisonbeginn hätten Matt Schaub und Co. am Sonntag beinahe New Orleans überrumpelt. Ist die Offense schon seit Jahren solide, wirkt heuer auch die Defense ein wenig sattelfester. Um in die Reihe der ernstzunehmenden Favoriten aufgenommen zu werden, müsste der eine oder andere Sieg gegen ein großes Team her.

7 DETROIT LIONS (3-0): Hier noch einmal schwarz auf weiß: Die Lions sind noch unbesiegt! Ja, die Lions! Erstmals seit 1980 gewann der notorische Underdog die ersten drei Saison-Spiele. Nun mögen die Gegner nicht zur Top-Kategorie gehört haben und Powerranking-Platz 7 auch eine Spur übertrieben sein, dennoch sei voller Respekt festgestellt: Detroit verfügt inzwischen über reichlich Qualität. Die Offense um den endlich fitten Quarterback Matt Stafford und Top-Receiver Calvin Johnson ist gegen jeden Kontrahenten für Punkte gut, die Defense ist ein Schatten ihrer selbst – positiv gesehen natürlich. Fragt sich nur, ob die „jungen Löwen“ erstens auf lange Sicht zu unerfahren sind, und wie sie sich zweitens in der NFC North an Green Bay vorbeibrüllen wollen…?

8 SAN DIEGO CHARGERS (2-1): Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss. Anders kann man die matte Vorstellung der Chargers gegen „Schlachtvieh“ Kansas City (20:17) wohl kaum beschreiben. Dennoch: San Diego verfügt über einen guten Kader, die bislang einzige Niederlage (in New England) ist verkraftbar, die Konkurrenz in der AFC West erscheint bis auf Oakland überschaubar. Zusätzliches Plus: Running Back Ryan Matthews liefert langsam ab, was man sich schon im Vorjahr von ihm versprochen hat.

9 BUFFALO BILLS (3-0): Herrlich, einfach herrlich! Angeführt von Ryan Fitzpatrick mischen die Bills derzeit die Liga auf, dass es eine wahre Freude ist. 41:7 in Kansas, 38:35 gegen Oakland (nach 3:21-Rückstand), 34:31 gegen das vermeintlich übermächtige New England (nach 0:21-Rückstand). Diese Aufholjagden elektrisieren nicht nur die Fans in Buffalo, sondern erstaunen die gesamte NFL-Gemeinde. Können „Cleverle“ Fitzpatrick, der No-Name-Quarterback ist der erste Harvard-Absolvent in der NFL, und seine Kollegen dieses Tempo durchhalten? Skepsis ist erlaubt, denn neben unglaublicher Moral offenbarte Buffalo gerade defensiv auch einige Löcher. Dennoch: Hut ab vor Head Coach Chan Gailey, wie er diese Loser-Franchise belebt hat. Dieser „Harakiri-Stil“ gefällt und verspricht für die nächsten Jahre einiges!

10 PITTSBURGH STEELERS (2-1): Vom Potenzial her gilt der letztjährige Super-Bowl-Finalist definitiv erneut als heißer Titelkandidat. Doch die bisherigen Leistungen waren abgesehen vom 24:0 gegen die unterirdischen Seattle Seahawks ein wenig holprig. Vor allem das 7:35 zum Auftakt gegen Divisions-Rivale Baltimore gibt Anlass zur Sorge, auch das 23:20 in Indianapolis war nicht gerade souverän. Fakt ist, dass die Star-Truppe langsam ihren Zenit überschreitet. Mit der vorhandenen Routine sollte sich aber noch zumindest die eine oder andere gute Spielzeit ausgehen.

Die Eagles kommen nicht in Fahrt

11 PHILADELPHIA EAGLES(1-2): Dream Team? Bisher gleicht die Saison nach Pleiten gegen Atlanta und die New York Giants eher einem Albtraum. Das zusammengekaufte Star-Ensemble ist noch keine Einheit, Star-Quarterback Michael Vick kämpft mit diversen Blessuren. Nun wartet „Freilos“ San Francisco, um wieder in die Spur zu finden.

12 ATLANTA FALCONS (1-2): Letzte Saison noch mit der besten Bilanz der NFC, gleicht der Saison-Start des Titelmitfavoriten einer Hochschaubahn der Gefühle. Emotionaler Heimsieg gegen Philadelphia um Ex-Local-Hero Michael Vick, Pleiten in Chicago und Tampa Bay. Besorgniserregend: Quarterback Matt Ryan beging bereits sieben Turnover (vier Interceptions, drei Fumbles)!

13 DALLAS COWBOYS (2-1): Was musste Quarterback Tony Romo nicht für heftige Kritik einstecken, nachdem „Americas Team“ beim Auftakt gegen die Jets im Schlussviertel 14 Punkte Vorsprung aus der Hand gab? Seither muss Romo am Feld gewaltig einstecken, dafür schweigen die Kritiker. In San Francisco und gegen Washington führte er Dallas, gezeichnet von Schmerzen, mit gebrochener Rippe zum Sieg führte. Tough! Trotz zahlreicher angeschlagener Spieler sind die Cowboys halbwegs auf Kurs.

14 NEW YORK GIANTS (2:1): Die Auftakt-Blamage gegen Washington ist verdaut, der Sieg in Philadelphia ein Statement. Aber wie lange können die New Yorker ihre großen Verletzungsprobleme, gerade in der Defense, kaschieren?

15 TAMPA BAY BUCCANEERS (2-1): Schon in der Vorsaison nur knapp an den Playoffs vorbeigeschrammt. Das 16:13 gegen die starken Atlanta Falcons gibt der jungen Truppe um Quarterback Josh Freeman weitere Moral.

16 OAKLAND RAIDERS (2-1): Ohne den Kollaps in Buffalo würden sich die Kalifornier in der Reihe der unbesiegten Überraschungs-Teams einreihen. Der Heimsieg gegen die Jets zeigt, dass mit den Raiders heuer zu rechnen ist. Während das Laufspiel um Darren McFadden keinen Vergleich scheuen muss, drückt im Passspiel weiter der Schuh.

17 CHICAGO BEARS (1-2): Atlanta, New Orleans, Green Bay – das Auftaktprogramm war hammerhart. Der letztjährige NFC-Finalist wird sich in der Tabelle noch nach oben arbeiten. Doch die Nebengeräusche – heftige Kritik am Playcalling, Quarterback Jay Cutlers übliche Fehleranfälligkeit – sind nicht gerade ermutigend.

18 WASHINGTON REDSKINS (2-1): Man darf getrost den Hut ziehen. Trainer-Fuchs Mike Shanahan hat es geschafft, dass die Hauptstädter bislang eine überraschend gute Rolle spielen und dabei auch relativ ansehnlich agieren. Sogar Quarterback Rex Grossman bewegt den Ball für seine Verhältnisse gekonnt. Bis zum endgültigen Beweis des Gegenteils bleibt das Vertrauen in die Konstanz des wankelmütigen Spielmachers jedoch enden wollend.

19 CLEVELAND BROWNS (2-1): Spektakuläres hatten die Browns bislang nichts anzubieten. Dafür kann sich der Schedule sehen lassen. In den nächsten acht Wochen warten Tennessee, Oakland, Seattle, San Francisco, Houston, St. Louis, Jacksonville und Cincinnati. Tough sieht anders aus. Könnte interessant werden, falls die Browns etwa mit einer Bilanz von 8-3 dastehen sollten…

Selbstfaller: Die 49ers hätten die Cowboys überflügeln müssen

20 TENNESSEE TITANS(2-1): Wie in aller Welt konnte Tennessee zum Auftakt gegen Jacksonville verlieren? Das fragt man sich spätestens seit der Sensation gegen Baltimore in Woche 2. Der neuverpflichtete Quarterback-Oldie Matt Hasselbeck überzeugt bisher vollends, dafür lahmt das Laufspiel um Chris Johnson. Der Ausfall des schwer am Knie verletzten Receiver-Jungstars Kenny Britt wird kaum zu verkraften sein.

21 SAN FRANCISCO 49ERS (2-1): Auch in diesem Jahr wird der Gewinner der entsetzlichen NFC West der Einäugige unter den Blinden sein. Bislang hinterlassen die Niners den besten Eindruck. Das Team von Neo-Head-Coach Jim Harbaugh müsste ob des unglaublichen Selbstfallers gegen Dallas normalerweise gar bei einer Bilanz von 3-0 halten. Während die Offense (Pass- und Laufspiel schwächeln) bislang wenig Grund zum Optimismus gibt, hinterlässt die Defense einen soliden Eindruck.

22 ARIZONA CARDINALS (1-2): Auweiah! Während man in Washington knapp verlieren kann, sollte man in Seattle gewinnen, wenn man die NFC West für sich entscheiden möchte. Zumindest schlägt sich Neo-Quarterback Kevin Kolb bislang ordentlich.

23 CAROLINA PANTHERS (1-2): Wow, Cam Newton! Diese Saison wird ein Schaulaufen für den spektakulären Rookie-Quarterback, ganz ohne jeden Druck. Der Turnaround des schlechtesten Teams der Vorsaison hat jedenfalls vielversprechend begonnen.

24 MINNESOTA VIKINGS (0-3): Ein Football-Spiel dauert 60 Minuten. Dies sei nur so nebenbei erwähnt, nachdem die Vikings gegen Tampa Bay und Detroit (hier sogar nach einem 20:0-Vorsprung!) jeweils in der Schlussphase einbrachen. Die Führungen zeigen jedoch, dass Potenzial vorhanden wäre. Quarterback-Oldie Donovan McNabb spielte bislang aber, höflich ausgedrückt, bieder…

25 DENVER BRONCOS (1-2): Hauchdünne Pleiten gegen Oakland und Tennessee, Zittersieg gegen Cincinnati. Die Broncos leiden unter einem überfüllten Lazarett, wären aber wohl auch in Bestbesetzung im Jahr eins unter Head Coach John Fox maximal Durchschnitt.

26 CINCINNATI BENGALS (1-2): Das Team um Rookie-Quarterback Andy Dalton und dem hoch veranlagten Rookie-Receiver A.J. Green ist im Umbruch, die Erwartungshaltung denkbar gering. Bislang schlug man sich ordentlich. Dem überraschenden Auftaktsieg gegen Cleveland folgten knappe Niederlagen gegen Denver und San Francisco. Befreit vom Druck könnten die Bengals für so manches Team zum unerwarteten Stolperstein werden.

27 INDIANAPOLIS COLTS (0-3): Der Traum von der Teilnahme am Heim-Super-Bowl ist aufgrund von Peyton Mannings Verletzung längst geplatzt. Das knappe 20:23 gegen Pittsburgh war wenigstens ein Lebenszeichen.

Kann Blaine Gabbert die Jaguars retten?

28 MIAMI DOLPHINS (0-3): Gut, New England und Houston sind keine leichten Kaliber, dennoch setzte sich die notorische Heimschwäche fort. Nun noch die unglückliche Pleite in Cleveland, in Florida werden unweigerlich Diskussionen über Head Coach Tony Sparano neu aufflammen. So schlecht wäre das Spielermaterial nämlich auch wieder nicht…

29 SEATTLE SEAHAWKS (1-2): Auch wenn sich in Seattle mutmaßlich mehr Masse als Klasse angesammelt hat, vor eigenem Publikum sind die Seahawks nicht so leicht zu biegen. Das bekam in Woche 3 Arizona zu spüren. Der Einstand von Receiver Sidney Rice gibt Hoffnung.

30 ST. LOUIS RAMS (0-3): Das war bislang gar nichts! Gegen die ungleich höher einzuschätzende Konkurrenz aus Philly, New York (Giants) und Baltimore gerieten Sam Bradford und Co. jeweils unter die Räder. Dazu kommen Verletzungssorgen. In der NFC West ist es jedoch nie zu spät für eine Aufholjagd…

31 JACKSONVILLE JAGUARS (1-2): Die Lehrjahre von Blaine Gabbert mögen beginnen. Nachdem das Experiment mit Luke McCown grandios gescheitert ist, darf nun der Rookie-Quarterback Erfahrungen sammeln. Eine Trendwende zum Positiven käme überraschend.

32 KANSAS CITY CHIEFS (0-3): „Nur“ 17:20 in San Diego zu verlieren, könnte dem letztjährigen Playoff-Teilnehmer Hoffnung machen, dürfte jedoch zu einem guten Teil der uninspirierten Vorstellung der Chargers geschuldet gewesen sein. Die 7:41- und 3:48-Klatschen gegen Buffalo und Detroit macht dies längst nicht vergessen. Die Offense wirkt wie gelähmt, die Defense löchrig, dazu kommen schwere Verletzungen diverser Leistungsträger wie Running Back Jamaal Charles und Safety Eric Berry. Den Chiefs droht eine lange Saison….

Peter Altmann