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Spanien und Frankreich im EM-Finale

Spanien und Frankreich im EM-Finale

Das Finale der Basketball-EM in Litauen am Sonntag (20.00 Uhr) heißt Spanien gegen Frankreich. Beide Teams sind für Olympia 2012 qualifiziert.

Titelverteidiger Spanien besiegte am Freitag vor 11.000 Zuschauern in Kaunas das Sensationsteam Mazedonien 92:80 (44:45), Frankreich setzte sich danach vor 14.000 Fans gegen Russland mit 79:71 (39:34) durch.

Die Iberer stehen zum dritten Mal hintereinander und zum achten Mal insgesamt im Finale, "Les Bleus" finden sich zum zweiten Mal nach 1949 in den Top 2 wieder. Damals gab es allerdings kein Finale, Ägypten wurde im Gruppen-System Europameister.

Mazedonien harter Gegner

Obwohl sich der amtierende Europameister der Gefährlichkeit des längst nicht mehr Außenseiters voll bewusst zu sein schien, erwies sich Mazedonien alles andere als eine leichte Hürde.

Nach zehn Führungswechseln in den ersten Spielminuten übernahm Spanien gegen Ende des ersten Viertels zwar das Kommando und setzte sich in der Folge mit 28:18 (11.) erstmals etwas deutlicher ab.

Grund zur Panik für den Gegner war das freilich nicht: Mazedonien blieb wie schon im Viertelfinale gegen Litauen sehr geduldig, gestaltete die Partie rasch wieder offen und ging seinerseits mit einer 45:44-Führung in die Halbzeit.

Navarro sorgt für Vorentscheidung

Auch nach der Pause blieb das erste Semifinale der EM noch eine "enge Kiste", ehe einmal mehr Spaniens Kapitän Juan Carlos Navarro aufdrehte.

"La Bomba" agierte wie entfesselt und erzielte allein im dritten Viertel 19 Punkte.

Der 20. Führungswechsel - zum 60:58 (27.) - sollte der letzte im Spiel sein. Bis dahin hatte sich der Titelverteidiger freilich sehr schwer getan.

Top-Spieler als Top-Scorer

Spaniens Weg ins Finale wurde von Navarro (35 Punkte) und Pau Gasol (22 Punkte, 17 Rebounds) angeführt.

Bei Mazedonien war einmal mehr der 1,78 Meter kleine Bo McCalebb (25) der Topscorer. Pero Antic steuerte 17 Zähler bei.

Die Spanier haben nun nicht nur die Chance auf das zweite EM-Gold ihrer Geschichte. Sie könnten auch das erste Team seit 14 Jahren sein, das den Titel erfolgreich verteidigt. Zuletzt gelang das dem ehemaligen Jugoslawien 1997.

Intensives zweites Halbfinale

Frankreich und Russland schenkten einander in einem intensiven Duell über 40 Minuten wirklich nichts.

Die Entscheidung fiel erst im Schlussviertel, obwohl Tony Parker & Co. ab Minute 17 nicht mehr im Rückstand gelegen waren.

Die einzige etwas klarere Führung des Gegners zuvor - 39:31 (20.) - hatte Russland umgehend mit dem 39:39-Ausgleich (22.) beantwortet, womit das Spiel wieder "bei Null" begann.

Dann jedoch erwachten Nicolas Batum (als Scorer) und Joakim Noah (am Rebound), während Russlands bereits mit drei Fouls belasteter Topstar Andrei Kirilenko vorübergehend auf der Bank Platz nahm.

Bis zu zwölf Punkte Vorsprung

In dieser Phase holten die Franzosen neuerlich einen Vorsprung von acht Punkten heraus - 53:45 (29.). Zu Beginn des Schlussviertels waren es plötzlich sogar zwölf Zähler.

Und diesen Polster ließ sich das Starensemble nicht mehr nehmen, obwohl auf der Gegenseite vor allem Kirilenko (mit 21 Punkten Russlands Topscorer) alles versuchte, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Vergeblich. Frankreichs erfolgreichste Werfer waren Parker (22) und Batum (19).

Griechenland um Olympia-Quali

Im ersten Spiel des Tages qualifizierte sich Griechenland wie am Vortag Gastgeber Litauen für das Olympia-Qualifikationsturnier. Im Zwölfer-Feld dieses Turniers, in dem im Juli 2012 die drei letzten Olympia-Tickets vergeben werden, ist Europa zudem mit Mazedonien und Russland vertreten.

Die Griechen, die im Viertelfinale Frankreich unterlegen waren, schlugen Serbien 87:77 (48:26) und spielen damit um Platz fünf. Den Serben bleibt nur das wirkungslose Spiel um Platz sieben gegen Slowenien.

In einer früh entschiedenen Partie war Ioannis Bourousis mit 27 Punkten der überragende Mann am Feld, Marko Keselj scorte 22 Punkte.

Freitag:

Platzierungsrunde:

Griechenland - Serbien 87:77 (48:26)

Bourousis 27, Zisis 18 bzw. Keselj 22, Krstic 15

Halbfinale:

Spanien - Mazedonien 92:80 (44:45)

Navarro 35, Pau Gasol 22 bzw. McCalebb 25, Antic 17

Frankreich - Russland 79:71 (39:34)

Parker 22, Batum 19 bzw. Kirilenko 21, Mozgov 12

Samstag:

Spiel um Platz 7: Slowenien - Serbien 17 Uhr

Spiel um Platz 5: Litauen - Griechenland 20 Uhr

Sonntag:

Spiel um Platz 3, Mazedonien - Russland 16.30 Uhr

Finale, Spanien - Frankreich 20 Uhr

Wettbewerb Anzahl Teams
Gastgeber 1 Großbritannien
WM 2010 1 USA
Afrika 2011 1 Tunesien
Amerika 2011 2 Argentinien, Brasilien
Ozeanien 2011 1 Australien
EM 2011 2 Spanien, Frankreich
Asien 2011 1 China
Quali-Turnier 2012 3
Wettbewerb Anzahl Teams
EM 2011 4 Litauen, Griechenland, Mazedonien, Russland
Amerika 2011 3 Dominikanische Republik, Puerto Rico, Venezuela
Afrika 2011 2 Angola, Nigeria
Asien 2011 2 Jordanien, Südkorea
Ozeanien 2011 1 Neuseeland