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Der WM-Dreikampf geht in die vorletzte Runde

Der WM-Dreikampf geht in die vorletzte Runde

In der spannendsten Rallye-Saison seit langem geht es ab Freitag beim vorletzten Showdown in Katalonien um die WM-Führung.

Citroens Serien-Weltmeiser Sebastien Loeb tritt gegen seinen Teamkollegen Sebastien Ogier und den Ford-Finnen Mikko Hirvonen an. Vor den finalen beiden Läufen ist das Trio nur durch drei Zähler getrennt.

„Mit dem Rücken zur Wand“

„Mir wäre es lieber gewesen, wenn die drei letzten Rallyes für mich einen besseren Ausgang genommen hätten“, meint Loeb, der in zuletzt drei Mal in Folge nicht gewann und in den letzten beiden Bewerben nur vier Punkte sammelte.

„Jetzt stehen wir mit dem Rücken zur Wand und Hirvonen wird mit Sicherheit alles geben. Aber ich habe meinen DS3, der heuer neun von elf Rallyes gewonnen hat und bin auf den zwei verbleibenden WM-Läufen seit drei Jahren unbesiegt“, strotzt Loeb vor Selbstvertrauen.

In Katalonien konnte er zuletzt sogar sechs Siege in Folge feiern. Zudem erreichte Ford bei den bisherigen beiden Asphalt-Rallyes in Deutschland und Frankreich nie den Speed von Citroen.

Citroen hält zu Loeb

Vor Stallkollegen Ogier hat der Weltmeister keine Angst. Einen freien Titel-Kampf der beiden Franzosen lässt Citroens Motorsportchef Olivier Quesnel nicht zu: Citroen wünscht sich, dass Loeb den achten WM-Titel in Folge einfährt.

„In dieser Situation müssen wir alle unsere Chancen auf den Fahrer lenken, der die meisten Punkte hat und das ist Sebastien Loeb“, macht er keinen Hehl daraus, welcher Fahrer im Saisonfinale Priorität genießt.

Zähneknirschend nimmt das auch Ogier, der die meisten Saisonsiege zu Buche stehen hat, zur Kenntnis: „Was die Fahrer-WM angeht, mache ich mir keinerlei Illusionen. Mein Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln, damit Citroen die Marken-WM gewinnt.“

Hirvonens Geister der Vergangenheit

Die Franzosen fokussieren sich ganz auf ihren Gegner Mikko Hirvonen, der heuer vor allem durch seine Konstanz (heuer nie schlechter als Vierter) glänzt.

„Ich war schon 2009 in einer ähnlichen Situation, als ich mit Loeb um die Krone gekämpft habe. Die damalige Erfahrung wird mir sicherlich helfen. Auch wenn ich nichts ändern werde – außer das Endresultat hoffentlich“, scherzt Fords Titelkandidat.

Damals kam Hirvonen als WM-Führender zum letzten Lauf nach Wales, musste sich dort allerdings Loeb geschlagen geben und wurde mit nur einem Punkt Rückstand Zweiter.

Entscheidung in der SWRC

Eine WM-Entscheidung wird auf jeden Fall am Wochenende fallen: Die in der SWRC-Wertung der S2000-Boliden. In dieser hat der finnische Skoda-Pilot Juho Hänninen nur drei Punkte Vorsprung auf den estischen Ford-Fahrer Ott Tänak, der allerdings die letzten beiden Läufe gewinnen konnte.

"Wir sind bereit und auch gut vorbereitet. Ich will mich auch nicht mit Rechnereiern und Taktiken abgeben – ich will einfach vor ihm ins Ziel kommen! Das ist die beste Rechnung", erklärt Hänninen, der für Raimund Baumschlagers Red Bull Skoda Team unterwegs ist.

Dem Finnen könnte heuer sogar ein Double gelingen. Beim Saisonfinale der "Intercontinental Rallye Challenge" in Zypern könnte er Anfang November seinen IRC-Gesamtsieg verteidigen. Dort hat er aktuell die Rolle des Jägers inne.

Michael Höller

Fahrer Punkte Siege
1. Sebastien Loeb (Citroen) 196 4
2. Mikko Hirvonen (Ford) 196 2
3. Sebastien Ogier (Citroen) 193 5