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Ferrari lauert hinter Hamilton in der Startaufstellung

Ferrari lauert hinter Hamilton in der Startaufstellung

Lewis Hamilton nimmt auch den Formel-1-Grand Prix von Italien aus der ersten Position in Angriff.

Der britische Mercedes-Weltmeister erzielte am Samstag seine siebente Pole in Folge, die bereits elfte 2015.

Weil Teamkollege Nico Rosberg nach Motorproblemen nur Vierter wurde, sicherte sich Kimi Räikkönen vor seinem Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel den zweiten Platz in Startreihe eins.

Die Überraschung des Tages im Königlichen Park von Monza war freilich nur eine halbe. Denn kurz vor dem Qualifying musste am Mercedes von Rosberg der Motor mit der neuesten Ausbaustufe wieder ausgewechselt werden.

"Auto läuft senationell gut"

Mit der sicherlich schwächeren - aber haltbareren - Version konnte der deutsche Vizeweltmeister nicht in den Kampf um die Pole eingreifen. Es war ein weiterer Rückschlag für den in der WM 28 Punkte hinter Hamilton zurück liegenden Jung-Vater.

Erstmals seit Bahrain und nach sieben silbernen "Doppel-Poles" in Folge stehen damit nicht beide Mercedes in Startreihe eins. Zumindest der weiter in Überform agierende Hamilton ließ auf der Hochgeschwindigkeits-Piste nördlich von Mailand aber nichts anbrennen.

Nach Bestzeiten in allen drei Trainings stand auch seine 49. Pole in der Formel 1 nie infrage. Mit vier Poles in Monza ist er nun die Nummer zwei hinter Ayrton Senna.

"Mein Auto läuft bisher sensationell gut, ich bin happy", gab sich Hamilton zufrieden. Er warnte aber auch: "Ferrari macht einen guten Job, sie sind uns sehr nahe."

Räikkönen erster Verfolger

Letzterem schloss sich auch Motorsportchef Toto Wolff an. "Wir sind voll gefahren. Das heißt, Ferrari hat einen richtig starken Motor", ist der Wiener überzeugt.

Die Gründe für das Problem am Rosberg-Motor waren vorerst unklar. "Deshalb ist das heutige Ergebnisse auch bittersüß. Es tut mir leid für Nico", sagte Wolff. "Ich habe immer gewarnt, dass der neue Motor einen Unsicherheitsfaktor bringt. Ich hoffe, der von Lewis hält im Rennen."

In möglichen Motorproblemen Hamiltons liegt nun im zwölften Saisonrennen am Sonntag (14.00 Uhr MESZ) die große Hoffnung nicht nur von Rosberg sondern auch die von Ferrari auf den ersten Heimsieg seit 2010.

Dass es aber nicht Vierfach-Weltmeister Vettel sondern - erstmals seit über zwei Jahren - Räikkönen in eine erste Startreihe schaffte, verblüffte doch ein wenig.

Red Bull wie erwartet hinterher

"Wir haben uns selbst etwas überrascht damit, dass wir so gut dabei sind", meinte der schon 35-jährige Finne, der Vettel im allerletzten Outing abgefangen hatte. Vettel hat die Hoffnung auf einen Heimsieg trotzdem nicht aufgegeben. "Ich bin zuversichtlich, denn unser Auto hat einen Schritt nach vorne gemacht. Siegen wird schwer, aber träumen darf man ja."

Während vorne die gewohnte Hackordnung nur ein wenig durcheinandergebracht wurde, schaffte es erstmals seit Jahren kein Red-Bull-Auto in die letzte Qualiphase. Bei Daniel Ricciardo von Red Bull Racing etwa deshalb, weil der neue Motor in letzter Sekunde wieder rückgetauscht werden musste.

Max Verstappen fuhr mit seinem Toro Rosso überhaupt nur eine Runde im Q1. Er verlor dabei seine ungenügend befestigte Motorhaube, was zum Glück ohne böse Folgen blieb.

Alle vier Autos von Dietrich Mateschitz werden wegen der zahlreichen Täusche von Motorenkomponenten am Sonntag ohnehin ganz nach hinten versetzt, auch die McLaren kassieren wieder Strafen. Zuletzt in Spa waren es zusammen sogar 105 Plätze für die Briten gewesen.

"Wir starten aus der Pizzeria"

Ricciardo nahm es wie Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko mit Humor, denn die Monza-Maßnahmen sollen sicherstellen, dass man in zwei Wochen in Singapur straffrei mit neuen Motoren antreten kann.

"Hinter mir wird keiner sein, vielleicht wird es ein lustiges Rennen", blickte Ricciardo auf Sonntag und scherzte auf ORF 1: "Wir starten quasi aus der Pizzeria und schauen, wie weit wir kommen."

Der Kampf um den Sieg lautet aber wohl Mercedes gegen Ferrari. Obwohl Pirelli für Monza auf weichere Reifen-Varianten gegangen ist, sind Einstopp-Strategien zu erwarten. Beide Reifentypen sollten zumindest 25 Runden schaffen.