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Vettel will mit Stil und neuem Helm zum WM-Titel

Vettel will mit Stil und neuem Helm zum WM-Titel

Sebastian Vettel wird wohl schon am kommenden Sonntag in Suzuka als jüngster Doppelweltmeister in die Fomel-1-Geschichte eingehen.

Ein zehnter Platz reicht, um den einen noch notwendigen WM-Punkt zu holen, der ihn selbst bei einem Sieg von Jenson Button (McLaren) schon in Japan von allen Sorgen befreit.

Mit Stil zum Titel

Doch Vettel will mit Stil zum WM-Titel rasen. Er würde daher am liebsten zum dritten Mal in Folge auf seiner Lieblingsstrecke gewinnen.

Es spricht so viel für den deutschen Red-Bull-Fahrer, dass sich die Frage stellt, ob eigentlich etwas gegen den neuerlichen Titelgewinn schon im fünftletzten Saisonrennen hindeutet.

Wahrscheinlicher ist freilich, dass Vettel am Sonntag  bei einem Ausfall des rechnerisch einzigen verbliebenen Rivalen sogar schon vor der Zieldurchfahrt mit 24 Jahren und 98 Tagen wieder Weltmeister ist.

Ein kleiner Scherz

Oder sogar noch früher. Passiert ist das schon und zwar genau in Suzuka. Nigel Mansell crashte 1987 im Freitags-Training, Nelson Piquet war damit schon zwei Tage vor dem Rennen Champion.

Spekulationen dieser Art sind aber nicht das Ding von Vettel.

Auch wenn er am Donnerstag neben Button sitzend lachend meinte: "Wen mir jemand einen Gefallen tun will, kann er ja Jenson die Stiege hinunterschubsen."

Nicht als Zehnter Weltmeister werden

Schnell wurde der Titelverteidiger aber wieder ernst.

"So dürfen wir nicht denken und so wollen wir das auch nicht. Ziel ist nicht, als Zehnter Weltmeister zu werden. Wir hätten dann zwar auch Grund zum Jubeln, aber es wäre nicht dasselbe", machte Vettel klar, dass er seinen zehnten Saisonsieg jagt.

"Gibt es die Möglichkeit nicht, will ich Zweiter werden", unterstrich der ehrgeizige Pilot seine Ambitionen im WM-Rennen, aus dem die Luft längst draußen ist.

Button: "Es ist vorbei"

Selbst für Button. Der Brite möchte sich aber mit Anstand als Letzter aus der Jagdgesellschaft auf den Deutschen verabschieden.

"Ein Sieg hier würde mir viel bedeuten, auch wenn er von einer anderen Person, die gerade Weltmeister geworden ist, überschattet wäre", lachte der Engländer.

"Sebastian ist der einzige, der so tut, also ob ich noch eine Chance hätte. Aber es ist vorbei", meinte der britische "Wahljapaner", der kürzlich für mehrere Jahre bei McLaren verlängert hat und dadurch laut britischen Medien "superreich" geworden ist.

Spezielles Helm-Design

Für Vettel wird Suzuka so oder so ein spezielles Rennen. Der wahrscheinliche Titelgewinn, aber auch das Erdbeben im vergangenen März verbinden ihn mit den Menschen im Land der aufgehenden Sonne.

Er wird deshalb mit einem speziellen Helmdesign (Kizuna) antreten, das sein "Band der Verbundenheit" zum Ausdruck bringt.

Ab Suzuka ist zudem jener Zylon-Sicherheitsstreifen am Helmvisier Pflicht, den einige Piloten seit dem Massa-Unfall bereits in Verwendung haben.

"Eine gute Show liefern"

"Wir können nur wenig tun. Aber ich versuche, mitzuhelfen, den Menschen das Lächeln zurückzugeben", erklärte Vettel.

Er umrundete am Donnerstag wie üblich zu Fuß die Rennstrecke und wurde dabei von den bereits zahlreichen japanischen Fans bejubelt.

"Wir werden versuchen, eine gute Show zu liefern", versprach der Deutsche, der selbst nicht an die WM denken, sondern sich auf das Rennen konzentrieren will.

"Natürlich ist ein Punkt wenig. Aber es fehlt noch immer der letzte Schritt, egal ob es um einen oder zehn Punkte geht."

WM-Party mit Karaoke?

Dass ein Titelgewinn in Suzuka, wo schon Größen wie Michael Schumacher oder Ayrton Senna triumphiert haben, besonders wäre, gab aber selbst Vettel zu.

Ob er bei der geplanten WM-Party am Sonntag wie einst sein Vorbild Schumacher als Karaoke-Sänger feiert, ist offen.

"Leider oder glücklicher Weise hat man die Karaoke-Bar im Hotel abgerissen. Aber man will ohenhin nicht Jedermann singen hören."