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Karthikeyan wehrt sich gegen Vettel-Angriffe

Karthikeyan wehrt sich gegen Vettel-Angriffe

Sebastian Vettel hat schon angenehmere Zeiten in der Formel 1 erlebt.

Der Titelverteidiger fährt zu Saisonbeginn den eigenen, hohen Ansprüchen hinterher.

Beim Malaysia-GP ging der Deutsche nach einem Zwischenfall mit Khartikeyan am Ende leer aus. Und verspielte im Anschluss mit seinen Aussagen auch noch Sympathien.

Zudem herrscht zwischen Teamführung und Star-Pilot wegen missachteter Funksprüche Missstimmung.

Frustrierende Situation

Die Leichtigkeit und Lockerheit der letzten beiden Jahre ist im Moment jedenfalls verloren gegangen. Vettels Auftritt nach dem Malaysia-GP sprach Bände: Der Doppel-Weltmeister ist frustriert.

Dass er eine Breitseite Richtung Karthikeyan schoss, passte ins Bild. Die Aussage von den "Gurken", die auf der Strecke herumfahren, war und ist Gesprächsthema unter den Formel -1-Fans.

Karthikeyan wehrt sich

Der Angesprochene setzt sich nun zur Wehr. "Einige dieser Jungs wollen einen beim Überrunden regelrecht verspotten. Sie kommen an und versuchen einen richtig aus dem Weg zu drängen, um sofort wieder zurück auf die Rennlinie zu kommen", berichtet der Inder vom Leben als Nachzügler.

Karthikeyan bekommt von einem Landsmann Vettels Schützenhilfe. "Beim Überholen können Missverständnisse vorkommen. Das muss Sebastian Vettel auch mal lernen“, analysiert Hans-Joachim Stuck.  "Wenn Sebastian Vettel mehr Platz gelassen hätte, wäre es nicht passiert."

Der 61-Jährige stuft den Vorfall als Rennunfall ein: "Beide haben zum selben Zeitpunkt beschleunigt. Das kommt mal vor."

"Brauche kein Zertifikat von Vettel"

"Ich glaube, er ist einfach äußerst frustriert, weil er gerade eine schwere Saison durchlebt", erklärt Karthikeyan dem Deccan Chronicle. "Es ist völlig unprofessionell, mich für den Vorfall verantwortlich zu machen. Seine abfälligen Bemerkungen rücken nur eine Person in ein schlechtes Licht - und das ist er selbst. Nur weil er ein gutes Auto hat, braucht er andere noch lange nicht als Idiot bezeichnen."

Der Ärger über die Aussagen sitzt jedenfalls tief: "Ich habe auch schon Rennen in anderen Formelserien gewonnen. Ich brauche also mit Sicherheit kein Zertifikat von Sebastian Vettel."

Unterstützung erhält der HRT-Pilot auch vom Force-India-Duo Nico Hülkenberg und Paul di Resta.

"Ich kann nicht erkennen, dass es Narains Fehler war und verstehe folglich nicht, warum Sebastian solche Dinge sagt", meint Hülkenberg. Für Di Resta ist klar: "Narain hat im Vergleich zu jemandem wie Vettel genauso viele Rechte auf der Strecke. Beide sind Formel-1-Fahrer und repräsentieren ihr Team."

Teaminterne Diskussionen

Zusätzlich zu den Diskussionen rund um diesen Vorfall steht für Vettel auch noch ein kritischer teaminterner Termin ins Haus.

Der Deutsche muss zum Rapport bei der Teamleitung, nachdem er sich im Finish des Malaysia-GPs über eine Anweisung des Teams hinweggesetzt hatte und entgegen der Ansagen das Rennen zu Ende gefahren ist.

Motorsport-Direktor Helmut Marko widerspricht nun Spekulationen, hinter der Ansage, dass Auto in der Box abzustellen hätten taktische Überlegungen gestanden.

"Keine taktische Entscheidung"

"Nach dem Crash ist die Temperatur der Bremsscheiben weit über das Maß gestiegen. Wir haben ihn reingerufen, weil das Auto nicht mehr sicher war. Das war keine taktische Entscheidung", so Marko.

Beim Termin am Freitag wird sicherlich Klartext geredet. Denn wenn Red Bull etwas nicht mag, dann sind es negative Schlagzeilen. Und für diese sorgte der Star in den letzten Tagen zu häufig.