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Hirscher von "anderer Welt" in Monaco beeindruckt

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Marcel Hirscher fühlt sich nicht als Superstar, zumindest nicht in Monaco.

Der zweifache Ski-Gesamtweltcupsieger besuchte am Sonntag im Fürstentum erstmals ein Formel-1-Rennen - und wähnte sich in einer anderen Welt.

"Wenn wir glauben, dass wir die Formel 1 des Winters sind, dann haben wir uns schwer getäuscht", meinte Hirscher.

 "Das ist eine andere Welt"

Das liegt nicht nur an den Zuschauerzahlen, sondern auch an der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Königsklasse des Motorsports.

"Das ist eine andere Welt, besonders hier", betonte Hirscher. Der 24-jährige Salzburger zeigte sich von der Szenerie an der Cote d'Azur beeindruckt, den Trubel bräuchte er aber nicht das ganze Jahr.

"Meine Welt unterscheidet sich"

"Meine Welt unterscheidet sich von der der A-Promis", versicherte Hirscher, der mit Freundin Laura auf Einladung seines Sponsors Red Bull ins Fürstentum gereist ist.

"Außerdem habe ich mit Aksel ja einen guten Gesprächspartner."

Der Norweger Aksel Svindal, Hirschers härtester Konkurrent im Gesamtweltcup, ist seit Jahren Stammgast beim Monaco-GP.

Kampf Mann gegen Mann

Eine echte Rivalität, wie sie in der Formel 1 unter Top-Fahrern und selbst unter Teamkollegen üblich ist, kann sich Hirscher mit Svindal nicht vorstellen.

"In der Formel 1 geht es Mann gegen Mann, bei uns gegen eine Richtzeit, das ist ein Unterschied", betonte der Slalom-Weltmeister. "Es herrscht die gleiche Freundlichkeit wie im Winter."

Am Samstagabend etwa bei einer Party des gemeinsamen Sponsors.

Bewunderung für CL-Sieger Alaba

Dort lief auch das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund (2:1), das mit David Alaba erstmals einen österreichischen Aktiven als Sieger gebracht hat.

"Mir hat extrem getaugt, dass der David wieder eine große Partie gespielt hat", sagte Hirscher. "Das ist für den Fußball generell, für Österreich und für David super. Das ist richtig beeindruckend."

Dabei könnte ihm Alaba im Herbst wohl als Einziger den zweiten Titel als Österreichs "Sportler des Jahres" streitig machen.

"Einblicke in andere Sportarten"

Bis Hirscher selbst wieder ins Geschehen eingreift, bleibt ihm noch einige Zeit, die Planungen stehen aber bereits.

Erstmals geht es im Sommer nach Südamerika (Argentinien oder Chile), auch auf dem Materialsektor laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

"Mir wird sicher nicht langweilig", beruhigte der Sieger von 18 Weltcup-Rennen, der sich auch von den Formel-1-Piloten etwas abschauen will.

"Es ist schön, Einblicke in andere Sportarten zu bekommen", erklärte Hirscher. Die Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber hat er bereits persönlich kennengelernt.

"Wie sie mit dem ganzen Rundherum, dem ganzen Trubel, umgehen, ist beeindruckend", befand Hirscher. "Da kann ich noch viel lernen. Mit jedem Tag kann man etwas dazulernen."

F1-Fahrt würde reizen

Selbst einmal in einem Formel-1-Auto zu sitzen, würde den Skistar reizen. "Mit meiner Größe (1,73 m/Anm.) würde es passen. Mir reicht aber auch Motocross."

Dort ist sein Freund Matthias Walkner Weltmeister der MX3-Klasse, auch Hirscher vertreibt sich gerne die Zeit auf der Maschine.

"Die größte Ähnlichkeit zwischen Motorsport und Skisport ist sicher die Geschwindigkeit", meinte Hirscher.

Die hohe Geschwindigkeit, mit der Vettel und Co. in Monaco durch die Häuserschluchten rasen, hat es ihm besonders angetan. Kommendes Wochenende besucht der Gesamtweltcupsieger aber auch das DTM-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg.