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Felipe Massa steht das Wasser bis zum Hals

Felipe Massa steht das Wasser bis zum Hals

Felipe Massas Tage bei Ferrari könnten bald gezählt sein. Schon in Barcelona wurde über ein Ultimatum durch Präsident Luca di Montezemolo gemunkelt, welches beim nächsten Rennen in Monte Carlo auslaufen soll.

Wenige Tage nach dem Spanien-GP gießt die Medien-Abteilung der Scuderia noch einmal Öl ins Gerüchte-Feuer.

"Fernando fährt immer auf einem sehr hohen Niveau, während Felipes Rückfall offensichtlich ist", heißt es in einer offiziellen Aussendung am Dienstag.

Längste Ferrari-Unserie

"Wir erwarten nach dem unglücklichen Wochenende eine Reaktion von Felipe in Monaco. Wir brauchen seine Punkte auch für die Konstrukteursmeisterschaft", stellte Stefano Domenicali schon in Barcelona seiner Nummer zwei die Rute ins Fenster.

Tatsächlich hat in der langen Ferrari-Geschichte noch nie ein Pilot so lange in den Diensten der Scuderia "überlebt", ohne einen Podestplatz zu holen. In Yeongam 2010 durfte Massa zuletzt zu einer Siegerehrung. Seither gingen für den Brasilianer 26 podestlose Rennen ins Land.

Den bisherigen Ferrari-Negativrekord für einzelne Fahrer von Didier Pironi (damals 18 Rennen in Folge ohne Podestplatz) hat der Brasilianer damit längst pulverisiert.

Abstieg seit dem Beinahe-WM-Titel

Gewonnen hat Massa seit 52 Grand Prix nicht mehr. Sein letzter Sieg? Sao Paulo 2008, jenes Saisonfinale, in dem er sich für wenige Sekunden als Weltmeister wähnen durfte, ehe ihm Lewis Hamilton doch noch den Titel wegschnappste.

Seither nahm seine Karriere einen steilen Abstieg, zu dem auch sein schwerer Qualifying-Unfall am Hungaroring 2009 beigetragen hat, bei dem er mit seinem Kopf in eine lose Feder von Rubens Barrichellos Brawn gedonnert war.

Dass Massa seinen bis Ende der Saison laufenden Vertrag erfüllen darf, glauben mittlerweile die wenigsten. Gerüchte über potenzielle Nachfolger gibt es längst.

Perez noch nicht bereit

Sergio Perez ist als Mitglied der "Ferrari Academy" ein brandheißer Kandidat. Der Mexikaner wird aber wohl frühestens zu Beginn der nächsten Saison bei der Scuderia anheuern.

Für 2012 könnte man sich mit einer "Aushilfe" über die Runden helfen. In diesem Zusammenhang fällt in letzter Zeit immer häufiger der Name Force India.

Mit Adrian Sutil könnte ein Ex-Fahrer der Inder einspringen. Allerdings wurde der Deutsche in Barcelona verdächtig oft im Motorhome seines Ex-Teams gesichtet, sodass sich eine neue Variante auftut.

Rochaden mit Force India?

Force India könnte entweder Paul di Resta oder Nico Hülkenberg an Ferrari ausleihen und den vakanten Posten mit Sutil, der sich im Team noch bestens auskennt, nachbesetzen.

Und dann ist da auch noch Jules Bianchi. Der Franzose ist zugleich Force-Ersatzfahrer und Mitglied der Ferrari Academy. Lässt die Scuderia am Ende "ihren" Junior bei den Indern Erfahrung sammeln und krallt sich im Gegenzug bis Saisonende Di Resta oder Hülkenberg?

Felipe Massa steht jedenfalls kein leichter Monaco-GP ins Haus. "Jeder, vor allem er selbst, erwartet nun mit Monaco einen Gangwechsel", macht Ferrari in einer Aussendung klar.

Michael Höller