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Von "Adlern" und dem Team, das der F1 Flügel verleiht

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„A Dosn“ hat in der Welt des Motorsports neuerdings zwei konträre Bedeutungen. Die Bezeichnung findet sich jeweils am anderen Ende der Fahnenstange wieder.

Auf der einen Seite das abschätzige Urteil über einen mickrigen Boliden, der klein, laut und billig ist, aber kaum über Kraft verfügt. Dem gegenüber stehen die „Renn-Dosn“ von Red Bull in der Formel 1. Das Beste vom Besten, das die Königsklasse zu bieten hat.

Zum dritten Mal in Serie düpierte der Getränke-Hersteller aus Salzburg bereits die Automobil-Konzerne von Ferrari, McLaren, Lotus oder Mercedes. Hut ab vor dem Titel-Hattrick in der WM der Konstrukteure.

Es lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, wie viel Österreich im Team von Red Bull Racing steckt. Unbestritten aber ist, dass für die Erfolge des Teams die österreichische Hymne gespielt wird, der Rennstall unter österreichischer Lizenz startet und von einem Österreicher (Didi Mateschitz) finanziert und geleitet wird.

Dass hierzulande vom Großteil der Mitgliedern der "Sports Media Austria" in den letzten fünf Jahren dennoch vier Mal die Skispringer und einmal die Nordischen Kombinierer zur Mannschaft des Jahres gewählt wurden, wird Red Bull verkraften, der großartigen Leistung des Racing-Teams wird diese Abstimmung der Journalisten allerdings nicht gerecht.

Ein Schelm, der Böses denkt.

Zählen heimische Erfolge, die mit – zugegeben – viel Geld und einem internationalen Team (ein starker deutscher Fahrer, ein genialer englischer Designer und Konstrukteur) errungen werden, weniger als ein Springerteam, das seit Jahren gegen drei, vier Nationen um Medaillen kämpft? Fördert ein Visionär wie Mateschitz die Neidgesellschaft? Fehlt der heimischen Journaille das Verständnis für Motorsport? Sind fast alle Medienvertreter Skispringer?

Ich werde den Eindruck nicht los, dass den Kritikern hierzulande jeder, der über Millionen verfügt und weltweit für Furore sorgt, suspekt ist und ihm daher die Anerkennung versagt wird.

Der Coup von Red Bull Racing ist nicht hoch genug einzuschätzen und auch, wenn es für eine offizielle Ehrung nicht reicht, so sind die Herrscher der "PS-Dosn" für viele Österreicher dennoch die "Mannschaft des Jahres".