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"Diese Chance muss ich einfach machen"

Die meisten österreichischen U20-Kicker sind am Freitag (Ortszeit) nach dem 0:0 gegen Panama mit hängenden Köpfen aus dem Stadion geschlichen.

Die Enttäuschung über den verspielten Sieg zum Auftakt der WM war spürbar, der Gewinn eines Punktes spendete den ÖFB-Junioren nicht wirklich Trost.

"Wenn man so viele Chancen vergibt, verliert man normalerweise sogar", ärgerte sich Robert Gucher, nachdem seine Kollegen einige Sitzer ausgelassen hatten. "Jetzt hoffe ich, dass wir diese gefühlte Niederlage so schnell wie möglich aus den Köpfen bringen."

Zulj zerknirscht

Robert Zulj, der die wohl größte Möglichkeit ausließ, zeigte sich zerknirscht. "Diese Chance muss ich einfach machen", sagte der Ersatzmann des verletzten Marco Djuricin.

Der Ried-Spieler erklärte sein zweimaliges Scheitern aus kurzer Distanz am Panama-Goalie auch mit der Anspannung. "Es kann sein, dass Nervosität eine Rolle gespielt hat."

Dies könnte möglicherweise auf die gesamte Mannschaft zugetroffen haben, wirkte sie doch zu Beginn leicht gehemmt. "Aber so schlecht haben wir nicht angefangen. Bei einer WM ist immer ein bisschen Abtasten dabei", vermutete Gucher.

Georg Teigl schloss sich dieser Ansicht nicht ganz an. "Am Anfang war ein bisschen Nervosität da. Wir haben uns nicht wirklich auf unser Spiel konzentriert."

"Er hat mich berührt"

Der Salzburg-Flügelflitzer stand zehn Minuten vor Schluss im Mittelpunkt, als er nach einem Zweikampf im Strafraum zu Fall kam und anschließend wegen einer vermeintlichen Schwalbe die Gelbe Karte sah.

"Er hat mich berührt. Ich hätte nicht fallen müssen, aber eine Gelbe Karte war es sicher nicht", erklärte der Niederösterreicher und trauerte ebenfalls einem Sieg nach. "Panama war nicht gut, daher sind es zwei verlorene Punkte."

Dennoch gab es auch positive Erkenntnisse - schließlich war das ÖFB-Team den Mittelamerikanern trotz hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit haushoch überlegen. "Wir waren auf die klimatischen Bedingungen super eingestellt. Panama ist am Schluss eingegangen, nicht wir", betonte Gucher.

Alle glauben fest daran

Angesichts der Gewissheit, physisch auf Top-Niveau zu sein, ließ sich für Michael Schimpelsberger der verpasste Sieg leichter verschmerzen. "Wir können trotz der zwei verlorenen Punkten nicht unzufrieden sein, vor allem wenn man gesehen hat, wie fit wir trotz dieses Klimas sind", sagte der Kapitän.

Der Glaube des Rapid-Verteidigers an den Achtelfinal-Einzug wurde durch die Nullnummer nicht erschüttert. "Wir haben es bisher immer auf den letzten Drücker geschafft und werden es auch diesmal schaffen", beteuerte Schimpelsberger.

Sein Team hatte im Vorjahr in der letzten Qualifikations-Partie das Ticket für die U19-EM-Endrunde gelöst und dort im letzten Match die WM-Teilnahme fixiert.

So wie damals in Frankreich wird wohl auch diesmal in Kolumbien ein Sieg im abschließenden Match benötigt, in dem am Donnerstag (Ortszeit) Ägypten als Gegner wartet. Vorher geht es in Gruppe E am Montag (Ortszeit) in Barranquilla gegen Brasilien.