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"El Clasico" - Ehre und Bewährungsprobe

Messi oder Ronaldo?

Puyol oder Ramos?

Valdes oder Casillas?

Wer der entscheidende Mann des Clasico wird, ist die Frage, die sich vor dem großen Showdown am Samstag alle stellen.

>>> „El Clasico“, Samstag, 21.4., ab 19:30 Uhr LIVE auf LAOLA1.tv <<<

Einer, an den im ersten Moment nicht unbedingt gedacht wird, steht zweifelsohne unter besonderer Beobachtung.

Antonio Undiano Mallenco, Soziologe, Politikwissenschafter und seines Zeichens Referee des Duells FC Barcelona gegen Real Madrid.

Gutes Omen für Madrid?

Der 38-Jährige aus Navarra hatte in seiner Karriere bereits fünf Mal dieses Vergnügen, das letzte Mal im Finale der Copa del Rey 2011. Der Sieger damals: Real Madrid.

Undiano Mallenco ist seit 1989 Schiedsrichter, pfeift seit dem Jahr 2000 in der Primera Division und gilt in Spanien als einer der Besten seines Fachs.

Die Real Federacion Espanola de Futbol (RFEF) tut gut daran, einen ihrer Top-Leute für diese Partie zu nominieren. Zu groß war die Brisanz in den letzten Aufeinandertreffen der Erzrivalen, zu schlecht der Ruf der Unparteiischen in dieser Saison.

Das ewige Lied

Dass Mannschaften nach einem Punkteverlust die Erklärung der Einfachheit halber oft beim Mann in Schwarz suchen, ist kein Novum.

Die Häufigkeit, mit der von den beiden Top-Teams in dieser Spielzeit Schiedsrichterleistungen hinterfragt wurden, hat allerdings neue Sphären erreicht. Und das, obwohl Real und Barca gemeinsam gerade einmal vier Niederlagen zu Buche stehen haben.

„Was für ein Diebstahl, du Hurensohn“, tönte etwa Pepe in Richtung des Pfeifenmannes noch im Kabinengang nach dem 1:1 bei Villarreal, ein Spiel, das die „Königlichen“ nur zu neunt beendeten.

„Der Schiedsrichter? Ich glaube, das hat jeder gesehen“, gab Mourinho-Assistent Aitor Karanka nach dem letzten Punktverlust, dem 0:0 gegen Valencia, zu verstehen.

In Madrid wird das Problem mittlerweile nicht einmal mehr beim Namen genannt.

Barca keine Ausnahme

Galt in Barcelona zu Beginn der Saison noch das Credo, über Leistungen der Unparteiischen zu schweigen, distanzierten sich Spieler und Offizielle mehr und mehr davon.

„In diesem Jahr schädigen uns die Schiedsrichter sehr“, erklärte Xavi Mitte Jänner dieses Jahres.

Barca-Präsident Sandro Rosell stimmte seinem Spielmacher wenig später zu: „Ich bevorzuge es, am Ende der Saison eine Bewertung abzugeben, aber in diesem Jahr machen sie keinen guten Eindruck.“

Kein neuer Guruceta

Dieser schickt nun eben Undiano Mallenco ins Rennen, um diesen Vorwürfen keine neue Nahrung zu geben.

Der Baske steht vor einer schweren Aufgabe. Wenn sich ein Schiedsrichter im Clasico verpfeift, ist sein guter Ruf dahin, sein Platz in den Annalen aber auf jeden Fall gesichert.

So geschehen etwa bei Emilio Carlos Guruceta. Jener pfiff 1970 das Rückspiel des Pokalhalbfinales, das aufgrund eines äußerst fragwürdigen Elfmeterpfiffs – das Foul an Rife ereignete sich Meter außerhalb des Strafraums – als „Fall Guruceta“ in Erinnerung bleiben sollte.

Guruceta wurde für sechs Monate gesperrt und Jahrzehnte später post mortem vor Gericht als Schmiergeld-Empfänger (im Europacup-Spiel Anderlecht-Nottingham) bloßgestellt.

Was Undiano Mellenco beruhigt stimmen sollte: Aller Bestechungsvorwürfe zum Trotz trägt der Preis für den besten Schiedsrichter des Jahres noch heute den Namen „Trofeo Guruceta“.

 

Christian Eberle

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„Das ist sehr merkwürdig. Wir haben 75 Prozent Ballbesitz in den meisten Spielen. Wer spielt, wird bestraft. Aber die Platzverweise werden wohl irgendeinen Grund gehabt haben, das muss man akzeptieren“, ließ sich sogar Pep Guardiola nach dem wiederholten Ausschluss einer seiner Spieler kritische Worte entlocken.

Nervosität nimmt zu

Bei derartigen Aussagen musste man nicht lange auf Antworten aus Madrid warten.

„Die, die eigentlich nicht über Unparteiische sprechen, sprechen also doch. Es gibt einfach viel klügere Menschen als mich, die ein anderes Bild von sich verkaufen. Aber sie sind gleich wie ich“, richtete Mourinho eine unmissverständliche Botschaft an seinen Trainer-Kollegen.

Jose Maria Callejon, Mittelfeldspieler Reals, erklärt den Wandel beim Erzrivalen mit der Zunahme der Nervosität: „Es scheint, als wäre etwas passiert.“

Je nach Tabellensituation kommen die Unkenrufe einmal aus Madrid, einmal aus Barcelona. Als der Rückstand der „Blaugranes“ zehn Punkte betrug, veröffentlichte „El Mundo Deportivo“ eine Liste aller Schiedsrichterfehler, deren Summe sieben Zähler mehr in der Tabelle für Real ausmachten.

Von Plaza bis Villar

Im spanischen Fußball gehören Verschwörungstheorien um eine höhere Macht bei der Beeinflussung des Spielergebnisses seit jeher dazu.

Jose Plaza, Präsident des Nationalen Schiedsrichterkomitees von 1967 bis 1988, soll einst verkündet haben: „Solange ich Präsident bin, wird Barca niemals Meister werden.“ Tatsächlich gewannen die Katalanen während Plazas Amtszeit nur zwei Titel, Real Madrid derer zwölf.

Heute spricht man in Madrid hingegen von „Villarato“, einer Bevorzugung des FC Barcelona durch Angel Maria Villar, den Präsidenten der RFEF.