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Liverpool sucht seinen neuen Trainer

Liverpool sucht seinen neuen Trainer

Die berufliche Ehe zwischen Brendan Rodgers und dem FC Liverpool ist zu Ende.

Nach dem schwachen Saisonstart mit lediglich zwölf Punkten aus den ersten acht Liga-Spielen zog die Klubführung die Reißleine und setzte den Trainer, der seit 2012 im Amt war, vor die Tür.

Nun beschäftigt man sich im Heimatland des Fußballs intensiv mit möglichen Nachfolgern. „Die Suche nach einem neuen Manager ist im Gange und wir hoffen, zeitgerecht eine Lösung zu finden“, hieß es in einer offiziellen Klubaussendung. Die englische Presse hat bereits drei Favoriten auf den vakanten Posten. LAOLA1 bietet einen Überblick:

Der Wunsch-Kandidat:

Seit seinem Rücktritt bei Borussia Dortmund mit Ende der letzten Saison wird Jürgen Klopp mit nahezu jedem renommierten Klub in Verbindung gebracht, der gerade einen Trainer sucht. Das Angebot von Olympique Marseille und den Teamchef-Posten in Mexiko lehnte der 48-Jährige noch ab, dies könnte sich bei Liverpool ändern.

Der Erfolgscoach der Borussia bestätigte bereits vor einiger Zeit, dass für ihn aufgrund von Sprachkenntnissen nur Deutschland und England als Trainer-Destination in Frage kommen. Ein ambitionierter Traditions-Klub wie Liverpool würde ideal ins Anforderungsprofil passen.

Mit Liverpool-Legende Jamie Carragher hat Klopp bereits einen großen Befürworter auf seiner Seite. „Wenn es nach mir ginge, dann würde ich Klopp als Trainer holen. Er will sich beweisen, es wäre die richtige Aufgabe für ihn“, so Carragher im britischen TV.

Meldungen, wonach sich die beiden Parteien auf einen Drei-Jahres-Vertrag geeinigt hätten, wurden bereits dementiert. Zumal auch unklar erscheint, ob der Deutsche sein „Sabbatical“ bereits nach wenigen Monaten wieder beenden möchte.

Für britische Buchmacher scheint hingegen bereits festzustehen, dass Klopp das Amt übernimmt. Der Wettanbieter Ladbrokes verkündete, keine Wetten mehr auf Klopp als neuen Trainer der "Reds" anzunehmen. Das Risiko sei offenbar zu groß, die Wetteinsätze auszahlen zu müssen.

Die Alternative:

Wie Klopp kündigte auch Carlo Ancelotti nach seiner Entlassung bei Real Madrid Ende letzter Saison an, ein Jahr Pause machen zu wollen. Diese könnte nun doch frühzeitig beendet werden.

Der italienische Star-Trainer gilt ebenfalls als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Rodgers. Seine Erfolge sprechen für ihn: Dreimal Champions-League-Sieger mit Milan und Real, zudem Meister in England (mit Chelsea), Frankreich (PSG) und Italien (AC Milan).

Als Indiz für eine mögliche Verpflichtung gilt, dass der 56-Jährige seit Sonntag-Abend in England weilt. Zudem soll er für Gespräche offen sein, berichtet die „Daily Mail“. Für Carragher ist der ehemalige Chelsea-Coach allerdings nicht die Wunschlösung. „Ancelotti ist ein großartiger Trainer, aber er war stets bei Klubs, von denen man erwartet, dass sie Titel holen. Es ist ein schwieriger Job, Liverpool zurück in die Top 4 zu führen“, so der 37-Jährige, der 705 Einsätze für die „Reds“ verzeichnete.

Zudem steht ein Fragezeichen hinter der Fitness des Italieners, unterzog er sich doch im Sommer einer Rücken-Operation.

Der Außenseiter:

Ein Name, der ebenfalls durch die Medienlandschaft geistert, ist Frank de Boer. Der Niederländer ist seit 2010 Cheftrainer von Ajax Amsterdam und feierte vier Meistertitel. Der ehemalige Barcelona-Superstar brachte sich vor wenigen Tagen selbst ins Spiel.

„Liverpool und Newcastle – mit ihren großartigen Fans – sind fantastische Vereine zu trainieren“, so der 45-Jährige, wenngleich er relativiert: „Für mich ist es wichtig, dieses Jahr mit Ajax gut abzuschneiden. Danach werden wir sehen.“ Im Fußball können solche Aussagen aber bekanntlich schnell revidiert werden.

Angesichts der beiden anderen Kandidaten wäre de Boer allerdings nur eine Notlösung, die die Fans alles andere als zufrieden stellen würde. Immerhin sorgte der Fußballehrer bei Ajax nicht nur für positive Schlagzeilen, als Beispiel seien die beiden Pleiten gegen Red Bull Salzburg und Rapid Wien angeführt.

Die Überraschungen:

Ebenfalls ins Spiel um den Posten an der Anfield Road gebracht wurden Walter Mazzarri und Sami Hyypia.

Mazzarri, der den SSC Napoli zurück ins italienische Spitzenfeld führte, scheiterte zuletzt bei Inter Mailand, wo er nach knapp einer Saison entlassen wurde. Seit November 2014 sucht der 54-Jährige einen neuen Arbeitgeber.

Hyypia ist eine Liverpool-Legende, spielte zehn Jahre bei den „Reds“ und feierte mit ihnen unter anderem den Triumph der Champions League. Als Trainer fehlt ihm allerdings noch die benötigte Reputation. Nachdem er zunächst bei Bayer Leverkusen anheuerte, versuchte sich der Finne anschließend in Englands zweiter Liga bei Brighton & Hove Albion, ehe er seit dieser Saison beim FC Zürich in Amt und Würden ist.

 

Julian Saxer