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Bayern müssen "Blamage" vor CL-Finale vergessen

Bayern müssen

Die Bayern sprachen von einer "Blamage", die Borussen von einem "historischen" Spiel.

Größer hätte der Stimmungsunterschied im Lager der Münchner und Dortmunder nach dem Pokalfinale kaum sein können.

Mit dem 5:2-Triumph am Samstagabend in Berlin wurde der BVB einmal mehr zum Alptraum der Bayern.

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Während Dortmund das erste Double der 103-jährigen Vereinsgeschichte ausgelassen feiert, wollen die Bayern das Debakel schnell abhaken.

Denn mit dem Finale der Champions League im heimischen Stadion gegen Chelsea am kommenden Samstag steht zum Abschluss noch der Saisonhöhepunkt auf dem Programm.

Ausgelassene Partystimmung beim BVB

In der ehemaligen Berliner Techno-Disco "ewerk" bereiteten 800 geladene Gäste den BVB-Profis um 1:30 Uhr einen stürmischen Empfang.

Beseelt vom Blick auf die Meisterschale und den DFB-Pokal konnte sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eine kurze Bemerkung zur wochenlangen Diskussion über die derzeitige Vorherrschaft im deutschen Fußball nicht verkneifen:

"Ich habe gelesen, die Münchner wollten heute zeigen, wo der Hammer hängt. Ich kann nur sagen: Der Hammer hängt in Dortmund."

"Außergewöhnlichster Moment in unserer Geschichte"

Wie moderner Fußball gespielt wird, bekamen die Bayern (mit David Alaba bis 69.) in einer bitteren Lehrstunde zu spüren. Die Münchner wurden nicht nur besiegt, sondern gedemütigt.

Angeführt vom dreifachen Torschützen Robert Lewandowski (45.+1/58./81.) und dessen kongenialem Offensivpartner Shinji Kagawa (3.) deckte die Borussia die Schwächen des Gegners schonungslos auf und feierte den fünften Sieg in Folge gegen die Bayern.

"Das ist der außergewöhnlichste Moment in unserer Geschichte. Was die Mannschaft heute geleistet hat, ist nicht in Worte zu fassen. Sie hat perfekte Maßnahmen ergriffen", gab sich BVB-Trainer Jürgen Klopp glückselig.

Dortmund-Spieler international hoch im Kurs

"103 Jahre hat der Club gebraucht, um das Double zu gewinnen. Wir haben es geschafft. Das wird in die Geschichte eingehen", schwärmte Kapitän Sebastian Kehl.

"Das ist überragend, wir haben diese Saison alles geschafft, was wir geplant haben. 5:2 gegen Bayern im Pokalfinale - das zeigt, wie gut diese Mannschaft ist", sagte Lewandowski.

Doch die wohl beste Mannschaft in der Vereinshistorie wird es in der kommenden Saison in dieser Form wohl nicht mehr geben.

Alex Ferguson, Trainer von Manchester United, überzeugte sich auf der Tribüne von den Qualitäten des brillanten Kagawa.

Nach seiner neuerlichen Gala dürfte der von mehreren Premier-League-Clubs umworbene Japaner von den Dortmundern kaum zu halten sein.

Rummenigge: "Eine Blamage"

Ernüchternd fiel dagegen die Ansprache von Karl-Heinz Rummenigge beim Münchner Bankett aus.

"Wenn man 2:5 verliert, ist das kein Zufall, dann ist das auch nicht Pech, sondern - man muss es klar und deutlich sagen - eine Blamage", klagte der Bayern-Vorstandschef in seiner Ansprache.

Und musste sich sorgen, dass das Team mit einer ähnlich schwachen Vorstellung gegen Chelsea den nächsten Titel verspielt.

"Ich hoffe, dass wir aus dem heutigen Spiel die richtigen Lehren ziehen und dann am Samstag einen Abend erleben, an dem wir nach dem Abpfiff glücklicher, zufriedener und auch stolzer sind."

Katastrophale Defensiv-Leistung der Bayern

Die Vorstellung von Berlin verheißt jedoch wenig Gutes, meinte auch Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer.

"Die Niederlage war peinlich - Leichtsinnsfehler! Es war alles dabei. Man hat noch eine Chance, aber wenn man so spielt wie heute, wird man auch die Champions League nicht gewinnen", betonte der Sky-Experte.

Auch ein Blick in das Gesicht von Jupp Heynckes sagte alles.

"Wir haben defensiv eine katastrophale Leistung gebracht", konstatierte der Bayern-Coach, der als Trainer den Pokal noch nie gewinnen konnte, "das darf uns in der nächsten Woche nicht passieren."

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