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Uruguay jubelt, Argentinien trauert

Uruguay jubelt, Argentinien trauert

Vier Tore gegen Chile - Luis Suarez hat Weltfußballer Lionel Messi in der südamerikanischen WM-Qualifikation die Show gestohlen.

Während Argentiniens Superstar beim mageren 1:1 des zweifachen Weltmeisters gegen Bolivien wenig Glanz verbreitete, wurde der Liverpool-Stürmer nach seiner Gala beim 4:0 mit Ovationen verabschiedet. Uruguay liegt damit nach drei Quali-Runden an der Tabellenspitze.

Suarez traf in den Minuten 42, 45, 67 und 73 für den Südamerika-Champion und wurde danach von seinen Emotionen übermannt.

"Am liebsten möchte man nach so einem Spiel in Tränen ausbrechen", gestand der 24-Jährige, der unter Jubelstürmen der 40.000 in Montevideo 13 Minuten vor Spielende den Platz verlassen durfte.

Vier Tore in einem Qualifikationsspiel waren in Südamerika zuletzt dem Brasilianer Romario im Jahr 2000 gegen Venezuela gelungen.

Suarez ist Forlan auf den Fersen

Mit 26 Toren in 52 Länderspeilen fehlen Suarez nur noch sechs Treffer, um mit Uruguays Rekordschütze Diego Forlan gleichzuziehen, der gegen Chile verletzungsbedingt pausieren musste.

Für die Chilenen endete eine turbulente Woche mit einer sportlichen Demütigung.

Teamchef Claudio Borghi hatte ein Quintett renommierter Spieler wegen Disziplinlosigkeit im Zusammenhang mit Alkohol aus dem Team geworfen.

Dazu fiel Topstürmer Alexis Sanchez verletzt aus.

Messi: "Wir sind traurig"

Messi stand der Frust nach Argentiniens dürftigem Remis gegen die zuvor punktelosen Bolivianer ins Gesicht geschrieben. Die Argentinier halten nach drei Partien lediglich bei vier Zählern.

"Wir dürfen es uns zu Hause nicht erlauben, Punkte abzugeben. Wir sind traurig, weil wir genug Chancen hatten", erklärte der Superstar.

Schon für die vergangene WM in Südafrika hatte sich die "Albiceleste" erst im letzten Abdrücker qualifiziert.

Während Leader Uruguay spielfrei ist, gastiert Argentinien am Dienstag in Kolumbien. Von den defensivstarken Bolivianern wurden Messi und Co. bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten entzaubert.

Schon das Auftaktspiel im Juli in La Plata endete 1:1. Der eingewechselte Ezequiel Lavezzi bewahrte den Topfavoriten in Buenos Aires in Minute 59 zumindest vor einer drohenden Heimpleite.

Paraguay feiert ersten Sieg

Der Führungstreffer durch Gonzalo Higuain nach Pass von Messi war zuvor nach einem vorangegangenen Foul am Weltfußballer nicht anerkannt worden.

"Das hat uns alle überrascht, oder nicht?", fragte Messi. "Mit dem 1:0 hätte alles ein bisschen anders ausgesehen." Stattdessen erwischte Marcelo Martins die Argentinier nach einem schweren Abwehrfehler von Martin Demichelis entgegen dem Spielverlauf kalt (55.).

WM-Teilnehmer Paraguay errang in Asuncion mit einem 2:1 über Ecuador seinen ersten Sieg. Christian Riveros (47.) und Dario Veron (57.) trafen für die Gastgeber bei einem Gegentor durch Joao Rojas in der Nachspielzeit (92.).

Kolumbien spielte in Barranquilla 1:1 gegen Venezuela, das den Argentiniern bisher ihre einzige Niederlage zugefügt hat. Freddy Guarin (11.) und der in der Schweiz geborene Venezolaner Frank Fletschner (79.) waren die Torschützen.