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Baufirmen drohen mit Stadionblockade

Baufirmen drohen mit Stadionblockade

Vier Tage vor dem Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine droht ein Skandal um das Warschauer Nationalstadion, wo am Freitag Polen gegen Griechenland antreten soll.

40 Bauunternehmen drohen nach Informationen der Zeitung "Rzeczpospolita" mit einer Blockade des Stadioneingangs, weil sie noch ausstehende Rechnungen für die Arbeiten an dem Objekt hätten.

"Genug vom Briefeschreiben"

"Wir sind verzweifelt und schrecken vor nichts zurück", erklärte einer der Bauunternehmer gegenüber dem Blatt.

Ihre Namen nennen die Betroffenen nicht, weil es ihnen vertraglich verboten ist, über die Investition zu sprechen.

"Wir haben genug vom Briefeschreiben mit dem Hauptauftragnehmer und dem Investor", erklärte ein anderer Firmenbesitzer. Rund 6.000 Mitarbeiter und etliche Baufahrzeuge der Firmen könnten das Stadion in Warschau blockieren, so die "Rzeczpospolita".

Garantie gefordert

Die Bauunternehmer fordern nun zumindest eine Garantieerklärung, dass die ausstehenden Summen innerhalb einer Woche überwiesen werden.

In Breslau gibt es ebenfalls Probleme

Nach  Angaben von Medien finden derzeit Gespräche mit dem Nationalen Sport-Zentrum (Narodowe Centrum Sportu), der Trägergesellschaft des Nationalstadions, statt.

Dem widerspricht die NCS-Sprecherin Daria Kulinska: "Unser Geschäftsführer kann sich mit jedem treffen, aber nicht unter dem Druck von Drohungen."

Auch Alpine Bau betroffen

Das Stadion in Warschau wurde von einem Konsortium errichtet, angeführt von der polnischen Firma Hydrobudowa.

Zu dem Konsortium gehörte auch die Alpine Bau. Nach Angaben der "Rzeczpospolita" habe Hydrobudowa bereits die vertraglich vereinbarte Summe für den Bau voll ausbezahlt bekommen.

Das Nationalstadion kostete knapp zwei Mrd. Zloty (453 Mio. Euro).

Nicht nur in Warschau Probleme

Auch in Wroclaw (Breslau) klagen Subunternehmer, sie seien für ihre Mitarbeit am Stadion noch nicht ausreichend bezahlt worden.

Für die Firma Acel, die für die Beleuchtung zuständig war, erklärte Inhaber Jakub Ciskowski, es stünden noch 4,5 Mio. Zloty (1,020 Mio. Euro) an Rechnungen aus.

Acel versuchte bereits, die Stadionbeleuchtung durch einen Gerichtsvollzieher beschlagnahmen zu lassen. "Wenn das nicht  gelingt, demontieren wir sie wieder", erklärte Ciskowski.