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Cristiano Ronaldo: Vom Buhmann zum Helden

Cristiano Ronaldo: Vom Buhmann zum Helden

Cristiano Ronaldo hat sich bei der EURO innerhalb weniger Tage vom Buhmann zum gefeierten Star verwandelt.

Nach seinen schlechten Leistungen in den ersten Partien gegen Deutschland und Dänemark noch als Turnier-Flop abqualifiziert, führte der Kapitän die Portugiesen mit seinem Doppelpack gegen die Niederlande und mit seinem Treffer zum 1:0-Viertelfinal-Sieg am Donnerstag über Tschechien in die Runde der letzten vier.

Mit seinen bisher drei Treffern hat der teuerste Kicker der Welt, der bei der EURO außerdem viermal an Aluminium scheiterte, gute Chancen auf die Torjägerkrone. Dieser Titel ist für Ronaldo aber nur sekundär. "Mein Ziel ist es nicht, Torschützenkönig zu werden, sondern mit Portugal so weit wie möglich zu kommen."

Fokus auf die Mannschaft

Der 27-jährige "Man of the Match" war trotz seines starken Auftritts gegen die Tschechen bemüht, die Mannschaftsleistung in den Mittelpunkt zu stellen.

"Wir haben uns als Einheit präsentiert. Wir haben das Spiel kontrolliert und hatten genügend Chancen, die Tschechen keine einzige. Außer in den ersten 20 Minuten war es ein perfektes Match von uns."

Doppeltes Alu-Pech

Dass er gegen Tschechien ebenso wie gegen die Niederlande zweimal an Aluminium scheiterte, nahm Ronaldo gelassen. "Wenn ich in jedem Spiel, in dem ich an die Stange schieße, nachher ins Tor treffe, soll es mir recht sein."

Nach dem Aufstieg in die Vorschlussrunde hält Ronaldo seine Mannschaft für gut genug, auch den Titel zu holen. "Wir wissen, dass es schwierig wird, egal ob wir gegen Spanien oder Frankreich spielen. Aber wir sind bereit und reif fürs Finale. Unsere Chancen stehen 50:50", beteuerte der Real-Madrid-Star.

Auch sein Teamchef Paulo Bento träumt bereits vom ersten großen Titel für Portugal. "In einem EM-Semifinale trifft man auf jeden Fall auf einen großartigen Gegner mit starken Spielern und guter Organisation. Aber wir haben unsere Chancen."

Offensive zahlt sich aus

Der Sieg über Tschechien sei das Resultat von erhöhter Risikobereitschaft nach der Pause gewesen. "In der Pause haben wir gesagt, wir ändern unsere Taktik und spielen offensiver. Das hat sich ausgezahlt."

Auf überschwängliches Lob für Ronaldo verzichtete Bento wohlweislich. Stattdessen verwies der Coach auf andere Qualitäten seines Kaders. Schließlich hat der Weltranglisten-Zehnte mehr zu bieten als nur seinen Kapitän.

Dank Stars wie Nani (Manchester United), Raul Meireles (Chelsea), Pepe und Fabio Coentrao (beide Real Madrid) scheint ein Sieg im Halbfinale am 27. Juni in Donezk gegen Titelverteidiger Spanien oder Frankreich alles andere als ausgeschlossen.