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Griechen fahren zufrieden nach Hause

Griechen fahren zufrieden nach Hause

Griechenland ist im Viertelfinale der EM ausgeschieden, darf aber trotzdem völlig zufrieden die Heimreise vom Turnier in Polen und der Ukraine antreten.

Mit einem Vorstoß unter die besten acht Nationen hatten nur die kühnsten Optimisten gerechnet. Deshalb war auch Fernando Santos nach der 2:4-Viertelfinal-Niederlage gegen Deutschland bemüht, das Positive hervorzukehren.

"Das zweite Tor hat uns das Genick gebrochen"

"Ich möchte meiner Mannschaft für die Leistungen im Turnier gratulieren", sagte Griechenlands Teamchef.

Von einer Sensation wie 2004, wo die Griechen ebenfalls als Außenseiter den Titel geholt hatten, waren sie diesmal doch deutlich entfernt. Zu groß war die Überlegenheit des Vize-Europameisters.

Daran änderte auch der zwischenzeitliche Ausgleich von Georgios Samaras (55.) nichts. "Deutschland hat sehr stark gespielt und den Sieg verdient. Joachim Löw hat frische Kräfte in der Offensive gebracht, das ist voll aufgegangen. Das zweite Gegentor hat uns das Genick gebrochen", resümierte Santos.

Fans waren dankbar

Die griechischen Kicker verharrten nach dem EM-Aus minutenlang auf dem Rasen der Danziger Arena. Der Blick auf den jubelnden und dankbaren Anhang tröstete über das Ausscheiden hinweg.

"Es war sehr schön hier in Polen. Wir haben jeden Moment genossen", kommentierte Angreifer Dimitrios Salpingidis.

Und Sokratis Papastathopoulos ergänzte: "Wir haben es unter die besten acht Teams Europas geschafft. Das ist eine großartige Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass so ein Team wie die Niederlande die Gruppenphase nicht überstanden hat."

Blick ist nach vorne gerichtet

Ähnlich positiv fiel das Fazit in den griechischen Medien aus. "Wir sind stolz auf euch. Ihr habt uns eine wunderbare Reise geschenkt. Danke!", kommentierte "SportDay".

Ähnlich wohlwollend urteilte "LiveSport" und verwies auf den Klassenunterschied zwischen beiden Teams: "Das Monster war nicht zu bezähmen. Löws Mannschaft spielt auf einer anderen Ebene. Sie ist der große Favorit."

Der Blick der Griechen ist nun nach vorne gerichtet, volle Konzentration gilt der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien, in der es in der Gruppe G gegen die Slowakei, Bosnien-Herzegowina, Litauen, Lettland und Liechtenstein geht.

Zwei Spieler treten ab

Fix nicht mehr dabei sein werden Nikos Liberopoulos (AEK Athen) und Kostas Chalkias (PAOK Saloniki), die nach dem EM-Out ihren Teamrücktritt verkündeten.

Der bald 37-jährige Stürmer Liberopoulos war der älteste Spieler bei der EM und hört nach 76 Länderspielen auf. Der 34-jährige Torhüter Chalkias kam für Griechenland 32-mal zum Einsatz, darunter zweimal in den ersten beiden Gruppenspielen bei der EM.

Gut möglich ist auch, dass Trainer Santos künftig auf alternde Stars wie Theofanis Gekas, Georgios Karagounis und Konstantinos Katsouranis verzichtet.

Mit WM-Quali wird gerechnet

Unabhängig davon rechnet 1:1-Torschütze Georgios Samaras mit einer rosigen Zukunft. "Wir haben genügend gute junge Spieler, ich bin auch erst 27. Wir werden alles dafür machen, um uns für die WM zu qualifizieren", sagte der Celtic-Stürmer.

Zu einer Trainerdiskussion wird es in Griechenland klarerweise nicht kommen, bereits vor dem Start in die EM-Vorbereitung hatte Santos seinen Vertrag bis 2014 verlängert.

Dem Vernehmen nach wurde das Gehalt des 57-jährigen Portugiesen nach dem überraschenden Einzug in das Viertelfinale erhöht. Die Griechen wissen die Arbeit des Portugiesen zu schätzen:

Schließlich gingen seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren erst drei Länderspiele verloren. "Was ich mitnehme aus dem Turnier ist die Lust, die Leidenschaft, die die Mannschaft in allen Spielen gezeigt hat", sagte Santos.