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Die "Elf des ersten Spieltags"

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Der erste Spieltag der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist Geschichte. Acht Partien, 20 Treffer und zahlreiche schöne Aktionen machten bereits zu Beginn Lust auf mehr.

Doch wer waren die herausragenden Protagonisten der bisherigen Spiele? Zahlreiche Akteure verschiedener Länder taten sich mit beeindruckenden, teils nicht erwarteten, Glanzleistungen hervor.

LAOLA1 präsentiert die „Elf des 1. Spieltags“, wohl wissend, dass es noch weitere Kandidaten gegeben hätte, die eine Nominierung in diese prestigeträchtige Auswahl verdient hätten.

Aus diesem Grund haben wir zusätzlich zum „Team der Runde“ die Kategorie „Im Blickfeld“ ins Leben gerufen, um auch jenen Spielern ihren Platz einzuräumen, welche nur knapp an einer Nominierung vorbeischrammten und für so manch einen vielleicht sogar einen berechtigten Anspruch auf die Startelf gehabt hätten.

Aufgrund des Überangebots im Mittelfeld haben wir uns am italienischen Beispiel orientiert und laufen mit einer Dreier-Kette auf. Fünf Mittelfeldspieler und zwei Stürmer sowie logischerweise ein Schlussmann vervollständigen die „Elf des 1. Spieltags“.

Tor

Gianluigi Buffon – Der italienische Keeper gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Das bewies der 34-jährige Schlussmann gegen die Spanier eindrucksvoll. Mit den Fingerspitzen entschärfte er einen Iniesta-Schuss und warf gegen Fernando Torres all seine Erfahrung in die Waagschale, als er beim heranstürmenden Angreifer sensationell antizipierte und ihm den Ball ablief.  Beim Gegentor von Cesc Fabregas war der Juve-Keeper hingegen machtlos.

Verteidigung

Daniele De Rossi – Der gelernte Mittelfeldspieler wurde von Trainer Cesare Prandelli in der Innenverteidigung aufgeboten. Bei Angriffen der Spanier zogen sich die Außen weit zurück und der Roma-Routinier avancierte dadurch sogar zu einer Art Libero hinter der Viererkette. Er organisierte das Abwehr-Bollwerk der Italiener gut und zeigte sich als umsichtiger Innenverteidiger.

Mats Hummels – Erst kurz vor Spielbeginn war klar, dass der Dortmunder anstelle von Per Mertesacker in der Innenverteidigung auflaufen und sein EM-Debüt feiern würde. Er zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück und konnte endlich im Nationalteam an die Leistungen im Vereinstrikot anschließen. Er wurde von deutschen Medien mit Lob überhäuft und vom Fachmagazin „Kicker“ sogar zum Spieler des Spiels gewählt.

Daniel Agger – Der Kapitän der Dänen machte gegen die pausenlos anstürmenden Niederländer ein sehr gutes Spiel. Als Abwehrchef ist er der Hauptverantwortliche, dass am Ende gegen den haushohen Favoriten die Null stand. Hin und wieder schaltete sich der Liverpool-Verteidiger auch in die Angriffe ein und versuchte das Match von hinten ein wenig anzukurbeln. Alles Gründe, die ihm einen Startplatz in der „Elf der Runde“ sicherten.

Mittelfeld

Alan Dzagoev – Kaum einer hatte vor Beginn der EURO den 21-jährigen Mittelfeldspieler auf der Rechnung. Im ersten Gruppenspiel gegen die Tschechen zeigte der Spieler von ZSKA Moskau sein Talent und seinen unaufhaltsamen Drang zum Tor. Er verrichtete unglaublich viel Laufarbeit und hatte bei den meisten gefährlichen Kontern der Russen seine Beine im Spiel. In dieser Form kann er eine der großen Entdeckungen dieser EM werden.

Miguel Veloso  - Der Genua-Akteur war der zentrale Mann vor der Abwehr der Portugiesen, dessen Hauptaufgabe darin bestand, das schnelle Kombinationsspiel der Deutschen zu unterbinden und das Mittelfeld so zu organisieren, sodass Mesut Özil und Co. ihre Fähigkeiten nicht entfalten konnten.  Wenn die Deutschen gefährlich wurden, dann nur über die Flügel, in der Zentrale stellte der Italien-Legionär die Räume gekonnt zu.

Andres Iniesta – Wenn man eine „Elf der Runde“ zusammenstellt darf natürlich ein spanischer Mittelfeldspieler nicht fehlen. Die Wahl fiel auf Andres Iniesta, weil der Welt- und Europameister wieder einmal zeigte, warum er zu den Besten der Welt gehört. Ständig unterwegs, stets mit dem Auge für den Mitspieler, ließ er gegen Italien seine Klasse aufblitzen. Mit David Silva und seinen Kollegen vom FC Barcelona kombinierte sich Iniesta per Kurzpassspiel ein ums andere Mal durchs italienische Mittelfeld und fand auch zwei gute Möglichkeit vor: Als er für Cesc Fabregas in die Spitze stach und einmal auf halbrechts, als er in Buffon seinen Meister fand.

Andrea Pirlo – Es ist schon faszinierend zu sehen, wie wichtig der Altmeister für die „Squadra Azzurra“ ist. Kein Angriff, den nicht der Juve-Regisseur einleitet. Alles läuft über den Weltmeister von 2006, der im eigenen Kader auch keine Konkurrenz hat. Ohne ihn sind die Italiener um mindestens eine Klasse schwächer, was man bei den vergangenen zwei Turnieren gesehen hat, als der 33-Jährige mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Andrei Arshavin – Russlands Kapitän ist der Motor des schnellen russischen Spiels. Mit seinem Auge und seiner starken Technik ist er unheimlich schwer auszurechnen. Egal, ob er selbst den Abschluss sucht oder seine Mitspieler in Position bringt – der Russe ist, sofern er Lust hat, ein Ausnahmekönner. Im Spiel gegen die Tschechen zeigte sich der 31-Jährige wieder einmal in Spiellaune und ließ die Abwehr des Gegners teilweise sehr alt aussehen.

Sturm

Mario Mandzukic – Der Kroate brachte sein Land bereits nach drei Minuten gegen die Iren auf die Siegerstraße. Im Laufe des Spiels ließ der Stürmer des VfL Wolfsburg einen weiteren Kopfball-Treffer folgen. Doch nicht nur die Torgefährlichkeit zeichnet den langen Schlacks aus, denn der Mittelstürmer war 90 Minuten unterwegs und immer anspielbar. Als spielender Mittelstürmer verkörpert er das, was die Deutschen auch von Mario Gomez fordern.

Andriy Shevchenko – So mancher hat die Stirn gerunzelt, als Trainer Oleg Blochin den Routinier gegen Schweden in die Startformation beorderte. Doch der ehemalige Milan-Stürmer belehrte alle Kritiker eines Besseren und schoss die Ukraine mit zwei Treffern im Alleingang zum 2:1-Sieg über die Skandinavier. Shevchenko dankte seinem Trainer für die Berücksichtigung nach dem zweiten Tor mit einem Küsschen.

Im Blickfeld

Dimitrios Salpingidis – Der kleine und quirlige Stürmer machte der polnischen Abwehr das Leben schwer. Erst nach der Pause eingewechselt, besorgte er zunächst den Ausgleich für die Griechen und holte auch noch den Elfmeter heraus, den Georgios Karagounis aber nicht im Tor unterbrachte. Zusätzlich schoss der Saloniki-Stürmer auch noch den vermeintlichen Siegtreffer, der aber wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.

Michael Krohn-Dehli – Der Holland-Schreck spielte gegen die Oranje eine gute Partie. Wenn ein Angriff der Dänen gefährlich wurde, wurde er meist über seine linke Seite vorgetragen. Viele waren es jedoch nicht. Beim entscheidenden Tor narrte der Bröndby-Legionär, der sich übrigens bei Ajax Amsterdam nicht durchsetzen konnte, die gesamte niederländische Abwehr, und schob die Kugel Keeper Maarten Stekelenburg auch noch durch die Beine. Dieser Treffer hätte durchaus eine Eintrittskarte in die „Elf der Runde“ verdient.

Przemyslaw Tyton – Der Eindhoven-Keeper ist eigentlich der dritte Keeper bei den Polen, bekam aber nach der Roten Karte gegen Wojciech Szczesny seine Chance und hielt prompt einen Elfmeter und somit den Punkt fest. Ansonsten hatte er aber nichts mehr zu tun und bleibt daher nur im Blickfeld.

Jerome Boateng – Der Bayern-Verteidiger neutralisierte Cristiano Ronaldo weitgehend und zeigte auf der rechten Abwehrseite, dass er durchaus eine probate Alternative auf dieser vakanten Position im deutschen Abwehrverbund sein kann. Aufgrund seiner defensiven Aufgaben konnte er sich aber so gut wie nie offensiv einschalten.

Wer gehört für dich in die "Elf des 1. Spieltags"? Poste deine Meinung!!!

Sebastian Rauch