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10 Dinge über... Joao Moutinho

10 Dinge über... Joao Moutinho

Vor zwei Jahren bei der WM in Südafrika wurde Joao Moutinho vom damaligen Teamchef Carlos Queiroz aus dem finalen Kader gestrichen.

Der Aufschrei in Portugal war riesig, die Enttäuschung beim Spieler ebenso. Umso mehr brennt der 25-Jährige nun auf die EURO 2012.

LAOLA1 weiß 10 Dinge über Joao Moutinho.

  • Als weiterer Abkömmling der berühmten Sporting-Akademie tritt Moutinho in die Fußstapfen großer Stars wie Paolo Futre, Luis Figo, Simao oder Cristiano Ronaldo. Von Letzterem übernahm er sogar die Nummer 28, mit welcher der damals 18-Jährige sein Liga-Debüt im grün-weißen Dress feierte. Trainer in der Jugend Sportings war zur damaligen Zeit übrigens kein anderer als Paulo Bento, der aktuelle Teamchef Portugals.
  • Nach seinem Debüt ging es Schlag auf Schlag und es dauerte gerade einmal bis zur Saison 2007/08, ehe der Junge aus Portimao, einer Hafenstadt im Süden des Landes, zum Kapitän der „Löwen“ gewählt wurde. Mit nur 20 Jahren ist er bis heute der zweitjüngste Spielführer in der Geschichte des Traditionsvereins, geschlagen nur noch von Francisco Stomp, seines Zeichens einer der Mitbegründer des 1906 ins Leben gerufenen Klubs aus Lissabon.
  • Zwischen Februar 2005 und Sommer 2010 verpasste der Mittelfeld-Regisseur lediglich sechs Liga-Spiele. Diese unglaubliche Serie brachte ihm den Spitznamen „Duracell“ ein, da er auch dann noch läuft, wenn anderen bereits der Saft ausgegangen ist. Ein Charakteristikum, das auch Neo-Klubkollege Marc Janko bestätigen kann. „Er will einfach immer spielen, egal ob in einem Freundschafts- oder Bewerbsspiel. Er ist überaus ehrgeizig“, äußert sich der Stürmer über seinen Kollegen im Rahmen des ÖFB-Teamcamps.
  • Ana Sofia Gomes heißt die Frau an der Seite des Fußballers und ist weder ein Model, noch eine Berühmtheit, sondern schlicht und einfach eine Jugendliebe aus gemeinsamen Schultagen. Die Beiden trauten sich im Sommer 2007 unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber unter Beisein von Moutinhos damaligen Kollegen Yannick Djalo (heute: Benfica), Silvestre Varela (heute: Porto) und Miguel Garcia (heute: Braga) sowie Coach Bento.
  • Was Andi Ivanschitz in Österreich ist, oder Luis Figo in den Augen der Barcelona-Fans, zu dem wurde Moutinho durch seinen Wechsel von Sporting zum Erzrivalen Porto zu Ende der Saison 2009/2010. „Filho da puta“, Judas oder Verräter sind nur drei der Anhängsel mit denen der Spielmacher seit seinem Abgang aus Portugals Hauptstadt bedacht wird. „Moutinho cabrao es pior que o Simao“ – „Moutinho, das Schwein, ist schlimmer als Simao“ nur eines der Lieder, das aus der Kurve in Regelmäßigkeit schallt, wenn Porto auf Sporting trifft. (Zur Vollständigkeit: Simao wechselte nach einem Intermezzo beim FC Barcelona zum Stadtrivalen Benfica und genießt seitdem ähnliches Ansehen im Estadio Jose Alvalade.)

Moutinho mag keine leeren Stadien
  • Der Grund für den polemischen Wechsel ist schnell gefunden: Titelhunger! Während nach sechs Jahren Sporting gerade einmal zwei Cup- und zwei Supercup-Erfolge zu Buche standen, feierte Moutinho in den zwei Jahren bei Porto zwei Meisterschaften, einen Cup- und einen Supercup-Sieg sowie den Triumph in der Europa League 2011. Dementsprechend ist auch die zur Melodie von „La Bamba“ gesungene Reaktion der Porto-Fans auf die Schmähungen aus Lissabon zu sehen: „Tu aqui vais jogar, tu aqui vais jogar para ganhar ser campeao, ser campeo – Joao Moutinho“. Er kam, um zu spielen, zu gewinnen, um ein Champion zu sein…
  • Angesichts einer Quote von 34 Toren in 368 Spielen lässt sich attestieren, dass der 25-Jährige nicht gerade ein Goalgetter ist. Das ist aber auch nicht seine Aufgabe. „O Baixinho“ (Der Kleine), wie der 1,70-Meter-Mann genannt wird, ist für den Spielaufbau, für das Verteilen der Bälle zuständig. Er ist das Hirn und der Motor seiner Mannschaft. Aufgrund dieser Qualitäten und seiner Statur liegt der Vergleich mit Barcelonas Xavi nicht fern, als dessen Erbe er bei den Katalanen einst im Gespräch war.
  • Neben dem spanischen Vizemeister zeigten über die Jahre vor allem der FC Everton und allen voran Chelsea Interesse an einer Verpflichtung. Will man sich die Dienste am 38-fachen Teamspieler sichern, gilt es aber einen Finanzexperten und einen Mathematiker zu Rate zu ziehen. Zwar ist die Ablöse mit 40 Millionen Euro dezidiert festgesetzt, allerdings hält Porto nur 85 % der Transferrechte. Über den Rest verfügt eine Investorengruppe, die am Erlös ebenso beteiligt wäre, wie Sporting, das 25 Prozent der Wertsteigerung ab einer Ablösesumme von 11 Millionen Euro erhält. Alles klar soweit?
  • Der bekennende U2-Fan veröffentlichte gemeinsam mit Sergio Godinho, einem portugiesischen Liedermacher, ein Buch unter dem Titel „Fußball und Rock N’Roll“, das auf einem Gespräch der beiden Protagonisten basierte. In dem vom Journalisten Joao Pombeiro geschriebenen Werk werden Gemeinsamkeiten des Fußballs und der Musik behandelt. Bei Interesse empfiehlt sich ein Portugiesich-Kurs, eine englische Version ist bislang nicht auf dem Markt.
  • Gemäß eines frühen Steckbriefs der damaligen Nachwuchshoffnung mag Moutinho folgende Dinge nicht: harte Fouls, Mäuse, Neid, Verlieren, Restaurant-Besuche, Ausgehen, Horrorfilme, Winter, Stillstand, Fado (portugiesische Musik-Poesie), langes Schlafen, leere Stadien, Pfeifen, ausgebrannte Flächen und Tanzen. Wobei das Austanzen der Gegner bei der kommenden EM wohl nicht gemeint ist…



Christian Eberle