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"Ein unglaubliches Gefühl" - Der WAC feiert

Um 22:19 Uhr war es soweit.

Auf der Linzer Gugl war das Spiel vorbei, der LASK hatte nur ein 1:1 gegen Grödig erreicht.

Rund 180 Kilometer entfernt brach frenetischer Jubel aus. Der WAC/St. Andrä hatte auf der Hohen Warte das Spiel gegen die Vienna schon längst mit 3:1 für sich entschieden. Die versammelte Mannschaft stand vor einem schnell herangekarrten Fernseher.

Drei Tage nach dem 1:4-Heimdebakel gegen Fixabsteiger Hartberg standen die Wolfsberger plötzlich als Aufsteiger fest. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die unerwartet früh gekrönt wurde. Dementsprechend intensiv fiel auch der Jubel aus.

"Kann es nicht in Worte fassen"

„Es ist ein unglaubliches Gefühl“, versuchte Manuel Kerhe, seinen Zustand auszudrücken. Christian Falk tat sich da schon etwas schwerer. „Ich kann es nicht in Worte fassen“, brachte der Goalgetter mit Tränen in den Augen heraus, um es dann doch noch zu schaffen: „Wir haben alles gegeben und gekämpft. Zum Glück haben wir noch zwei Tore gemacht.“

Gründe für den Aufstieg waren schnell gefunden. „Wir haben eine konstante Saison gespielt und sind verdient Meister geworden“, konstatierte Michael Sollbauer. Kerhe schlug in die selbe Kerbe: „Es ist eine Super-Mannschaft und ein Super-Verein. Wir sind eine gute Truppe und haben immer gesagt, dass wir es zusammen schaffen können.“

„Das Höchste im Fußball“

Kerhe demonstrierte auch Seher-Fähigkeiten: „Ich habe immer gewusst, dass der Aufstieg in Wien passieren wird.“ Andere waren darüber schon überraschter: „Dass das heute perfekt gemacht wird, ist umso schöner. Bundesliga ist das Höchste im Fußball, das jemand erreichen kann“, freute sich Präsident Dietmar Riegler.

Aber es war nicht nur Freude, die bei Spielern und Trainern zu sehen war. Auch Erleichterung zeichnete sich in den Gesichtern der frischgebackenen Aufsteiger ab. „25 Runden Erster zu sein, macht schon kräftig Druck“, gab Nenad Bjelica zu.

Für Bjelica ist der 11. Mai ein schönes Datum: „Vor genau zwei Jahren habe ich meine Arbeit in Wolfsberg begonnen. Es ist der perfekte Tag, um aufzusteigen.“

Im selben Atemzug übernahm der Erfolgs-Coach auch die Verantwortung für das Debakel gegen Hartberg: „Es war allein meine Schuld, da habe ich alles falsch gemacht“. Das Hartberg-Spiel steckte auch nach dem fixierten Aufstieg noch in den Hinterköpfen der Spieler. „So ein 1:4 zuhause muss man erst wegstecken“, meinte Sollbauer.

„Hauen dem LASK noch eine rein“

Noch im ersten Freudentaumel wurde schon an die Zukunft gedacht. „Wir werden in Ruhe für die nächste Saison planen und schauen, dass wir bestehen können“, so Präsident Riegler. Co-Trainer Slobodan Grubor gab bereits optimistische Prognosen ab: „Jetzt müssen wir analysieren und schnell planen. Ich denke, wir können in der Bundesliga eine Rolle spielen.“

Kerhe dachte schon weiter: „Ich freue mich darauf, vor 15.000 Leuten zu spielen.“ Auch an den letzten Spieltag wurden von Sollbauer noch Gedanken verschwendet: „Nächste Woche hauen wir dem LASK noch eine rein.“

Davor geht es in Wolfsberg aber noch ein Mal kräftig rund: „Jetzt wird die Nacht zum Tag gemacht“, brachte Sollbauer die Stimmung auf den Punkt, und Goalgetter Falk wollte überhaupt erst „morgen oder übermorgen eine Nacht drüber schlafen“.