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WAC kann auf der Hohen Warte Meister werden

WAC kann auf der Hohen Warte Meister werden

In der Fußball-Erste-Liga zeichnet sich ein packendes Saisonfinish ab. Sowohl Tabellenführer WAC/St. Andrä als auch der noch lizenzlose Verfolger LASK haben es noch in der eigenen Hand, den Meistertitel und damit verbundenen Aufstieg in die Bundesliga zu fixieren.

Die Kärntner (62 Punkte) gastieren am Freitag in der 35. Runde bei der Vienna, die Linzer (60) haben den SV Grödig zu Gast, ehe es am 18. Mai in der Lavanttal-Arena zum möglichen Titel-Showdown im direkten Duell kommt.

Minimale Hoffnung in Lustenau

Dahinter darf sich auch noch Austria Lustenau (58) bei einem Sieg im 32. Derby gegen den FC und gleichzeitigen Ausrutschern der beiden Liga-Top-Teams noch kleine Hoffnungen machen, die Chancen von Altach (56/gegen Blau-Weiss Linz) sind mit sechs Punkten Rückstand wohl nur noch theoretisch vorhanden.

Sollte der WAC gewinnen und der LASK nicht voll punkten, wäre der WAC-Titel übrigens schon am Freitagabend perfekt.

Den Kärntnern scheint aber in der entscheidenden Phase etwas die Luft auszugehen. In den jüngsten vier Partien gelang bei zwei Remis und einer Niederlage nur ein Sieg.

"Nervosität ist es, glaube ich, nicht, aber eine gewisse Unsicherheit vor dem großen Ziel ist sicher da. Das ist auch normal für unsere jungen Spieler, die noch nie in so einer Situation waren", betrieb WAC-Trainer Nenad Bjelica Ursachenforschung.

Vor den Wienern gewarnt

Zuletzt gab es nach dem 2:2 bei Austria Lustenau eine bittere 1:4-Heimniederlage gegen Schlusslicht Hartberg.

"Wir haben das Spiel analysiert, die Niederlage ist schon wieder vergessen", betonte Bjelica. Aufschlüsse habe man gewonnen.

"Wir müssen über 90 Minuten viel konzentrierter spielen und bis zur letzten Sekunde Vollgas geben", forderte der 40-Jährige von seiner Mannschaft. Die Vienna müsse man ernst nehmen. "Sie haben auswärts gewonnen und werden eine Topmoral haben", sagte Bjelica.

Ein Sieg reicht dem WAC

Für die Döblinger geht es vor mehr als 4.000 Zuschauern genauso wie für die Kärntner noch um alles, sie wollen den Rückfall auf den Relegationsplatz unbedingt vermeiden.

Das freut Bjelica sogar. "Ich finde es in dieser Saisonphase sogar besser gegen einen Gegner zu spielen, für den es noch um etwas geht, und nicht gegen einen, der unbekümmert aufspielen kann", erklärte der WAC-Coach.

Für die Kärntner ist es auch eine Art Bonusspiel vor dem großen Finale. "Ein Sieg gegen den LASK und wir sind in der Bundesliga, egal wie das Spiel gegen die Vienna ausgeht", sagte er.

Zahlreiche Ausfälle

Die bisherigen Duelle der beiden Teams waren ausgeglichen. In Kärnten gab es jeweils ein 2:2, die Partie am 28. Oktober 2011 auf der Hohen Warte, wo die Vienna seit fünf Partien ungeschlagen ist, endete dank eines späten Elfertores von Christian Falk mit einem 3:2-Sieg des WAC.

Bjelica muss nur auf Suppan verzichten, der sich am Mittwoch im Training einen Jochbeinbruch zuzog. LASK-Trainer Walter Schachner kann von so einer Luxussituation nur träumen, die Personalsituation bei den Linzern ist prekär.

Neben den Langzeitverletzten Kragl, Metz und Trauner sowie den Verletzten Schellander, Winkler, Rafinha und Freudenthaler fallen nun auch die Gesperrten Unverdorben, K. Wimmer und Luiz Henrique aus.

"Wir haben aber gute junge Spieler, die sich im Frühjahr weiterentwickelt haben", setzt Schachner nun auf den 18-jährigen Sebastian Wimmer und Co.

LASK konzentriert sich auf den LASK

Die Linzer haben sich mit vier Erfolgen in Serie ins Titelrennen zurückgekämpft. "Wir haben uns eine Ausgangslage erarbeitet, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können", sagte Schachner.

Von einem möglichen Titelgewinn wird in Linz aber nicht geredet. "Wir haben nach der Niederlage gegen Blau-Weiss Linz gesagt, dass wir nur von Spiel zu Spiel schauen und sind bisher gut gefahren damit", erinnerte der LASK-Trainer.

Die Oberösterreicher konzentrieren sich auch nur auf die eigene Aufgabe. "Uns interessiert nicht, was auf anderen Plätzen passiert. Wir müssen auf uns schauen", meinte Schachner, für den die vorerst verweigerte Lizenz für die kommende Saison keine negative Auswirkung auf die Mannschaft hat.

Zu Hause gegen Grödig stehe eine schwierige Aufgabe bevor. "Pflichtsiege sind immer am schwierigsten. Das hat man ja auch am Samstag (Anm.: 4:1-Sieg Hartbergs beim WAC) gesehen. Für Grödig geht es ums Prestige und das Image der Spieler", rechnete Schachner mit einem starken Gegner.