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Reals Halbfinal-Einzug nur noch Formsache

Reals Halbfinal-Einzug nur noch Formsache

Real Madrid hat im Rennen um die zehnte Trophäe in der Königsklasse keine Zweifel aufkommen lassen.

Nach einem 3:0 gegen Galatasaray im Viertelfinal-Hinspiel ist der Aufstieg in die Vorschlussrunde für den Rekordtitelträger nur noch Formsache.

Eine Vorentscheidung verpasste hingegen Borussia Dortmund: In Malaga ließ Deutschlands Meister seine Chancen fahrlässig ungenutzt, das 0:0 lässt dem Außenseiter aus Spanien alle Möglichkeiten offen.

"Brauchen ein Wunder"

Galatasaray-Trainer Fatih Terim gab sich nach der deutlichen Pleite in Madrid keinen Illusionen hin.

"Wir brauchen jetzt schon ein Wunder", meinte Terim mit Blick auf das Rückspiel am kommenden Dienstag in Istanbul.

52.000 fanatische Anhänger werden dort nichts unversucht lassen, um die Löwen nach vorne zu peitschen. Gegen diese Real-Mannschaft scheint es aber ein aussichtsloses Unterfangen.

Sturm-Trio trifft

Im Estadio Bernabeu ließ sich Real von den Türken nicht stoppen. Cristiano Ronaldo war mit seinem neunten Treffer im laufenden Bewerb bereits in der 9. Minute zur Stelle.

Karim Benzema (29.) und Gonzalo Higuain (73.) legten nach. Die Madrilenen machten dabei nie den Eindruck, ans Limit gehen zu müssen.

Zwar nicht brillant, aber abgeklärt präsentierte sich die Mannschaft von Jose Mourinho.

Keine Gegentore und Gelbe Karten

"Ich denke, wir haben besser verteidigt als angegriffen", sagte der Portugiese nach dem ersten Spiel ohne Gegentreffer in der laufenden Champions-League-Saison.

Obligatorisch monierte Mourinho vor der Partie in Istanbul größte Konzentration: "Ich kenne ihre Mentalität, sie werden versuchen, etwas Historisches zu schaffen. Sie brauchen ein Wunder, aber ich weiß, dass Wunder im Fußball passieren können."

Dass Real bereits mit dem 24. Halbfinal-Einzug im wichtiges Europacup-Bewerb plant, bewiesen aber zwei späte Aktionen.

Die vorbelasteten Sergio Ramos und Xabi Alonso holten sich noch jeweils eine Gelbe Karte ab, um für das Rückspiel gesperrt zu sein - und dafür unbelastet in die kommenden Aufgaben gehen zu können.

Drogba scheitert, Yilmaz blass

Galatasaray durfte sich damit trösten, mit Real zumindest mitgehalten zu haben. Routinier Didier Drogba hatte ein Auswärtstor in der ersten Spielhälfte zweimal auf dem Fuß.

Der ehemalige Lieblingsstürmer von Mourinho brachte die Abwehr von Real auch wiederholt in Bedrängnis. Am Ende fehlte die letzte Durchschlagskraft, weil der achtfache CL-Torschütze Burak Yilmaz auch nicht den besten Tag hatte.

"Der Unterschied in der Qualität der beiden Teams war sichtbar. Ich bin mir sicher, dass meine Spieler dem Spiel ein Wende geben wollten - aber sie konnten nicht", sagte Terim.

Keine Tore aber Unterhaltung in Malaga

Malaga und Dortmund boten im Parallelspiel ein untypisches 0:0. Die beiden Teams boten unterhaltsame Fußball-Kost, die definitiv Tore verdient gehabt hätte.

Besonders der BVB zeigte sich als Meister im Vergeben von Chancen. Bezeichnend eine Szene in der 47. Minute, als Torjäger Robert Lewandowski elf Meter vor dem Tor den Ball Richtung Cornerfahne bugsierte.

Aus ohne Niederlage?

Die um ihr erstes Halbfinale seit dem Titelgewinn 1997 kämpfenden Dortmunder verbauten sich damit eine deutlich bessere Ausgangslage für das Rückspiel.

Ein Treffer ist für die Borussia nun Pflicht. Im schlimmsten Fall könnte der im laufenden Bewerb weiter ungeschlagene deutsche Meister ohne Niederlage aus der Champions League ausscheiden.

"Das ist ein gefährliches Ergebnis", räumte Kapitän Sebastian Kehl ein.

Heimstärke macht Mut

Frust wollten die Gäste nach Schlusspfiff aber nicht aufkommen lassen. "Wer in diesem Wettbewerb weit kommen will, geht nicht mit dem Messer durch die weiche Butter, sondern muss gegen Widerstände ankämpfen", sagte der im ersten Moment "ein wenig verdrießliche" Trainer Jürgen Klopp.

Mut macht Dortmund die Statistik. Zu Hause gewannen die Westfalen in der diesjährigen Königsklasse bei namhaften Gegnern wie Real Madrid, Manchester City, Ajax Amsterdam oder im Achtelfinale Shakhtar Donetsk alle Spiele. "Das ist ein gutes Omen", kommentierte Ilkay Gündogan.