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Pro & Contra: Admira zurecht in der Bundesliga

Pro & Contra: Admira zurecht in der Bundesliga

PRO

Ich sage ja.

Trotz dubioser Verträge. Dafür wurde der Verein abgestraft.

Trotz eines wenig attraktiven Stadions, das sich seit einiger Zeit sogar Arena schimpft und nach Präsident Richard Trenkwalder benannt ist.

Der hat es im heimischen Fußball nicht erst seit der Causa Doppel-Verträge schwer. Kaum jemand sieht, was der Millionär mit der Fusion des ASK Schwadorf mit Admira für den heimischen Fußball geleistet hat.

Eine der wichtigsten Talenteschmieden des Landes wurde am Leben erhalten. Und einige dieser Eigenbauspieler aus dem Nachwuchs bilden heute den Stamm des Aufsteigers.

Das ist auch und vor allem Didi Kühbauer zu verdanken, der bei den Amateuren seine Trainer-Karriere begann und deshalb die jungen Spieler - Dibon ist nur ein positives Beispiel - und ihre Qualitäten bestens kennt.

So war es auch kein Problem, als der Präsident vor der letzten Saison das Budget um 40 Prozent kürzte.

Nicht gespart wird beim Spektakel: Kühbauer setzt im Gegensatz zu Mattersburg und Kapfenberg auf Offensive. 85 Tore in 36 Erstliga-Partien sprechen eine klare Sprache.

Diese Quote wird in der Bundesliga nicht zu halten sein. Alleine der Versuch, Ähnliches zu vollbringen, gehört honoriert.

Ob die Fans deshalb auch zu Heimspielen gegen Ried oder Wiener Neustadt kommen, ist natürlich fraglich. Aber die 3.000 Zuschauer, die Kapfenberg und Magna in der letzten Saison im Schnitt hatten, wird die Admira auch zusammenbringen.

Stephan Schwabl

CONTRA

Ich sage nein.

Traditionsvereine in die Bundesliga? Immer her damit.

Aber einer, der sich den Aufstieg möglicherweise durch dubiose Doppelverträge "erschummelt" hat?

Einer, der schon in den 1990er-Jahren als "graue Maus" verschrien war?

Einer, der nicht unbedingt - gelinde gesagt - als Publikumsmagnet gilt?

Klares nein!

Außerdem benötigt die Bundesliga - ohnehin schon "Ostlastig" - nicht noch einen weiteren Verein im Großraum Wien. Mit Rapid, der Austria, Mattersburg und Wiener Neustadt befinden sich gleich vier Klubs in einem Umkreis von 80 Kilometern.

Die Übersättigung ist längst eingetreten.

Altach hätte der Liga gut getan. Es hätte dem gesamten Bundesland Vorarlberg gut getan. Es hätte auch der Zuschauer-Statistik gut getan.

Ins kleine, aber feine Schnabelholz-Stadion pilgerten vergangene Saison im Schnitt knapp 3.800 Zuschauer - Bestwert in der Ersten Liga! Zum Vergleich: Die Admira wollten im Schnitt nur 2.000 sehen.

Und in der Bundesliga hätte sich Altach wohl über 18 ausverkaufte Heimspiele mit jeweils 8.000 Fans freuen dürfen.

Vom Konjunktiv kann sich die Hütter-Truppe jedoch nichts kaufen. Die Realität sieht anders aus. Also müssen wir uns mit der Admira anfreunden - ob wir wollen oder nicht.

Kurt Vierthaler