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Admira: Der Traum geht weiter

Admira: Der Traum geht weiter

Würde man im Admira-Lager einen kleinen Schönheitsfehler suchen, er wäre im Tor von Gonzalo Zarate schnell gefunden.

Der Salzburger Anschlusstreffer und gleichzeitiger 1:2-Endstand in der 73. Minute verhinderte nämlich, dass der Aufsteiger das erste Liga-Viertel als Tabellenführer abschließt.

Das war dann aber auch schon alles, was man den Südstädtern im Spitzenspiel „vorwerfen“ konnte.

Ansonsten agierte die Kühbauer-Truppe so wie in den Spielen zuvor: Mit viel Disziplin und Leidenschaft.

Der Lohn: Salzburgs erste Saisonniederlage.

Leidenschaft vs. Arbeitsverweigerung

„Es bedeutet uns schon sehr viel, dass wir dem Tabellenführer die erste Niederlage zugefügt haben“, gab Doppeltorschütze Philipp Hosiner zu.

Und Patrick Tischler, der Hans-Peter Berger im Tor endgültig abgelöst haben dürfte, ergänzte: „Man sieht, was man mit einer jungen Truppe, die viel Leidenschaft an den Tag legt, erreichen kann.“

Jene Leidenschaft und Bereitschaft, alles zu geben, fehlte den Gästen komplett. Die ersten 45 Minuten grenzten schon fast an Arbeitsverweigerung.

Kapitän Eddie Gustafsson fand dafür recht klare Worte: „Die erste Hälfte war beschissen von uns. Wir sind nur gestanden und haben schlecht verteidigt.“

Saisonziele werden nicht korrigiert

Auch RBS-Trainer Ricardo Moniz war einigermaßen bedient: „Ich bin sprachlos. Wir hätten mit einem Sieg sechs Punkte davonziehen können. Aber die Einstellung war nicht in Ordnung – so kannst du nicht bestehen.“

Die Admira hingegen surft weiterhin auf der Erfolgswelle, ist seit acht Spielen unbesiegt und muss wohl langsam die Saisonziele nach oben korrigieren.

„Ich werde die Ziele sicher nicht nach oben korrigieren, da es einfach noch zu früh ist. Mir ist schon klar, dass jetzt viele zum Fantasieren anfangen und meinen, wir müssen mit den Großen mitspielen. Aber so gescheit sind wir, dass es das auf Dauer nicht spielen wird“, steigt Didi Kühbauer auf die Euphoriebremse.

Maierhofer traut Admira viel zu

Seine Spieler sehen das ähnlich, nach neun Partien wäre träumen noch zu früh, wie Ex-Salzburger Stefan Schwab betont.

„Unser Ziel war und ist der Klassenerhalt, wir wollen weiterhin so viele Punkte wie möglich sammeln. So lange wir in der Liga bleiben, ist mir alles recht. Alles was dazu kommt, ist ein Zuckerl.“

Mehr Optimismus kommt ausgerechnet vom Gegner. Denn Salzburg war von der Vorstellung des Aufsteigers äußerst angetan.

„Die Admira ist eine sehr gute Mannschaft, hat einen guten Trainer, der erfrischenden Fußball spielen lässt. Auch taktisch sind sie sehr gut eingestellt, dazu hast du als Aufsteiger nichts zu verlieren. Sie haben gegen die Großen die Punkte geholt, ich denke, da kann man noch einiges erwarten“, ist sich Sturmtank Stefan Maierhofer sicher.

Kurt Vierthaler