news

Sturm begräbt Austrias Europacup-Träume

Sturm begräbt Austrias Europacup-Träume

Die Austria hat die Teilnahme am Europacup erstmals seit zehn Jahren verpasst.

Trotz einer 1:0-Führung nach 45 Minuten mussten sich die Wiener am Donnerstag bei Ex-Meister Sturm Graz noch mit 1:3 geschlagen geben.

Die Violetten verpassten als Vierter der Abschlusstabelle somit das internationale Geschäft. Für Ivica Vastic ist sein Engagement als Austria-Trainer nach einem halben Jahr wohl zu Ende.

Bodul bringt die Wende

Roland Linz erzielte für die Favoritner zunächst die verdiente Führung (22.).

Mit der Einwechslung von Darko Bodul kippte die Partie vor über 14.200 Zuschauern aber zugunsten der Grazer, die die Austria für ihre Passivität bestraften.

Bodul drehte das Spiel mit seinen Saisontoren 11 und 12 in der 67. und 86. Minute. Dem ebenfalls eingewechselten Martin Ehrenreich gelang dann in der Nachspielzeit die Entscheidung.

Foda kam nicht zum Abschied

Der angezählte Vastic wähnte vor Anpfiff den Vorstand noch hinter sich. Der Ex-Internationale setzte in Graz auf dieselbe Elf, die zuletzt Mattersburg besiegt hatte.

Bei Sturm fehlten mit Dudic, Feldhofer, Wolf, Szabics, Hölzl und Säumel hingegen gleich sechs Stammkräfte wegen Erkrankung bzw. Verletzungen.

Vor dem Ankick verabschiedeten die Steirer abwandernde Akteure, Ex-Coach Franco Foda hatte trotz Einladung darauf verzichtet.

Hyballa noch nicht da

Der Deutsche soll bei der Austria hoch im Kurs stehen und auch seinen ehemaligen Co-Trainer Thomas Kristl nach Wien mitnehmen wollen.

Dass Sturms Interimscoach Kristl nun gegen die Favoritner noch an der Seitenlinie stand, hatte im Vorfeld der Partie für Brisanz gesorgt.

Der ab Sommer in Graz amtierende Deutsche Peter Hyballa war aufgrund seiner Verpflichtungen für die Red Bull Juniors nicht im Stadion.

Austria beginnt gut

Die Austria erwies sich ob der Ausgangslage zunächst als aktivere Elf. Sturm wartete ab und ließ die Gäste im eigenem Stadion Spielanteile sammeln.

Chancen blieben aber Mangelware. Die Führung bescherte der Austria dann ausgerechnet ein schön ausgespielter Konter.

Der Ex-Grazer Marko Stankovic schickte Alexander Gorgon auf die Reise, der Linz ideal bediente.

Mit dem 1:0 im Rücken ließ die Austria Sturm immer besser ins Spiel kommen. Bis auf einen Schussversuch von Matthias Koch (33.) waren die "Blackys" aber noch viel zu harmlos.

Traumtor von Bodul

Die Austria setzte ihr abwartendes Spiel auch in der zweiten Spielhälfte fort. Mit der Einwechslung von Bodul als echte zweite Spitze kippte die Partie dann endgültig zugunsten der Grazer.

Nachdem er seine Gefährlichkeit mit einem von Heinz Lindner entschäften Freistoß (60.) bereits angedeutet hatte, schlug Bodul dann überaus sehenswert per Fallrückzieher zu.

Jun vergibt Hunderter

Durch das 0:0 in Salzburg zu diesem Zeitpunkt zum Agieren gezwungen, wachte die Austria wieder auf.

Eine Kopfball-Vorlage von Ortlechner verpasste Tomas Jun (76.), Bodul setzte in einer turbulenten Schlussphase auf der Gegenseite einen Kracher aus über 20 Metern an die Latte (83.).

Nachdem Jun in der 85. Minute allein vor Gratzei die Riesenchance auf Austrias Führung stümperhaft vergeben hatte, sorgte Bodul praktisch im Gegenstoß für Austrias endgültiges K.o.

Nach einem weiten Pass bugsierte der Angreifer den Ball via dem Unterarm von Lindner ins Austria-Tor. Die Vastic-Elf schwächte sich durch den Ausschluss von Leovac (88.) noch zusätzlich.

Den Schlusspunkt gegen eine aufgelöste Austria-Defensive setzte schließlich Ehrenreich.