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Kapfenberg will "Derby-Alptraum" beenden

Kapfenberg will

Für Meister Sturm Graz ist am Samstag wieder "Bundesliga-Kost" angesagt. Die Grazer gastieren vier Tage nach dem Auswärts-1:1 in Tiflis in der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Sestaponi im Steiermark-Derby beim Kapfenberger SV und haben im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg im Visier.

Die Statistik spricht klar für die Truppe von Chefcoach Franco Foda, die in der vergangenen Saison gegen die Obersteirer alle vier direkten Duelle (Torverhältnis 13:0) für sich entscheiden konnte.

Rückkehr zu "Heimischer Kost"

Nach den Strapazen der Europacup-Reise nach Tiflis stand beim Titelträger seit der Rückkehr am frühen Mittwochnachmittag vor allem Regeneration im Vordergrund.

"Zwischen diesen beiden Spielen konnte ich nicht viel machen", sagte Foda. Am Mittwoch mussten Mario Haas und Co. nur auslaufen, am Donnerstag wurde etwas mehr als eine Stunde trainiert, am Freitag dann noch kürzer.

Personalprobleme bleiben

Personell hat sich das "Lazarett" nicht wirklich gelichtet. Neben dem verletzten Bukva und dem bei der U-20-WM weilenden Klem fallen wie in Georgien auch die angeschlagenen Feldhofer, Standfest und Hölzl weiter aus.

Dazu ist der georgische Außenverteidiger Popkhadze gesperrt. Für ihn wird Pürcher in die Mannschaft rücken. Möglich ist auch wieder ein Einsatz von Stürmer Imre Szabics, der sich rechtzeitig fit gemeldet hat.

Neuzugang steht vor Debüt

Foda hat also nicht die große Qual der Wahl. "Durch die vielen Spiele muss ich gegenüber dem Sestaponi-Spiel aber rotieren", kündigte Foda zwei bis drei Umstellungen an.

Ein Kandidat für einen Offensiv-Platz in der Startformation ist Darko Bodul. "Bodul ist eine Option, er ist schon weiter. Dudic wird eher nicht dabei sein", sagte Foda über seine zwei Neo-Spieler.

Das Innenverteidiger-Duo werden daher wie in Tiflis der 18-jährige Florian Neuhold, der nach der Europacup-, seine Meisterschafspremiere gibt, und Thomas Burgstaller bilden.

Foda siegessicher

"Es ist ein Auswärtsspiel, wir wissen, dass Kapfenberg daheim stark ist. Trotz aller Belastungen bin ich aber davon überzeugt, dass meine Mannschaft physisch bereit sein und ein gutes Spiel abliefern wird", sagte ein optimistischer Sturm-Coach.

Mit dem Gegner aus der Steiermark konnte sich Foda "aufgrund des dicht gedrängten Programms" erst am Freitag beschäftigen.

Kapfenbergs Kampf gegen "Horror-Serie"

Die Obersteirer konnten demgegenüber eine Woche lang auf das prestigeträchige Derby hinarbeiten. Am Samstag soll endlich die Serie von neun sieglosen direkten Duellen in Folge beendet werden, und wenn möglich auch der erste Erfolg seit dem 28. Februar 2009 (3:1 in Graz) eingefahren werden.

"Wenn man in vier Spielen kein Tor schießt und 13 Gegentreffer bekommt, dann ist sicher eine Rechnung offen", sagte Thomas Schönberger. Und Markus Felfernig fügte hinzu: "Mir reicht es jetzt, ich will gegen Sturm endlich wieder einmal anschreiben."

"Müssen diese Statistik erledigen"

Auch Coach Werner Gregoritsch will wieder einmal nach einem Derby ein Lächeln auf den Lippen haben. "Wir müssen versuchen, diese Statistik zu erledigen", betonte der KSV-Trainer.

In den jüngsten Duellen sei man oft an Sturm-Goalie Gratzei gescheitert und habe auch dumme Tore kassiert. "Nachdem wir das erste Tor kassiert hatten, haben wir nicht mehr an uns geglaubt", erinnerte sich Gregoritsch an die Niederlagen (0:2, 0:4, 0:2, 0:5) in der vergangenen Saison.

"Sind krasser Außenseiter"

Im eigenen Stadion ist den Kapfenbergern übrigens in der Bundesliga-Geschichte überhaupt noch nie ein Sieg gelungen, den einzigen Punkt in sechs Partien haben sie beim 3:3 am 15. Mai 2009 geholt.

"Meine Mannschaft hat nichts zu verlieren, wir sind krasser Außenseiter" war sich Gregoritsch bewusst.

Kapfenberg ausgeruhter

Von der Doppelbelastung der Grazer erhoffte sich der 53-jährige gebürtige Grazer keinen Vorteil. "Sie hatten vier Tage Regenerationszeit, Franco Foda wird auch zwei, drei neue Spieler bringen", sagte Gregoritsch.

Den Sturm-Auftritt in Georgien haben die Kapfenberger genauestens verfolgt. "Sie werden mit einem Unentschieden nicht zufrieden sein", rechnete der KSV-Coach mit einem offensiveren Auftritt der Foda-Truppe als in Georgien.

Auch KSV mit Verletzungssorgen

Wie der Meister müssen auch die Obersteirer ersatzgeschwächt antreten. Mavric, Spirk, Sencar und Kostner sind allesamt verletzt, Gucher ist bei der U-20-WM, und die schon wieder im Training befindlichen Pavlov und Rauscher werden erst nach der Länderspielpause ein Thema werden.

Zudem ist der Einsatz der nach dem 3:2-Sieg im Testspiel am Dienstag gegen den GAK angeschlagenen Sand und Stadler noch fraglich.

"Heimspiel" für Sturm

Im Franz-Fekete-Stadion werden rund 7.000 Besucher erwartet. "Es wird sicher kein Heimspiel für uns, zwei Drittel der Zuschauer werden Sturm-Fans sein", sagte Gregoritsch.

Für beide Teams geht es um den ersten Saisonsieg, Sturm hat nach dem 1:1 in Ried sowie dem 2:2 gegen Mattersburg zwei Zähler auf dem Konto, die Kapfenberger nach dem 2:3 gegen Innsbruck und dem 1:1 bei der Admira einen Punkt.