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"Wir haben einfach nicht daraus gelernt"

„Es ist nicht normal, dass der Fußballgott so viel gegen uns hat“, konnte es Manuel Ortlechner nicht glauben.

Wie schon vor einer Woche herrschte unter den Austrianern Fassungslosigkeit.

Wie schon vor einer Woche konnten sie daheim nur einen Punkt erringen.

Wie schon vor einer Woche waren sie das bessere Team.

Wie schon vor einer Woche mussten sie mit der letzten Aktion der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen.

„Wir haben nicht daraus gelernt“

Am vergangenen Wochenende war es der SK Sturm, der am Verteilerkreis ein glückliches 1:1 bejubelte, diesmal RB Salzburg.

„Wir haben einfach nicht daraus gelernt“, ärgerte sich Alexander Gorgon über diesen sich wiederholenden Fauxpas.

Auch Goalie Heinz Lindner war stocksauer: „Es ist bitter, dass wir zwei Mal denselben Fehler gemacht haben, erneut nicht bis zur letzten Sekunde aufmerksam waren.“

Mader nicht clever genug

Auch Trainer Ivica Vastic bezeichnete es als „bitter“. „Wir hatten das Spiel in der Hand, es aber nicht über die Zeit gebracht“, fasste der FAK-Coach zusammen.

Wie das zu verhindern gewesen wäre, wussten im Nachhinein alle Veilchen. Gorgon stellvertretend: „Wenn wir den Ball weggehaut hätten, hätten wir den Sieg eingefahren.“

Doch die Austria verspielte die Kugel abermals in der Nähe der Mittellinie. „Florian Mader muss da besser und cleverer agieren“, fand Vastic. Immerhin sei seine Mannschaft unmittelbar vor Leonardos Ausgleich in Ballbesitz und nicht unter Druck gewesen.

„Das ist die gefährlichste Zeit, wenn du den Ball hast. Da denkt keiner an die Defensive“, so der Coach weiter.

Kein Blick auf die Tabelle

Lindner: „Wir bringen uns um die Früchte unserer Arbeit.“ In der Tat läge die Austria mit den vier verschenkten Punkten mehr am Konto ex aequo mit Salzburg und Rapid an der Tabellenspitze.

Doch dem ist nicht so. Also will sich der Austria-Schlussmann die aktuelle Rangliste erst gar nicht zu Gemüte führen: „Ich will nicht auf die Tabelle schauen, da wird mir nur schlecht.“

Nun ist bei den Violetten Wundenlecken angesagt. „Es ist nicht so einfach zu verarbeiten, wenn man zwei Mal knapp vor dem Schlusspfiff einen Gegentreffer kriegt“, weiß Ortlechner.

Positive Gedanken

Doch der Kapitän fing bereits damit an: „Man kann nicht immer verzweifeln und alles negativ sehen. Man muss auch die positive Leistung sehen.“

Eine solche soll im nächsten Spiel gegen die SV Ried abermals abgerufen werden. Im ersten Saisonduell mit den Innviertlern gewann die Austria übrigens mit 2:1. Der Siegtreffer fiel in der Nachspielzeit.


Harald Prantl/Martin Wechtl