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Sturm und Ried: Erfolgreich nach Personalrochaden

Sturm und Ried: Erfolgreich nach Personalrochaden

Die am Montag bekanntgewordenen Personalentscheidungen bei Meister Sturm Graz und der SV Ried haben die beiden Teams keinesfalls negativ beeinflusst.

Zwei Tage, nachdem Franco Fodas endgültiger Abschied mit Saisonende offiziell geworden war, meldeten sich die Grazer mit einem 1:0-Heimsieg gegen Wacker Innsbruck im Europacup-Rennen zurück.

Noch bessere Karten hat Cupsieger Ried nach einer erfolgreichen Premiere von Interimstrainer Gerhard Schweitzer beim 2:1-Heimerfolg gegen die Admira.

Sturm dominiert erste Halbzeit

Die Steirer spielten gegen Wacker nach einer Schrecksekunde in der Anfangsphase (ausgelassene Doppelchance durch Hackmair und Merino) befreit auf, kombinierten gefällig und hätten bis zur Pause höher als nur 1:0 führen müssen.

"Die Mannschaft hat toll gespielt, gezeigt, was in ihr steckt. Ich bin sehr zufrieden. Die Erleichterung ist nach so vielen torlosen Spielen sehr groß", sagte Coach Franco Foda, der mit seiner Mannschaft im Vorfeld der Partie viel im mentalen Bereich gearbeitet hatte.

Florian Kainz sorgte für den ersten Sturm-Treffer nach 531 Minuten sowie seit dem 1:0 gegen Mattersburg zum Frühjahrsauftakt am 11. Februar. "Wille, Einsatz und Laufbereitschaft haben gestimmt", nannte der Siegtorschütze das Erfolgsrezept.

Spielerisch habe der Titelverteidiger noch Luft nach oben. "Spielerisch können wir natürlich viel mehr, aber wir haben gewonnen und das zählt", ergänzte ein ziemlich erleichterter Kainz. Goalie Christian Gratzei blieb bei seinem Comeback nach mehr als halbjähriger Verletzungspause ohne Gegentreffer.

Titelverteidiger strebt ersten Auswärtssieg der Saison an

Die Grazer (36 Punkte) haben nun die Chance, mit einem Erfolg im Duell mit der Wiener Austria (39) am Samstag in Wien-Favoriten mit einem direkten Konkurrenten im Europacup-Kampf nach Punkten gleichzuziehen.

"Wir haben uns wieder mit einem Sieg belohnt, jetzt wollen wir endlich unseren ersten Auswärtssieg feiern", hoffte Kainz auf ein Ende des Auswärts-Negativlaufes in der laufenden Saison.

Ried im ersten Spiel nach Gludovatz erfolgreich

Aufgrund des besseren Torverhältnisses noch vor der Austria liegt Ried (39) als Dritter derzeit auf dem zweiten Europa-League-Startplatz.

Dank Toren von Casanova und Daniel Beichler gab es in Spiel eins nach der Ära von Paul Gludovatz, der in Zukunft beim Ligakonkurrenten Sturm Graz als sportlicher Geschäftsführer werken wird, einen vollen Erfolg.

Gludovatz, der bis Ende März offiziell noch Ried-Angestellter, aber auf Urlaub ist, sah die Partie von der Tribüne aus.

Schweitzer durfte sich über seine dritte erfolgreiche Ried-Premiere freuen. Bei seinem Amtsantritt am 23. März 2002 hatte es einen 1:0-Heimsieg gegen den FC Kärnten gegeben, bei seiner mehrtägigen Interimsübernahme am 9. Juli 2008 einen 3:0-Erfolg gegen Altach.

"Kompliment an die ganze Mannschaft"

"Ich möchte der ganzen Mannschaft ein Kompliment machen für diesen harterkämpften Sieg. Der Unterschied war heute einzig und alleine, dass wir ein Tor mehr geschossen haben", resümierte der 48-Jährige.

Der zuvor lange Zeit glücklos gebliebene Beichler freute sich über ein richtig hässliches Abstaubertor und seinen ersten Meisterschaftstreffer seit dem 10. September 2011.

Admira noch mit Chancen auf Europacup-Startplatz

Die Admira (37) liegt trotz der unglücklichen sechsten Auswärtsniederlage in Folge noch vor Sturm auf Rang fünf. "Ich glaube nicht, dass der Kampf um die internationalen Plätze jetzt schon entschieden ist, es gibt noch genug Spiele", sagte Abwehr-Routinier Gernot Plassnegger.

Am Samstag ist Tabellenführer Salzburg (44) in der Trenkwalder-Arena zu Gast. Die Vorzeichen für die Niederösterreicher stehen schlecht, ist die Personaldecke nach den Ausfällen der Gesperrten Stephan Auer und Daniel Drescher doch noch dünner geworden.

"Jetzt müssen sich mein Co-Trainer Nastl und ich ins Gefecht schmeißen", hat Coach Dietmar Kühbauer seinen Humor trotzdem nicht verloren.

Nur noch Außenseiterchancen im Europacup-Rennen hat Wacker (33). Der Rückstand des Tabellensiebenten von sechs Punkten auf Rang drei wurde aber immerhin nicht größer.

"0:1 zu verlieren ist sehr bitter. Wir waren in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug, haben Sturm zu viel Raum gelassen. Das war entscheidend", meinte Stürmer Miran Burgic. Ein nach der Pause verbesserter Auftritt der Tiroler blieb unbelohnt.