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"Kritik ist kein Problem für mich"

Red Bull Salzburg hat nach der Enttäuschung in der Europa League in der Meisterschaft wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden.

Beim 1:0-Auswärtserfolg gegen die SV Ried am Sonntag überzeugten die "Bullen" zwar nur phasenweise, dank der drei Punkte liegen sie allerdings nach Verlustpunkten vor Tabellenführer Rapid an der Liga-Spitze.

Die Oberösterreicher prolongierten demgegenüber ihren Frühjahrs-Fehlstart mit der dritten Niederlage in Folge.

"Kritik ist kein Problem für mich"

Für die Salzburger war es nach den beiden Schlappen in der Europa League gegen Metalist Charkiw (0:4 und 1:4) wichtig, wieder Selbstvertrauen zu tanken.

"Es war ein sehr wichtiger Sieg nach der Riesenenttäuschung und der physischen Belastung in der Europa League", betonte Salzburg-Trainer Ricardo Moniz. Auch für ihn persönlich waren die drei Punkte wichtig, hätten doch sonst die kritischen Stimmen sicherlich weiter zugenommen.

Der Niederländer geht jedenfalls gelassen mit Kritik an seiner Person um. "Kritik ist kein Problem für mich. Mir ist egal, was geschrieben wird, da habe ich eine Platte vor dem Kopf", sagte der 47-Jährige.

"Wir sind noch nicht so weit"

Dass nach den schwachen Auftritten gegen das mit Legionären gespickte ukrainische Team Metalist alles schlechtgeredet worden war, konnte der niederländische Trainer auch nicht ganz nachvollziehen.

"Wir sind noch nicht so weit wie Metalist, daran müssen wir arbeiten, aber wir haben uns im ersten halben Jahr europäisch sehr gut verkauft", erinnerte Moniz.

Immerhin hatte man in der Gruppenphase das französische Topteam Paris St. Germain hinter sich gelassen.

Gute Vorstellung von Soriano

Erstmals in der Bundesliga aufzeigen konnte am Sonntag Jonathan Soriano, allerdings in der Rolle als Assistgeber.

Der von Barcelonas B-Team gekommene Angreifer, der diesmal hinter Stefan Maierhofer agierte, bereitete den Siegestreffer von Dusan Svento mustergültig vor. "Es war ein wunderbarer Treffer", lobte Moniz.

Sonst waren spielerische Highlights aber absolute Mangelware, mit Fortdauer der zweiten Hälfte lieferten die Salzburger überhaupt nur noch eine Abwehrschlacht.

Wichtig fürs Selbstvertrauen

"In der ersten Hälfte waren wir präsent, haben auch gute Aktionen gehabt. In der zweiten Hälfte haben wir gekämpft, auch mit unseren Kräften und mit dem Schneefall ist alles verloren gegangen, dann haben wir nur mehr verteidigt", gestand Salzburg-Außenverteidiger Franz Schiemer.

"Für unser Selbstvertrauen war der Sieg aber sehr viel wert", ergänzte der Ex-Austrianer.

Dritte Ried-Niederlage in Serie

Die Rieder blieben nach dem 0:2 gegen die Austria und dem 1:4 gegen Mattersburg zum dritten Mal in Folge ohne Punkt. "Wir stehen ohne Punkt da, aber es ist bisher wenig passiert. Ich sehe es momentan als echte Herausforderung", erklärte Ried-Trainer Paul Gludovatz.

Tatsächlich fehlen den auf Rang fünf abgerutschten Oberösterreichern trotz des Negativlaufes nur drei Punkte auf Tabellenführer Rapid, gegen den es am Samstag im Hanappi-Stadion geht.

"Müssen uns wieder mehr trauen"

Hoffnung auf baldige Besserung gibt den Riedern ein Blick auf den Saisonanfang. Da hatten sie nach einem schwachen Start nur zwei Punkte aus vier Spielen geholt, danach aber in den folgenden fünf Spielen mit drei Siegen und zwei Remis gleich elf Zähler.

"Spielerisch war es kein Highlight, aber Salzburg war nicht besser als wir. Wir müssen uns wieder mehr trauen und einen Spielwitz reinbringen, um aus unserer schlechten Situation herauszufinden", sagte Ried-Offensivspieler Daniel Beichler.

Gludovatz hofft vor allem durch die Rückkehr von zwei, drei Spielern, die Qualität der Mannschaft wieder heben zu können. Am Sonntag hatten etwa Hadzic (gesperrt) und Riegler (krank) gefehlt.

Kampf ist Trumpf

In der 22. Runde bekamen die Zuschauer insgesamt nur drei Treffer - 1:0-Auswärtssiege von Mattersburg (gegen Admira), Kapfenberg (gegen Austria) und eben Salzburg - zu sehen.

Wie schon in der 17. Runde, wo nur Tore in den Spielen Admira - Ried (1:1) und Innsbruck - Sturm Graz (1:0) gefallen waren, war es damit die torärmste Runde in der Geschichte der Zehnerliga.

"Wir müssen anerkennen, dass momentan mehr Fußball gekämpft wird als gespielt. Die wenigen erzielten Tore bestätigen das", analysierte Gludovatz.