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Wahnsinn in Mattersburg

Wahnsinn in Mattersburg

Sturm Graz hat sich am Sonntag in der elften Runde bei Nachzügler Mattersburg mit einem 3:3-(1:1)-Unentschieden zufriedengeben müssen.

Dabei agierte der Meister über weite Strecken besser und sah beim Stand von 3:1 (80.) bereits wie der sichere Sieger aus. Mit Last-Minute-Treffern von Patrick Bürger (91.) und Doppeltorschütze Ilco Naumoski (94.) retteten die Burgenländer aber noch den Punkt und damit Platz neun.

Auswärts sieglos

Mattersburg war in einer verrückten Partie schon in der ersten Minute durch Naumoski in Führung gegangen, Sturm hatte aber dank Patrick Wolf (40.), Mario Haas (59./erstes Liga-Saisontor) und Andreas Hölzl (80.) ideal gekontert.

Weil die Grazer im Finish aber zu stark zurückschalteten, verpassten sie den ersten Auswärtssieg der Saison und liegen nun weiter acht Punkte hinter Tabellenführer Admira. Mattersburg ist punktegleich mit Kapfenberg Vorletzter.

Bliztstart der Mattersburger

Die Burgenländer starteten ideal, ballte Mattersburg-Coach Franz Lederer schon in der ersten Minute jubelnd die Fäuste. Augenblicke zuvor hatte Sturm-Goalie Cavlina aus Kurzdistanz zwar erst Domorauds und dann auch Naumoskis Schuss per Fuß pariert, war beim Nachschuss des Mazedoniers schließlich aber machtlos.

Mattersburg ließ in der Folge hinten wenig zu und versuchte sich im Konterspiel. Die beste Chance kam aber aus einem Standard - Bürger köpfelte aber nach einem Freistoß völlig frei stehend klar über das Tor.

Wolf gleicht aus

Der Meister, ohne Gratzei und Standfest (verletzt), aber wieder mit den Rückkehrern Andreas Hölzl, Ferdinand Feldhofer und Roman Kienast auf der Bank und kam hingegen nicht richtig in Fahrt, es fehlten Tempo, Kombinationen und echte Chancen - sieht man vom Heber des recht aktiven Wolf ab, der aber in der 22. Minute den Kasten verfehlte.

Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurden die Grazer stärker und kamen prompt zum Ausgleich: Diesmal ließ sich Wolf die Chance nicht entgehen, sein Schuss von der Strafraumgrenze passte genau ins lange Eck - wodurch sich der Ballverlust von Farkas im Mittelfeld bitter rächte.

Sturm mit zwei Toren Vorsprung

Sturm war auch nach dem Seitenwechsel tonangebend und erhöhte dank Routinier Mario Haas nach fast einer Stunde auf 2:1: Szabics ließ eine Ehrenreich-Hereingabe durch und machte den Weg frei für den am Sechzehner postierten 37-Jährigen, der den Ball perfekt ins rechte obere Eck schlenzte.

Freilich war auch das bemühte Mattersburg zu kleineren Chancen gekommen, etwa durch Bürger (Kopfball/51.) oder Domoraud (56.) - echte Gefahr entstand aber kaum.

Bei Sturm kamen Kienast (erstmals seit 21. August) und Hölzl (20. September) in der Mitte der zweiten Hälfte zu ihren Liga-Comebacks, Letzterer durfte sich im Finish auch noch in die Torschützenliste eintragen: Nach schöner Vorarbeit von Szabics musste der Mittelfeldspieler nur noch locker einschießen.

Unglaubliche Schlussminuten

Doch Sturm ging vom Gas, Mattersburg steckte nicht auf - und schaffte die Trendwende.

Das schönste Tor des Abends leitete in der Nachspielzeit die kleine Sensation ein: Bürger beförderte eine Spuller-Flanke mit einem akrobatischen, eingesprungenen Volley-Fersler aus der Drehung zum Anschlusstreffer ins Tor, drei Minuten bugsierte Naumoski nach einem Gestocher den Ball zum Endstand in die Maschen.