„Das ist ihr Recht“, kommentierte der Kroate die Rufe der Fans einigermaßen gelassen.

Der Stuhl wackelt gewaltig

Nichtsdestoweniger wird auch dem 42-Jährigen klar sein, dass sein Stuhl gewaltig wackelt. Die Klub-Verantwortlichen werden dieser Tage die Halbsaison analysieren und dann ihre Schlüsse daraus ziehen.

Und sie werden dabei feststellen, dass der Stöger-Nachfolger in diesem Herbst durchschnittlich 1,43 Punkte pro Spiel geholt hat. Dass die Außendarstellung des Coaches nicht immer den Nerv der sehr auf sympathisches Auftreten bedachten Vereins-Spitze getroffen hat, ist ein offenes Geheimnis – nicht nur einmal musste Bjelica zum Rapport. Zudem soll es zwischen einigen Spielern und dem Trainer überhaupt nicht passen.

Mit dem Einzug in die Gruppenphase der Champions League und dem durchaus beachtlichen Abschneiden in selbiger steht natürlich auch ein großes Plus auf der Haben-Seite des Trainers. Doch die Erfahrung zeigt, dass das noch lange kein Grund am unbedingten Festhalten an seiner Personalie sein muss.

Karl Daxbacher holte etwa im Herbst 2011 durchschnittlich 1,47 Punkte pro Liga-Partie und spielte in der Europa League eine beachtliche Gruppenphase, in der die Veilchen mit acht gesammelten Punkten nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses die Segel streichen mussten.

Während sich die Spieler also auf ihre wohlverdiente Winterpause freuen dürfen (Stankovic: „Für den Kopf ist das unglaublich wichtig – es war eine riesige Belastung.“), wird es für Bjelica ganz eng. Gut möglich, dass der finale Akt 2013 auch sein letzter Auftritt als Austria-Trainer war.

Harald Prantl