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Reifeltshammer: Durchbruch statt Karriere-Ende

Reifeltshammer: Durchbruch statt Karriere-Ende

Beinahe wäre die Karriere von Thomas Reifeltshammer zu Ende gewesen, ehe sie richtig begonnen hatte.

Im Teenager-Alter, wo junge Kicker normalerweise die Basis für eine erfolgreiche Profi-Laufbahn legen, hatte der Innviertler andere Pläne.

Schule statt Fußball

„Mit 16, 17 Jahren hatte ich mit dem Profi-Fußball eigentlich schon abgeschlossen. Ich bin in die HAK gegangen und wollte die Matura machen. Mir ist alles zu viel geworden und in der Akademie bin ich auch nicht so zum Zug gekommen“, gesteht Rieds Innenverteidiger im Gespräch mit LAOLA1.

Und weil der eloquente Oberösterreicher kein Typ für halbe Sachen ist, hat er dem Fußball kurzerhand den Rücken gekehrt.

„Ich habe mir gedacht: Bevor ich alles nur irgendwie halb mache, mache ich eine Sache gescheit. Ich habe mich dann für die Schule entschieden.“

Mit Angerschmid kam der Aufschwung

Lange hielt es der mittlerweile 23-Jährige ohne das runde Leder aber nicht aus. Immer wieder spukten Gedanken an den Profi-Fußball durch seinen Kopf.

„Irgendwann ist in mir das Gefühl hochgekommen, dass ich mir wieder einen Platz erarbeiten will.“

Reifeltshammers Glück war, dass die Rieder Amateure eine Spielgemeinschaft mit Neuhofen eingingen und Ried-Urgestein Michael Angerschmid deren Trainer wurde.

„Von da an ging es aufwärts. Angerschmid hat mich sehr gefördert und letztlich zu den Profis gebracht“, blickt Reifeltshammer auf seinen persönlichen Turnaround zurück.

"Irgendwann bekommst du deine Chance"

Mittlerweile ist der 1,88m-Mann bei Trainer Paul Gludovatz gesetzt. Das harte Arbeiten hat sich bezahlt gemacht.

„Klar, machst du dir Gedanken, wenn du nicht zum Zug kommst. Aber genau das ist auch das Problem von vielen jungen Spielern, dass sie zu schnell aufgeben. Irgendwann bekommst du deine Chance.“

Viel Geduld

Vor allem, wenn man so wie Reifeltshammer täglich verbissen um sein Leiberl kämpft.

„Es gibt genügend talentierte Spieler, die zu wenig investieren und nicht auf ihre Chance warten. Du brauchst im Profi-Fußball einfach viel Geduld.“

Studium als zweites Standbein

Geduld braucht der waschechte Rieder auch bei seinem zweiten Standbein. Reifeltshammer studiert nämlich in Linz Wirtschaftsrecht.

„Als Profi-Fußballer hast du viel Zeit – die will ich sinnvoll nutzen. Ich möchte das Studium schon so schnell wie möglich durchziehen.“

Sollte es wider Erwarten Rückschläge geben, wird Reifeltshammer auch diese meistern. Der Fußball war dafür eine gute Schule.

Kurt Vierthaler