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Schöttel: "Da ist genug Feuer drin"

Schöttel:

Rapid gegen RB Salzburg hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Schlagerspiel entwickelt.

Die Duelle der Hütteldorfer mit den „Bullen“ bringen mittlerweile fast so viel Brisanz mit sich wie das Wiener Derby gegen die Austria. Daran ändert auch die aktuelle Tabellensituation nichts.

„Die Brisanz ist auf jeden Fall vorhanden. Wie schon gegen Sturm wird das Hanappi-Stadion auch gegen Salzburg ausverkauft sein“, kündigt Stadionsprecher Andy Marek an.

Auch Trainer Peter Schöttel erwartet eine nervenaufreibende Partie. „Da ist genug Feuer drin.“

Für Brisanz ist gesorgt

„Feuer“ für das auch der ehemalige Rapid-Spieler Stefan Maierhofer sorgen könnte (hier im großen LAOLA1-Interview).

„Ich sehe in ihm keine Reizfigur für Rapid. Viel mehr ist er ein interessanter Spieler der gegnerischen Mannschaft. Wir müssen aufpassen, da er elendig lang ist“, schmunzelt der Chefbetreuer.

Ob der „Major“ in Hütteldorf überhaupt von Beginn an auflaufen wird, steht noch in den Sternen. Für Schöttel ist nicht abzusehen, welches Team Ricardo Moniz nach der Länderspielpause aufs Feld schickt.

Vor allem offensiv habe dieser mit Maierhofer, Wallner, Leonardo, Zarate, Jantscher und Co. etliche Möglichkeiten.  „Moniz kann aus einem großen Pool schöpfen“, weiß der Rapid-Coach.

Salzburg für Schöttel weiter Meisterschafts-Favorit

Dass sich Salzburg mit einem 0:3 in Mattersburg in die zweiwöchige Liga-Pause verabschiedete, war nicht ganz nach seinem Geschmack.

„Sie werden alles unternehmen, um wieder besser dazustehen. Für mich kommt mit Salzburg auch weiterhin der Meisterschafts-Favorit, auch wenn die Mannschaft bisher zwei Gesichter gezeigt hat.“

Während die Leistungen in der Europa League ansprechend waren, warten die Mozartstädter in der Bundesliga nun bereits seit sechs Spielen auf einen Sieg. Eine Durststrecke, die es in der Ära Red Bull bisher noch nie gab.

„Bei Salzburg ist es zuletzt nicht mehr so gelaufen, nachdem jeder geglaubt hat, dass sie dieses Jahr durchmarschieren werden. Sie hatten jetzt zwei Wochen Zeit, um frisch ins Spiel zu gehen. Ich erwarte mir ein intensives, ausgeglichenes Match“, so der 44-jährige Wiener.

Patocka gegen Salzburg im Team

Auch bei Rapid ist noch unklar, mit welcher taktischen Vorgabe man in das Spitzenspiel geht. Mit Thomas Schrammel gibt es zur Zeit nur mehr einen Langzeitverletzten.

Ausgerechnet gegen Salzburg fehlen jedoch der gesperrte Harald Pichler sowie der angeschlagene Ragnvald Soma. Der Norweger plagt sich mit Zehen-Problemen herum und passt zur Zeit in keinen Schuh.

Somit muss die Abwehr umgestellt werden. An der Seite des zuletzt gesetzten Mario Sonnleitner wird Jürgen Patocka seine Chance bekommen. Jan Novota tastet sich im Training wieder langsam heran, Christopher Trimmel ist nach seiner Absage für das ÖFB-Team wieder fit.

Trotzdem stellt sich einmal mehr die Frage: 4-4-2 oder 4-2-3-1? Bisher kam auf heimischem Boden meist die Variante mit zwei Stürmern zum Einsatz. Gegen Salzburg könnte es jedoch anders ausschauen.

Welche Aufstellungsvariante führt zum Erfolg?

„Es kommt auf die Rolle von Steffen Hofmann an, ob er hängende Spitze oder defensiver spielt. Wir haben in Salzburg mit Hofmann und Salihi vorne ein sehr gutes Spiel gemacht“, schließt Schöttel ein 4-2-3-1 nicht aus.

Diese Aufstellung hat sich schon mehrmals bewährt, zum Sieg reichte es jedoch weder in Ried, noch im Auswärts-Derby, noch in Salzburg. Das Fehlen eines „Knipsers“ macht sich immer mehr bemerkbar.

„Burgi ist ein Guter, aber noch kein Knipser. Salihi hat große Chancen vergeben, ist aber im Strafraum noch der Gefährlichste. Bei Nuhiu kommt es drauf an, ob er einen guten Tag erwischt“, analysiert Schöttel.

Die Tatsache, dass von den fünf Stürmern nur zwei oder sogar nur einer spielen kann, nagt am Nervenköstum der einzelnen Akteure. Trotzdem lassen sie sich laut Schöttel nicht hängen und kämpfen um ihre Chance.

„Mir ist egal, was mit Salzburg ist“

Gegen Salzburg wollen sich die Grün-Weißen für den Aufschwung der vergangenen Wochen belohnen. Am besten mit drei Punkten, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren.

„Jeder weiß um die Bedeutung dieses Spiels. Wir brennen schon darauf“, gibt Thomas Prager, der sich zuletzt ins Team gespielt hat, zu verstehen.

Davon zeugen auch sehr harte Duelle im Training. „Wir müssen Präsenz zeigen und wollen mit drei Punkten oben dran bleiben. Das muss unser Ziel sein.“

Dass es bei den „Bullen“ derzeit kriselt, lässt Prager kalt. „Mir ist egal, was mit Salzburg ist. Wir müssen 90 Minuten Vollgas geben.“


Alexander Karper