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"Geiles Stadion, geile Fans"

Für diese Spiele lebt man, für diese Spieler wird man Fußballer.

Solche Aussagen sind von Kickern immer wieder nach großen Partien zu vernehmen, im Normallfall handelt es sich dabei um Finali.

Vor solch einem ist die Anspannung größer, die Spannung elektrisierender und das Match intensiver.

„Es wird geil“

Nun ist das sonntägige Duell zwischen Rapid und Salzburg kein klassisches Finale, aber es kommt dieser Beschreibung ziemlich nahe.

Es ist der ultimative Liga-Gipfel im Finish der Meisterschaft. Der Verfolger hat den Tabellenführer zu Gast. Und die Wiener könnten die Salzburger drei Runden vor Schluss von Platz eins stoßen.

Mehr Spitzenspiel geht nicht, sagen wir Sportberichterstatter. „Es wird geil“, sagt Stefan Maierhofer.

Der Stürmer von Red Bull Salzburg freut sich auf seine neuerliche Rückkehr an die Heimstätte seines ehemaligen Arbeitgebers: „Es wird ein brisantes Spiel. Ich freue mich, es sind in meiner Zeit als Aktiver bei Rapid immer wieder heiße Spiele in Hütteldorf gewesen. Aber auch jetzt.“

Einmal war Maierhofer, der von Winter 2008 bis August 2009 für Grün-Weiß spielte, schon an den Ort seines bislang größten Erfolges zurückgekehrt. Dort, wo der 29-Jährige vor vier Jahren mit Rapid den Meistertitel feierte.

Pfiffe bei erstmaliger Rückkehr

Im November 2011 wurde der „Lange“ auf Seiten der Salzburger eingewechselt und erzielte auch einen Treffer. Gegen die 2:4-Niederlage konnte der Stürmer aber nichts ausrichten.

„Die Kulisse ist einfach gut: Geiles Stadion, geile Fans dort, es ist immer wieder schön dort zu spielen“, macht Maierhofer keinen Hehl aus seiner Begeisterung für das Hanappi-Stadion.

War der zehnfache Saisontorschütze nach seinem Wechsel von Rapid zu Wolverhampton und in seiner Zeit bei Bristol und Duisburg weiterhin grün-weißer Sympathieträger, hat sich das nach seinem Transfer zu Red Bull Salzburg naturgemäß geändert.

Bei seiner Einwechselung in Hütteldorf gab es Pfiffe, Beschimpfungen von der berüchtigten Westtribüne waren zu entnehmen.

Causa Okotie spielt mit

Damit rechnet Maierhofer freilich wieder.

„Natürlich werden die einen oder anderen Pfiffe da sein, ich hoffe aber, dass langsam aber sicher gewisse Leute akzeptieren, respektieren und verstehen, dass ich jetzt Spieler von Red Bull Salzburg bin. Ich möchte mit meiner Mannschaft dort eine sehr gute Leistung abliefern“, erklärt der zehnfache Saisontorschütze.

Ob dieser Wunsch Wirklichkeit wird, darf aufgrund der jüngeren Vergangenheit bezweifelt werden.

Rubin Okotie kam etwa nicht als Austrianer ins Hanappi-Stadion, sondern als Sturm-Angreifer. Teile der grün-weißen Anhängerschaft reagierten unverändert mit Pfiffen und Schmährufen.

Nachdem Okotie traf kam es nach dem Spiel sogar zum großen Eklat, als der Stürmer von einer Person auf dem Weg zum Bus attackiert wurde und glücklicherweise unverletzt blieb.

Als ehemaligen Rapidler sollte Maierhofer dieses Schicksal erspart bleiben. In der Öffentlichkeit spricht der 2,02-Meter-Mann auch nur positiv über das Publikum.

Denn er weiß, beim Showdown gibt es  „eine geile Kulisse“. Und dafür wird man Fußballer.

 

Bernhard Kastler