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Lang: "Franco Foda lebt 24 Stunden für den Fußball"

Lang:

Hans Lang hat bei Meister Sturm Graz nach der Rückkehr von der Europacup-Reise in Tiflis so richtig seine Arbeit aufgenommen.

Der lange gesuchte Nachfolger von Oliver Kreuzer wurde allerdings nicht wie der Deutsche als Sportdirektor, sondern als Sportkoordinator installiert.

Der 57-Jährige mit langer Sturm-Vergangenheit will Coach Franco Foda die administrative Arbeit abnehmen und soll Ansprechpartner für alle Ebenen des Vereins sein.

Lange Zusammenarbeit mit Foda

Der gebürtige Grazer kennt den Verein sehr gut, war er doch bereits bis 2007 insgesamt 17 Jahre für die "Blackies" tätig - als Jugend-, Bundesnachwuchszentrums- und Akademieleiter sowie am Ende als Teammanager und Sportdirektor.

"In den letzten neun Jahren meiner Sturm-Tätigkeit habe ich mit Franco Foda schon in allen Bereichen sehr gut zusammengearbeitet. Dadurch glaube ich, dass sich das in kürzester Zeit wieder eingespielt hat", sagte Lang.

Sturms Chefcoach streute er Rosen. "Ich kenne Franco nur als akribischen Arbeiter, der Fußball 24 Stunden am Tag lebt."

"Wir arbeiten gerne zusammen"

Der Trainer reagierte ebenfalls erfreut, hatte er sich doch schon vor Wochen eine administrative Hilfe sehnlichst gewünscht.

"Im Fußball-Business kann nicht einer alleine alles bewerkstelligen, deshalb bin ich froh, dass das passiert ist", meinte Foda. "Ich bin ein Teamplayer, ich kenne ihn, wir arbeiten gerne zusammen", fügte der Deutsche hinzu.

Der Feldherr ist nun allerdings mit mehr Kompetenzen ausgestattet als in der Amtszeit von Kreuzer.

Mehr Kompetenzen für Foda

"Bezüglich vertraglichen Dingen wird sicher Franco Foda den Kontakt herstellen, und was dann im administrativen Bereich ist, werde ich vervollständigen", erklärte Lang.

Es werde mit der Zusammenarbeit und der genauen Kompetenzabsteckung sicher keine Probleme geben. "Franco Foda ist für das Sportliche und ich für das Administrative zuständig", betonte der Sportkoordinator.

Die Unterstützung des Cheftrainers ist aber nur eines von vielen Aufgabengebieten von Lang, der sich als Drehscheibe und Ansprechpartner für alle Ebenen des Clubs, von den Profis bis zur Jugend, sieht.

Ein gutes Auge für Talente

"Es ist meine Aufgabe, alle Probleme, Wünsche, Beschwerden zu bündeln und dementsprechend nach den Möglichkeiten zu sondieren und diese auch zu ermöglichen", sagte der Steirer.

Da Sturm als Ausbildungsverein gilt, ist eine Hauptaufgabe auch die Ausweitung des regionalen und nationalen Scouting-Systems. Dass Lang ein gutes Auge für Talente hat, bewies er, indem er Spieler wie Goalie Christian Gratzei, Christoph Leitgeb (Salzburg) oder Sebastian Prödl (Werder Bremen), der ihm als erster ein Glückwunsch-SMS nach seiner Verpflichtung am vergangenen Freitag schickte, zu Sturm holte.

Zuletzt beim Stadtrivalen tätig

"Wenn der Cheftrainer sagt, dass er den einen oder anderen Spieler braucht, um gerüstet zu sein, ist es mein Standpunkt, den eigenen Talenten die Perspektive zu geben und diese in die Kampfmannschaft zu bringen", erläuterte Lang.

Zuletzt war Lang ausgerechnet beim Grazer Stadtrivalen GAK bis Anfang Juni tätig. "Ich habe diesbezüglich kein Problem. Der GAK ist abgehakt, ich fühle mich jetzt sehr wohl, wieder bei Sturm zurück zu sein", sieht Sturms Neo-Mitarbeiter darin kein Problem.

"Aufgabengebiete bleiben gleich"

Übrigens auch nicht im Wechsel von einem Club der Regionalliga Mitte zum Meister. "Bei Sturm Graz ist es natürlich umfangreicher, aber im Grunde genommen bleiben die Aufgabengebiete gleich", sagte Lang.

Die Grazer haben sich seit der nach außen hin transportierten einvernehmlichen Trennung von Lang im Mai 2007 jedenfalls sportlich stetig weiterentwickelt, eine Steigerung, die im Meistertitel gipfelte.

"Ich habe die Entwicklung am Rande mitbekommen, ich glaube schon, dass ein Schritt noch mehr in Richtung Professionalismus gegangen worden ist", meinte Lang.

Lang verfolgt längerfristigen Plan

Sein Engagement sieht der Grazer, der sich für eine Bestandsaufnahme am Anfang einmal mit allen Leuten zusammensetzen möchte, längerfristig.

"Ich weiß wie Sturm funktioniert, verstehe die Philosophie. Ich bin der Meinung, dass so ein Mann dem Verein länger erhalten bleiben soll", meinte Lang.

Auch Präsident Gerald Stockenhuber war froh, dass die langwierige Nachfolgesuche ein Ende hat. "Wir haben einen kompetenten Mann gefunden, ziehen alle an einem Strang", sagte der Sturm-Chef.