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Stammplatz statt WM-Desaster

Stammplatz statt WM-Desaster

Was musste sich Martin Hinteregger nicht alles anhören, als er freiwillig auf die U20-WM verzichtete.

Er werde so eine Chance vielleicht nie wieder bekommen. Er könne Teil eines neuen Sommermärchens sein. Er könne sich international in die Auslage stellen.

Und was macht der 18-jährige Kärntner? Er lässt seine Kollegen und Teamchef Andreas Heraf einfach links liegen.

"Es war die richtige Entscheidung"

Natürlich aus gutem Grunde.

Hinsichtlich seiner langfristigen Entwicklung war es Hinteregger nämlich wichtiger, die ersten Wochen bei Red Bull Salzburg nicht zu verpassen.

„Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, auf die U20-WM zu verzichten. Ich bin froh, dass ich nicht dabei war. Ich hätte bei Salzburg fünf, sechs Spiele verpasst und meinen Platz verloren. Es wäre schwierig geworden, mich wieder heranzukämpfen“, steht der Youngster weiterhin zu seiner Entscheidung.

Kritik bestätigt sich nicht

Dass sich weder die Kritik von Herbert Prohaska („Die Salzburger haben einen 30-Mann-Kader, da werden ihnen Martin Hinteregger und Georg Teigl nicht abgehen“), noch das Unverständnis von so manchem U20-Kollegen bewahrheitete, ist für den gebürtigen Sirnitzer doch eine kleine Genugtuung.

„Zuvor haben mich die Kollegen kritisiert, jetzt kann ich sagen, dass ich nicht verstehe, warum sie mitgefahren sind“, erklärt Hinteregger mit einem spitzbübischen Lächeln.

Denn Werbung in eigener Sache betrieben Weimann und Co. in Kolumbien ganz und gar keine.

Kapitän statt WM-Desaster

Statt ein weiteres Sommermärchen zu schreiben, schlitterte die Heraf-Truppe in ein Debakel (kein Sieg, 0:7-Tore).

Hinteregger dagegen stand in fünf von acht Pflichtspielen in der Startformation und war sogar zuletzt im Cup gegen Baumgarten Kapitän.

„Der Trainer hat mir erst kurz vor dem Spiel gesagt, dass ich Kapitän bin. Es war eine große Ehre, aber beim nächsten Spiel wird es natürlich wieder Eddie (Gustafsson) sein.“

Er wird dann wieder ohne Binde in der Innenverteidigung seinen Mann stehen. So wie er es auch in der Causa U20-WM getan hat.

Kurt Vierthaler