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Adidas will mit EM zu Fußball-Umsatzrekord

Adidas will mit EM zu Fußball-Umsatzrekord

Mit der Europameisterschaft im Rücken will Europas größter Sportartikelhersteller Adidas so viel Umsatz mit Fußballartikeln erzielen wie nie zuvor.

Der Verkauf von Trikots, Bällen, Schuhen und anderen Accessoires werde in diesem Jahr "deutlich" mehr als 1,6 Mrd. Euro einbringen, teilte Adidas am Donnerstag in Warschau mit.

Damit würde der Konzern den bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 aufgestellten Rekord von 1,5 Mrd. Euro übertreffen.

"Fußball ist das Herz unseres Unternehmens"

Fußball gehört für den Herzogenauracher Konzern, der im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 13,3 Mrd. Euro erzielte, zu den wichtigsten Sportarten.

Die Franken sind zwar im internationalen Vergleich nur die Nummer zwei hinter dem US-Konzern Nike, haben aber nach eigener Aussage zumindest beim Thema Fußball die Nase vorn.

"Fußball ist das Herz und die Seele unseres Unternehmens und hat uns in der Vergangenheit groß gemacht", sagte Adidas-Chef Herbert Hainer. "In dieser Kategorie Marktführer zu sein, ist ein Muss für uns."

Für die Sportartikelbranche ist ein Mega-Event wie eine EM stets eine gute Gelegenheit, die Marke zu bewerben und die eigene Marktposition in den Gastgeberländern auszubauen.

Deutliches Umsatz-Plus

In Polen hat derzeit noch Nike die Marktführerschaft inne. Dank der Euro 2012 hat Adidas den US-Konzern dort nach eigenen Angaben zumindest im Fußball schon als Nummer eins abgelöst.

Im ersten Quartal seien die Fußball-Umsätze von Adidas in Polen um 50 Prozent gestiegen, obwohl eigentlich Nike die polnische Nationalelf unter Vertrag habe, sagte Hainer.

Bis spätestens 2015 wollen die Herzogenauracher den US-Konzern in dem Land aber auch in allen anderen Kategorien auf die Plätze verweisen. In der Ukraine ist Adidas bereits Marktführer.

Dort würden sich die Umsätze mit Fußball-Produkten in diesem Jahr voraussichtlich verdoppeln, sagte der Adidas-Chef. Genaue Umsatzzahlen wollte er aber nicht nennen.

Drei Viertelfinalisten unter Vertrag

Von den 16 bei der EM gestarteten Mannschaften hatte Adidas sechs unter Vertrag. Von den jetzt acht für das Viertelfinale qualifizierten Teams laufen Deutschland, Griechenland und Spanien in den drei Streifen der Franken auf.

Portugal und Frankreich tragen das Nike-Logo. England steht bei der ebenfalls zu Nike gehörenden Marke Umbro unter Vertrag. Italien und Tschechien werden wiederum von Puma ausgerüstet.

Run auf Deutschland-Trikot

Vom Erfolg der Mannschaften hängt mitunter auch der Geldregen für die Ausrüster ab. Je länger ein Team im Turnier ist, desto mehr Replika-Shirts werden in der Regel von dieser Elf verkauft.

Laut Adidas ging das aktuelle Deutschland-Trikot bereits mehr als eine Million Mal über den Ladentisch und ist damit das erfolgreichste EM-Trikot der deutschen Mannschaft aller Zeiten.

Griechenland-Trikot trotzt der Krise

Dass die Euro-Krise die griechischen und spanischen Fans nicht vom Kauf der rund 80 Euro teuren Trikots abhält, hat den Vorstandschef hingegen überrascht.

Das griechische Trikot verkaufe sich extrem gut, sagte er. Sehr erfolgreich sei auch das spanische mit fast einer Million Verkäufen.

EM-Ball als Renner

Als offizieller Sponsor der Euro 2012 stellt Adidas zudem den offiziellen Spielball. Von dem runden Leder werden in diesem Jahr vermutlich über sieben Millionen Stück verkauft werden, sagte Adidas-Fußballchef Markus Baumann.

Dank der Fußballeuphorie gingen zudem mehr Schuhe weg. Immer neue Technologien würden auch in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Fußballprodukten hoch bleiben werde.

Adidas-Chef zufrieden

Mit dem bisherigen Verlauf des Turniers zeigte sich Adidas-Chef Hainer zufrieden. Die Stimmung in den Stadien sei gut und die Qualität der Spiel hoch.

Seiner Ansicht nach ist auch in Deutschland die EM so erfolgreich aufgenommen worden wie nie zuvor. Alleine das Spiel der Deutschen gegen Dänemark hätten 13 Millionen Zuschauer am Fernsehen verfolgt.

Als Favoriten auf den Sieg hat Hainer weiterhin Deutschland und Spanien im Sinn. Die beiden Mannschaften können gemäß der Gruppenaufteilung aber erst im Finale aufeinandertreffen.

Bereits bei der letzten EM 2008 traten sie im Endspiel gegen einander an, damals holte Spanien den Pokal.